Das Senderecht ist das Recht, das Werk durch Funk, wie Ton- und Fernsehrundfunk, Satellitenrundfunk, Kabelfunk oder ähnliche technische Mittel, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
BGH, URTEIL vom 4.11.2015,
Az. I ZR 21/14
12 cc) Das bloße Bereitstellen von Fernsehgeräten durch den Betreiber ei- nes Hotels, mit denen die Gäste des Hotels - wie im vorliegenden Fall - terrestrisch ausgestrahlte Fernsehprogramme mit einer Zimmerantenne empfangen können, verletzt danach nicht das Recht des Urhebers zur Wiedergabe von Funksendungen seines Werkes (vgl. LG Düsseldorf, MMR, 848, 849; v. Ungern-Sternberg in Schricker/Loewenheim aaO §20 UrhG Rn. 16; Dreier in Dreier/Schulze aaO § 22 Rn. 9; Ullrich, ZUM 2008, 112, 115).
BGH, URTEIL vom 4.11.2015,
Az. I ZR 21/14
-8- risch ausgestrahlte Fernsehprogramme mit einer Zimmerantenne empfangen können, verletzt nicht das Senderecht (vgl. LG Potsdam, ZUM 2007, 334, 335; LG Köln, ZUM 2007, 219, 223; LG Düsseldorf, MMR, 848, 849; v. Ungern-Sternberg in Schricker/Loewenheim aaO §20 UrhG Rn. 16; Dreier in Dreier/ Schulze aaO §22 Rn. 9; Ullrich, ZUM 2008, 112, 115).
BGH, URTEIL vom 3.3.2009,
Az. I ZR 216/06
Die Weiterleitung des Sendesignals von der Satelliten-Antenne als Empfangsgerät zu dem „PVR“ als Aufnahmevorrichtung ist - ebenso wie die Weiterübertragung von Rundfunksendungen durch Rundfunkverteileranlagen (BGHZ 123, 149, 153 ff. - Verteileranlagen) - eine Sendung im Sinne des § 20 UrhG (LG Köln MMR 2006, 57; Wiebe, CR 2007, 28, 32; vgl. auch LG München I ZUM 2006, 583, 585; a.A. Hofmann, MMR 2006, 793, 795; ders., ZUM 2006, 768; Braun, AfP 2007, 5, 7).
LG Köln, Urteil vom 3.7.2006,
Az. 28 O 3/06
Die auf der Grundlage des früheren Rechts ausgesprochene Beurteilung, dass Rundfunkvermittlungsanlagen dem Senderecht unterfielen, wie der BGH das in den von ihm zitierten Entscheidungen BGHZ 36, 1712 - Rundfunkempfang im Hotelzimmer I; BGH UFITA 53 (1969) Seite 277 - Rundfunkempfang im Hotelzimmer II - entschieden hatte, habe auch für das nunmehr dem Urheber nach § 20 UrhG zuerkannte Senderecht Gültigkeit.
LG Köln, Urteil vom 3.7.2006,
Az. 28 O 3/06
Es liege insoweit eine Werknutzung durch öffentliche Wiedergabe vor, durch die das Werk mit Hilfe einer 'ähnlichen technischen Einrichtung' im Sinne des § 20 UrhG einer Öffentlichkeit zugänglich gemacht werde (BGH GRUR 1994, 45, 46).
BGH, URTEIL vom 4.6.1993,
Az. I ZR 124/91
2. Soweit auf Ton- oder Bildtonträgern aufgezeichnete Musikwerke über anstaltseigene Verteileranlagen in die Hafträume übertragen wurden, ist das Senderecht anwendbar, da es sich hierbei um Wiedergaben durch Drahtfunk im Sinne des § 20 UrhG gehandelt hat (ebenso bereits - noch zu dem Literatururhebergesetz - BGHZ 36, 171, 181 f. - Rundfunkempfang im Hotelzimmer I), die im Sinne des § 15 Abs.3 UrhG öffentlich waren (vgl. dazu BGHZ 79, 350, 354 - Kabelfernsehen in Abschättungsgebieten; BGH, Urt, v. 7.6.1984 - I ZR 57/82, GRUR 1984, 734, 735 - Vollzugsanstalten).
BGH, URTEIL vom 4.6.1993,
Az. I ZR 124/91
Die auf der Grundlage des früheren Rechts ausgesprochene Beurteilung, daß Rundfunkvermittlungsanlagen dem Sehderecht unterfallen (BGHZ 36, 171 - Rundfunkempfang im Hotelzimmer I; BGH, Urt. v. 11. Juni 1965 - Ib ZR 35/64, UFITA 53 [1969] S. 277 = Schulze BGHZ 132 - Rundfunkempfang im Hotelzimmer II), hat jedoch auch für das nunmehr dem Urheber durch § 20 UrhG zuerkannte Senderecht Gültigkeit (im Ergebnis ebenso Hub-mann/Rehbinder, Urheber- und Verlagsrecht, 7. Aufl., S'.
BGH, URTEIL vom 4.5.1987,
Az. I ZR 117/85
Das Berufungsgericht hat ohne Rechtsverstoß angenommen, daß im Streitfall nach § 104 Satz 1 UrhG der ordentliche Rechtsweg gegeben ist, weil der Streit über die im Wege der Stufenklage geltend gemachten Ansprüche wegen Verletzung frage abzustellen ist (vgl. BGHZ 82, 375, 382 - Brillen-Selbstabgabestellen), zur Kabelübertragung des urheberrechtlichen Senderechts nach § 20 UrhG bedarf, so begegnen sich öffentliche Hand und Urheber auf der Ebene der Gleichordnung.