Der Anspruch auf den Mäklerlohn und den Ersatz von Aufwendungen ist ausgeschlossen, wenn der Mäkler dem Inhalt des Vertrags zuwider auch für den anderen Teil tätig gewesen ist.
BGH, BESCHLUSS vom 4.6.2016,
Az. IX ZB 52/15
6 a) Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs verwirkt der Insolvenzverwalter seinen Anspruch auf Vergütung entsprechend dem der Regelung in § 654 BGB zugrunde liegenden allgemeinen Rechtsgedanken, wenn er vorsätzlich oder grob leichtfertig die ihm obliegende Treuepflicht so schwerwiegend verletzt, dass er sich seines Lohnes als 'unwürdig' erweist (BGH, Beschluss vom 6. Mai 2004 -IXZB 349/02, BGHZ 159, 122, 131 f; vom 9. Juni 2011 - IX ZB 248/09, ZIP 2011, 1526 Rn. 6; Urteil vom 16. Oktober 2014 -IXZR 190/13, ZIP 2014, 2299 Rn. 27; Beschluss vom 6. November 2014 - IXZB 90/12, ZIP 2014, 2450 Rn. 13; für die Vergütung des Zwangsverwalters: BGH, Beschluss vom 23. September 2009 - V ZB 90/09, NZI 2009, 820 Rn. 8 ff).
BGH, URTEIL vom 4.8.2011,
Az. IX ZR 209/10
Die vom Kläger nachträglich erstellte 'Verteilung des realen Handelsergebnisses und Neuberechnung der Gebühren' in Verbindung mit der auf das echte Guthaben der Beklagten bezogenen 'Gewinn- und Verlustverteilung', in welcher der Kläger die Entwicklung der Konten der Anleger abweichend von den tatsächlich übersandten Kontoauszügen darzustellen versucht hat, ist in diesem Verhältnis nach dem Rechtsgedanken des § 654 BGB verwirkt (BGH, Urteil vom 9. Dezember 2010, aaO Rn. 14).
BGH, URTEIL vom 4.4.2011,
Az. III ZR 107/10
aa) Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs kann der Gedanke des § 654 BGB bei einem Anwaltsvertrag nur dann zu dem Ausschluss der anwaltlichen Gebührenforderung führen, wenn der Rechtsanwalt sich des vorsätzlichen Parteiverrats im Sinne von § 356 StGB schuldig gemacht - und damit eine dem Tatbestand des § 654 BGB vergleichbare unlautere Tätigkeit 'für den anderen Teil' verwirklicht - hat (s. Senatsurteil vom 15. Januar 1981 - III ZR 19/80, NJW 1981, 1211, 1212 mwN; BGH, Urteile vom 15. Juli 2004 -IXZR 256/03, NJW 2004, 2817 und vom 23. April 2009 - IXZR 167/07, NJW 2009, 3297, 3300 f Rn. 37).
BGH, BESCHLUSS vom 4.9.2009,
Az. V ZB 77/09
8 Da der Vergütungsanspruch des Verwalters nach § 654 BGB verwirkt sei, wenn dieser sich sein Amt durch Täuschung erschlichen habe (BGHZ 159, 122 ff.), müsse dasselbe in den Fällen gelten, in denen der Zwangsverwalter seine Bestellung durch kollusives Zusammenwirken mit dem für die Bestellung des Zwangsverwalters zuständigen Rechtspflegeorgan erlangt habe.
BGH, BESCHLUSS vom 4.9.2009,
Az. V ZB 77/09
Der in § 654 BGB zu dem Ausdruck kommende allgemeine Rechtsgedanke, dass derjenige seines Entgeltanspruchs verlustig sein soll, der sich dessen wegen eines Treubruchs als unwürdig erwiesen hat, ist auf die öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnisse des Insolvenz- (BGHZ 159, 122, 131) und des Zwangsverwalters (Senat, aaO) zu übertragen.
BGH, BESCHLUSS vom 4.9.2009,
Az. V ZB 77/09
Wegen des Strafcharakters des § 654 BGB muss es sich um eine schwerwiegende Treuepflichtverletzung handeln, die den Dienstverpflichteten seines Lohnes als „unwürdig“ erweist (BGH, Urt. v. 19. Mai 2005, III ZR 332/04, NJW-RR 2005, 1423, 1424; Senat, Beschl. v. 23. September 2009, V ZB 90/09, Rz. 15).
BGH, BESCHLUSS vom 3.8.2009,
Az. V ZB 90/09
Zwar kann der Auftraggeber bei Verletzung der Treuepflicht unabhängig von § 654 BGB Schadensersatz nach § 280 Abs. 1 BGB verlangen (BGH, Urt. v. 19. Mai 2005, III ZR 309/04, NJW-RR 2005, 1425, 1426).
AG Duisburg, Beschluss vom 1.1.2009,
Az. 46 L 197/04
Die in Anlehnung an § 654 BGB hierzu entwickelten Grundsätze verlangen jedoch nicht zwingend, dass demjenigen, dessen Vermögensinteressen der Verwalter zu betreuen hatte, ein messbarer finanzieller Nachteil zugefügt worden ist (vgl. BGH NJW 1981, 1211, 1212; BGHZ 159, 122 ff. = NZI 2004, 440, 443 = NJW-RR 2004, 1422, 1424; BayObLGZ 1994, 4 ff. = FamRZ 1994, 779 f.).
