Vereinbartes Rücktrittsrecht; Mietverhältnis unter
auflösender Bedingung
(1) Auf eine Vereinbarung, nach der der Vermieter berechtigt sein soll, nach Überlassung des Wohnraums an den Mieter vom Vertrag zurückzutreten, kann der Vermieter sich nicht berufen.
(2) Ferner kann der Vermieter sich nicht auf eine Vereinbarung berufen, nach der das Mietverhältnis zum Nachteil des Mieters auflösend bedingt ist.
BGH, URTEIL vom 3.9.2014,
Az. XII ZR 163/12
- 13- Eintritts des Erwerbers im Wesentlichen § 572 BGB a.F. entsprechenden - Bestimmung wollte der Gesetzgeber dem Umstand Rechnung tragen, dass der Anspruch des Mieters auf Rückgabe der Sicherheit nicht zu den von § 571 BGB a.F. (als der Vorgängervorschrift des § 566 BGB) erfassten Rechten und Pflichten gehörte (vgl. Senatsurteil BGHZ 141, 160 = NJW 1999, 1857, 1858 f.; hiervon für den Kautionszahlungsanspruch abgrenzend Senatsurteil vom 25. Juli 2012 - XII ZR 22/11 - NJW 2012, 3032 Rn. 28).
BGH, URTEIL vom 3.0.2013,
Az. VIII ZR 143/12
-8- und Mietvertragspartner in Anspruch zu nehmen, solange dies nicht aussichtslos erscheint (BGH, Urteil vom 24. März 1999 - XII ZR 124/97, BGHZ 141, 160, 169 zu § 572 BGB aF; BT-Drucks. 14/4553, S. 63).
BGH, URTEIL vom 3.10.2005,
Az. XII ZR 124/03
Es ist daher der Meinung zu folgen, die die Darlegungsund Beweislast insoweit beim Mieter belässt (vgl. AG Lichtenberg NZM 2002, 385, 386; LG Frankfurt am Main WuM 1998, 31; Geldmacher DVWV 2002, 182, 193; Blank/Börstinghaus Miete §572 BGB Rdn. 18; Baumgärtel Handbuch der Beweislast im Privatrecht I, 2. Aufl., § 572 BGB Rdn. 4; Staudin-ger/Emmerich BGB 13. Bearb. § 572 Rdn. 25; Bub/Treier/Scheuer aaO Kap. V Rdn. 321; Schmidt-Futterer/Gather Mietrecht 7. Aufl. § 572 Rdn. 25).
LG Bonn, Beschluss vom 3.6.2005,
Az. 6 S 27/05
Die Kammer verkennt hierbei nicht, dass die Beklagte, sofern sie die Kaution selbst nicht ausgehändigt bekommen haben sollte, gegenüber der Mieterin gemäß § 572 S. 2 BGB (a.F.) nicht zur Auskehrung der Kautionssumme verpflichtet gewesen wäre (vgl. BGH, Urteil vom 09.03.2005,
BGH, URTEIL vom 3.2.2005,
Az. VIII ZR 330/03
Allerdings ist der Meinung, die in analoger Anwendung des § 572 Satz 2 BGB a.F. eine Verpflichtung des Zwangsverwalters zur Zahlung des Kautionsbetrages abgelehnt hatte (LG Berlin, NJW 1978, 1633; LG Mannheim, NZM 2000, 656; Kinne, NZM 1998, 986, 990; ders., GE 1999, 359, 363; Reismann, MM 1998, 159, 162), durch die neue Regelung des § 566 a BGB die Grundlage entzogen.
LG Bonn, Urteil vom 1.11.2004,
Az. 6 S 225/04
19Die Frage, ob der Mieter, der vom Erwerber des Grundstücks die Rückgabe einer Mietsicherheit verlangt, das Vorliegen der Voraussetzungen des § 572 Satz 2 BGB a.F. darlegen und beweisen muss oder ob der Erwerber darlegen und beweisen muss, dass er die Sicherheit nicht vom alten Vermieter erhalten hat, ist allerdings streitig (für Beweislast des Mieters: LG Frankfurt am Main, Urteil vom 14.01.1997 - 2/11 S 289/96 -, WuM 1998, 31; AG Lichtenberg, a.a.O., Seite 658 f.; Baumgärtel, Handbuch der Beweislast im Privatrecht, Band 1, 2. Auflage, Köln 1991, § 572, Rdnr. 4; Emmerich, in: Staudinger, Kommentar zu dem Bürgerlichen Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen, 13. Bearbeitung, Berlin 1997, § 572, Rdnr. 25; Heintzmann, in: Soergel, Bürgerliches Gesetzbuch mit Einführungsgesetz und Nebengesetzen, Band 4/1, 12. Auflage, Stuttgart 1998, § 572, Rdnr. 13; Scheuer, in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäftsund Wohnraummiete, 3. Auflage, München 1999, Kapitel V.B, Rdnr. 321; Lammel, Wohnraummietrecht, Heidelberg 1998, § 572, Rdnr. 30; Gather, in: Schmidt-Futterer, Mietrecht, 7. Auflage, München 1999, § 572 BGB, Rdnr. 25; für Beweislast des Vermieters: KG, Urteil vom 02.04.2001 - 8 U 6556/98 -, zitiert nach juris, veröffentlicht u.a. in Grundeigentum 2001, 851, unter Ziffer 3 der Gründe; von Martius, in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäftsund Wohnraummiete, 3. Auflage, München 1999, III.A, Rdnr. 784; Voelskow, in: Münchener Kommentar zu dem Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 3, 3. Auflage, München 1999, § 572, Rdnr. 7; P. Jendrek, in: Erman, Bürgerliches Gesetzbuch, Band 1, 10. Auflage, Köln 2000, § 572, Rdnr. 4).
BGH, URTEIL vom 3.6.2003,
Az. VIII ZR 11/03
Die Berechtigung einer solchen Analogie ist in der Rechtsprechung und im Schrifttum umstritten (für eine Analogie z.B.: LG Mannheim NZM 2000, 656; LG Berlin NJW 1978, 1633; MünchKomm-BGBA/oelskow, 3. Aufl. 1995, 572 Rdnr. 9; ablehnend dagegen: OLG Hamburg NJW-RR 2002, 878; Sternei, Mietrecht, 3. Aufl. 1988, III Rdnr. 239; Emmerich/Sonnenschein, Miete, 7. Aufl. 1999, § 572 BGB Rdnr. 3; Beiz in: Bub/Treier, Handbuch der Geschäftsund Wohnraummiete, 3. Aufl. 1999, Kap. VII Rdnr. 152, Gather in: Schmidt-Futterer, Mietrecht, 7. Aufl. 1999, § 572 BGB Rdnr. 20; Blank/Börstinghaus, Miete, § 572 Rdnr. 26; offengelassen Wolf/Eckert/Ball, Handbuch des gewerblichen Miet-, Pacht- und Leasingrechts, 8. Aufl., Rdnr. 1535).