Ist ein Dritter im Besitz der Sache, so kann die Übergabe dadurch ersetzt werden, dass der Eigentümer dem Erwerber den Anspruch auf Herausgabe der Sache abtritt.
BGH, URTEIL vom 1.1.2010,
Az. II ZR 286/07
Da nach den Feststellungen des Berufungsgerichts ein Übergabesurrogat in Form der Abtretung des Fierausgabeanspruchs (§ 931 BGB) ausscheidet, die Beklagte zu 2 aber weiterhin unmittelbare Besitzerin der Zylinder blieb, konnte es zu einer Übergabe des Besitzes an die NEAG nach § 929 Satz 1, § 868 BGB nur kommen, wenn die Beklagte zu 1 jeden mittelbaren Besitz verlor (BGFIZ 92, 280, 288; BGH, Urt. v. 8. Juni 1989 - IX ZR 234/87, WM 1989, 1393, 1395; v. 17. Mai
BGH, URTEIL vom 1.1.2010,
Az. II ZR 287/07
-11 - Feststellungen des Berufungsgerichts ein Übergabesurrogat in Form der Abtretung des Herausgabeanspruchs (§ 931 BGB) ausscheidet, die Beklagte zu 2 aber weiterhin unmittelbare Besitzerin der Zylinder blieb, konnte es zu einer Übergabe des Besitzes an die NEAG nach § 929 Satz 1, § 868 BGB nur kommen, wenn die Beklagte zu 1 jeden mittelbaren Besitz verlor (BGHZ 92, 280, 288; BGH, Urt. v. 8. Juni 1989 - IX ZR 234/87, WM 1989, 1393, 1395; v. 17. Mai 1971 -VIII ZR 15/70, WM 1971, 742, 743; v. 14. Juli 1960 - VIII ZR 174/59, WM 1960, 1035, 1038; v. 21. April 1959 - VIII ZR 148/58, WM 1959, 813, 815; RGZ 137, 23, 25; Soergel/Henssler, BGB 13. Aufl. §929 Rdn. 55 und 59; Tiedtke, WM 1978, 446, 447 ff.).
LG Köln, Urteil vom 3.2.2009,
Az. 13 S 218/08
22Darüber hinaus wird in der Rechtsprechung (wenn bislang auch nur in obiter dicta) und Kommentarliteratur vertreten, die Einräumung mittelbaren Besitzes durch den Gerichtsvollzieher entsprechend § 931 BGB sei zur Eigentumsübertragung ausreichend, wenn sich die zu versteigernde Sache nicht am Versteigerungsort befinde (OLG München, OLG Köln, jeweils a. a. O.; Stein/Jonas-Münzberg, 22. Auflage, § 817 ZPO, Rdnr. 22; Zöller-Stöber, a. a. O., § 817, Rdnr. 8; Brox/Walker, Zwangsvollstreckungsrecht, 7. Auflage, Rdnr. 411 'bei Sachen, die wegen ihrer Beschaffenheit oder wegen ihrer Größe außerhalb des Versteigerungsortes eingelagert sind'; Münchener Kommentar-Gruber, ZPO, 3. Auflage, § 817 ZPO, Rdnr. 11; Musielak-Becker, ZPO, 6. Auflage, § 817 ZPO, Rdnr. 4; Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, ZPO, 63. Auflage, § 817 ZPO, Rdnr. 7) oder sonstige Transportprobleme entstehen würden (OLG Köln, OLG Rostock a. a. O.; Stein/Jonas-Münzberg, a. a. O.; Baur/Stürner, Zwangsvollstreckungsrecht, 6. Auflage, Rdnr. 29.7, Fn.26; Musielak-Becker, a. a. O., § 817 ZPO, Rdnr. 4; a. A. offenbar nur Thomas/Putzo-Hüßtege, 28. Auflage, § 817 ZPO, Rdnr. 8)
BGH, URTEIL vom 5.4.1979,
Az. I ZR 147/77
Wie das Berufungsgericht zutreffend hervorhebt, spricht gegen die Annahme einer solchen Ermächtigung bereits die Übergabe des von der Beklagten ausgestellten Namenslagerscheins an die Bank; denn damit soll in der Regel gerade verhindert werden, daß der Schuldner über die von ihm eingelagerte Ware ohne Zustimmung der Bank verfügt (vgl. BGH v. 29.1.1969 -VIII ZR 212/66 = LM Nr. 7 zu § 931 BGB).
BGH, URTEIL vom 3.11.1976,
Az. VIII ZR 295/74
Ein Eigentumserwerb nach § 931 BGB ist in den Fällen, in denen ein ordnungsgemäßes Order-Konnossement über eine Ware ausgestellt ist, daher vor Rückgabe des Konnossements nicht möglich (BGH Urteil vom 12. März 1952 - I ZR 90/51 = LM BGB § 931 Nr. 1).
BGH, URTEIL vom 1.4.1971,
Az. VIII ZR 15/70
Es entspricht jedoch nahezu einhelliger Ansicht in Rechtsprechung und Schrifttum, daß in aller Regel die bloße Übersendung des Lieferscheins den Erfordernissen des § 931 BGB nicht genügt, eine Abtretung des Herausgabeanspruchs vielmehr nur dann anzunehmen ist, wenn zusätzliche,nach außen hin deutlich in Erscheinung tretende Umstände auf einen Abtretungswillen der Parteien schließen lassen (Schlegelberger/Hefermehl § 363 An. 20; Hey-nen aaO S. 77 mit weiteren Nachweisen; RGZ 103, 151; BGH Urteil vom 4. März 1954 - IV ZR 180/53).