Für den Beweis durch Sachverständige gelten die Vorschriften über den Beweis durch Zeugen entsprechend, insoweit nicht in den nachfolgenden Paragraphen abweichende Vorschriften enthalten sind.
BGH, URTEIL vom 3.5.2004,
Az. VIII ZR 329/03
Das Berufungsgericht muß einen Sachverständigen, worauf die Revision zutreffend hinweist, jedenfalls dann selbst schriftlich oder mündlich anhören (§§ 402, 398 ZPO), wenn es dessen Ausführungen abweichend vom erstinstanzlichen Gericht würdigen will (BGH, Urteil vom 8. Juni 1993 - VI ZR 192/92, NJW 1993, 2380 unter II 2 a; BGH, Urteil vom 12. Oktober 1993 - VI ZR 235/92, NJW 1994, 803 unter I11 b; hinsichtlich der Vernehmung eines Zeugen vgl. Senat, Urteil vom 17. Juli 2002 - VIII ZR 151/01, NJW-RR 2002, 1649 unter II 2 b).
BGH, BESCHLUSS vom 2.8.2003,
Az. VI ZR 82/03
Die nach Ablauf der Äußerungsfrist erstmals in der Berufungsinstanz beantragte Anhörung des Sachverständigen gab dem Berufungsgericht keine Veranlassung, erneut in die Beweisaufnahme einzutreten (§§ 402, 398 ZPO; vgl. BGHZ 35, 370, 372 f.).
BGH, URTEIL vom 5.4.1992,
Az. V ZR 94/91
Diesem Antrag hätte das Berufungsgericht in jedem Fall entsprechen müssen, da er rechtzeitig schon mit der Berufungsbegründung gestellt war (§§ 402, 397 ZPO; vgl. z.B. BGH, Urt. v. 21. September 1982, VI ZR 130/81, NJW 1983, 340, 341 m.w.N.), und zwar unabhängig davon, ob es diese Anhörung für nötig hielt (BGH, Urt. v. 21. Oktober 1986, VI ZR 15/85, NJW-RR 1987, 339, 340).
BGH, URTEIL vom 3.4.1982,
Az. IVa ZR 76/80
Sie darf jedoch nicht dazu führen, daß den Parteien das ihnen zustehende Recht, dem Sachverständigen Fragen zu stellen (§§ 402, 397 ZPO; BGHZ 6, 399) verkürzt wird.
BGH, URTEIL vom 4.4.1981,
Az. IX ZR 83/78
Der Sachverständige muß geladen werden, wenn eine Partei das beantragt, um ihn befragen zu können (§§ 402, 373, 397 ZPO; vgl. BGHZ 6, 398 , 400/401; 24, 9, 14; 35, 370, 372), sofern der Antrag nicht offensichtlich zu dem Zwecke der Prozeßverschleppung oder in anderer mißbräuchlicher Absicht gestellt worden ist (BGHZ 24, 9, 14; BGH RzW 1980, 117).
BGH, URTEIL vom 4.0.1975,
Az. TTI ZR 41/72
Zwar erscheint es nicht ausgeschlossen, die schriftliche Auskunft eines Bezirksnotars im Wege des Freibeweises zu verwerten (allgemein zur Verwertung amtlicher Auskünfte: BGH IM § 402 ZPO Nr. 16 * MDR 1964, 223).
BGH, URTEIL vom 4.10.1972,
Az. IX ZE 29/71
Erläuterung vorzuladen ist (§ All Abs.3 ZPO), wenn die Partei erst nach der mündlichen Verhandlung, in der das schriftliche Gutachten erstmals in den Rechtsstreit eingeführt wurde, beantragt hat, den Sachverständigen zu dem Zwecke der Befragung (§§ 402, 397 ZPO) zu laden (BGH RzW 1969,213).
BGH, vom 3.8.1961,
Az. V ZR 46/60
Bas Recht einer Partei, nach mündlicher oder schriftlicher Gutachtenerstattung dem Sachverständigen Prägen vorlegen zu lassen, hat die Rechtsprechung aus § 402 ZPO abgeleitet (BGHZ 6, 398, 400).