LG Dortmund, Urteil vom 5.1.2008,
Az. 3 O 170/05
140Zwar ist eine Doppelmakelung, wie § 654 BGB zeigt, grundsätzlich zulässig (BGH III ZR 318/02) sofern kein 'institutionalisierter Interessenkonflikt' (BGH NJW 1992, 2818, BGHZ 138, 170) vorliegt (Handelsvertreter).
LG Dortmund, Urteil vom 5.2.2007,
Az. 3 O 889/04
126Zwar ist eine Doppelmakelung, wie § 654 BGB zeigt, grundsätzlich zulässig (BGH III ZR 318/02) sofern kein 'institutionalisierter Interessenkonflikt' (BGH NJW 1992, 2818, BGHZ 138, 170) vorliegt (Handelsvertreter).
LG Dortmund, Urteil vom 5.11.2006,
Az. 3 O 149/05
131Zwar ist eine Doppelmakelung, wie § 654 BGB zeigt, grundsätzlich zulässig (BGH III ZR 318/02) sofern kein 'institutionalisierter Interessenkonflikt' (BGH NJW 1992, 2818, BGHZ 138, 170) vorliegt (Handelsvertreter).
LG Dortmund, Urteil vom 5.11.2006,
Az. 3 O 159/05
134Zwar ist eine Doppelmakelung, wie § 654 BGB zeigt, grundsätzlich zulässig (BGH III ZR 318/02)
LG Dortmund, Urteil vom 5.11.2006,
Az. 3 O 180/05
140Zwar ist eine Doppelmakelung, wie § 654 BGB zeigt, grundsätzlich zulässig (BGH III ZR 318/02)
LG Dortmund, Urteil vom 5.11.2006,
Az. 3 O 799/04
141Zwar ist eine Doppelmakelung, wie § 654 BGB zeigt, grundsätzlich zulässig (BGH III ZR 318/02)
BGH, BESCHLUSS vom 3.3.2003,
Az. III ZR 318/02
Die Verwirkung eines Maklerlohnanspruchs hat Strafcharakter; infolgedessen ist der Anwendungsbereich des § 654 BGB einzuschränken (BGHZ 36, 323, 326).
BGH, URTEIL vom 3.9.1977,
Az. IV ZR 177/76
In § 654 BGB kommt nämlich ein von der Treue- und Sorgfaltspflicht des Maklers ausgehender allgemeiner Rechtsgedanke zu dem Ausdruck, wonach dem Makler bei besonders schwerwiegenden Treuepflichtverletzungen kein Provisionsanspruch zustehen soll (BGHZ 36, 323, 327).
BGH, URTEIL vom 5.5.1977,
Az. IV ZR 71/76
§ 654 BGB erfaßt nur die Fälle, in denen der Makler seine Verpflichtungen gegenüber dem Auftraggeber vorsätzlich, wenn nicht gar arglistig, mindestens aber in einer dem Vorsatz nahekommenden grob leichtfertigen Weise verletzt hat und deshalb des Maklerlohns unwürdig erscheint (BGHZ 36, 323, 324).
BGH, URTEIL vom 4.8.1976,
Az. III ZR 140/74
Er hat für den dort entschiedenen Rechtsstreit dargelegt, daß der Anwalt kein Makler sei und der Gedanke des § 654 BGB nach der Interessenlage bei einem Anwalt nur dann zu dem Ausschluß einer Gebührenforderung führen könne, wenn der Anwalt pflichtwidrig beiden Parteien gedient, sich also des Parteiverrats schuldig gemacht habe (ebenso: Schumann/Geißinger aaO Bd* 1 Einl. Rdn 30; wohl auch BGB-RGRK 12. Aufl. § 675 Rdn 80; OLG Nürnberg Büro 1971, 175/6; wie RG: Riedel/Sußbauer aaO § 1 Rdn 41).
BGH, URTEIL vom 3.0.1972,
Az. IV ZR 25/70
Da § 654 BGB aber keinen Schadensersatzanspruch begründet, läßt er auch keinen Raum für eine Anwendung des § 254 BGB im Hinblick auf ein mitwirkendes Verschulden des Beklagten (BGHZ 36, 323, 326).
BGH, URTEIL vom 3.5.1969,
Az. IV ZR 793/68
Durch ein derartiges Verhalten hätte er den Maklerlohn verwirkt, denn er hätte sich dann in einem Maße treuwidrig und arglistig verhalten, daß er die Provision nicht verdient hätte, so daß die entsprechende Anwendung des § 654 BGB geboten v/äre (BGHZ 56, 523, 327).
BGH, URTEIL vom 4.11.1966,
Az. VII ZR 71/6
In der Rechtsprechung ist jedoch der allgemeine Rechtsgedanke entv/ickelt worden, daß der Makler über den in § 654 BGB aufgestellten Sachverhalt hinaus in jedem Palle eines treuwidrigen Verhaltens, das auf Vorsatz oder grober Leichtfertigkeit beruht, seinen Provisionsanspruch verwirkt (BGHZ 36, 323 mit weiteren Rachweisen).
BGH, Urteil vom 4.5.1959,
Az. VII ZR 97/58
Hiervon abgesehen bedurfte es aber nach § 654 Abs. 2 BGB nicht einmal einer Fristsetzung, da das Vertrauen des Beklagten in die Fähigkeit des Klägers, die schweren Mängel des Rohbaues, sofern dies überhaupt möglich ist, zu beheben, durch dessen schlechte Arbeitsweise mit Recht erschüttert war (vgl. BGH bei IM Nr. 1 zu § 634 BGB).