Ausschluss der Abtretung bei Inhaltsänderung oder Vereinbarung
Eine Forderung kann nicht abgetreten werden, wenn die Leistung an einen anderen als den ursprünglichen Gläubiger nicht ohne Veränderung ihres Inhalts erfolgen kann oder wenn die Abtretung durch Vereinbarung mit dem Schuldner ausgeschlossen ist.
OLG Nürnberg, Beschluss vom 5.0.2016,
Az. 15 W 1608/15
§ 399 BGB steht dann jedenfalls nicht entgegen, da in diesem Fall durch die Abtretung weder der Inhalt der Leistung verändert wird noch ein höchstpersönliches Recht im Raum steht (BGHZ 28, 99 Rn. 22 nach juris).
OLG Nürnberg, Beschluss vom 1.0.2015,
Az. 15 W 1608/15
§ 399 BGB steht dann jedenfalls nicht entgegen, da in diesem Fall durch die Abtretung weder der Inhalt der Leistung verändert wird noch ein höchstpersönliches Recht im Raum steht (BGHZ 28, 99 Rn. 22 nach juris).
OLG München, vom 4.11.2014,
Az. 8 U 327/14
Unter Bezugnahme auf eine Entscheidung des OLG München vom 5.08.1997 (25 U 2527/97) vertritt er die Auffassung, dass sich aus der vom Ermittlungsrichter in dem Außervollzugsetzungsbeschluss getroffenen Anordnung, wonach der Beschuldigte Dr. ... die Sicherheit als Eigenhinterleger zu leisten habe (Anlage K1, Ziffer 7) ein Abtretungsverbot gemäß § 399 Alt. 1 BGB ergeben habe.
BGH, URTEIL vom 3.6.2014,
Az. IV ZR 88/13
Die aus der Unabtretbarkeit des § 399 BGB folgende Unpfändbarkeit des Befreiungsanspruchs gemäß § 851 ZPO dient nicht dem Schutz des Gemeinschuldners und soll dem Drittgläubiger auch keine konkursfeste haftungsrechtliche Zuweisung verschaffen (BGH, Urteil vom 7. Juni 2001 - IX ZR 195/00, MDR 2001, 1258 f.).
BGH, URTEIL vom 3.6.2012,
Az. XII ZR 22/11
23 Zwar dürfte die Abtretung eines Anspruchs auf Zahlung der Kaution an Dritte in der Regel gemäß § 399 BGB unwirksam sein, weil die Kaution ausschließlich der Sicherung der Ansprüche des Vermieters aus dem Mietvertrag dient (vgl. OLG Frankfurt NJW-RR 1991, 1416; OLG Düsseldorf NZM 2001, 380, 382; Kraemer NZM 2001, 737, 740).
OLG München, Beschluss vom 3.1.2012,
Az. 34 Wx 18/12
Der Wortlaut des Vertrages lässt offen, ob der Abtretungsausschluss rein schuldrechtlich (vgl. etwa BGH NJW 1982, 2768) oder nach § 399 BGB dinglich (vgl. dazu Palandt/Bassenge Einl v § 854 Rn. 12) erfolgen soll.
BGH, URTEIL vom 4.3.2008,
Az. IX ZR 53/07
Die Vinkulierung des Rechtsschutzanspruchs und die Unabtretbarkeit des Befreiungsanspruchs, die sich mit Ausnahme einer Abtretung an den Vergütungsgläubiger schon aus § 399 BGB ergibt, schützen den Rechtsschutzversicherer nicht davor, sich im Einzelfall wegen eines geschuldeten Anwaltshonorars, von dem der Versicherte freigehalten werden will, mit einem Zessionär oder einem Pfändungspfandgläubiger (vgl. dazu BGHZ 141, 173, 178) des Rechtsanwalts auseinandersetzen zu müssen.
BGH, URTEIL vom 4.4.2007,
Az. IX ZR 16/06
Wegen seiner Zweckbindung wäre es unpfändbar (§399 BGB, §851 ZPO; vgl. BGHZ 94, 316, 322; BGH, Urt. v. 16. Dezember 1999 - IX ZR 270/98, NJW 2000, 1270).
BGH, BESCHLUSS vom 3.2.2006,
Az. VII ZB 31/05
13 bb) Eine derartige Zweckbindung einer Forderung, die treuhänderischen Charakter hat, kann im Hinblick auf §§ 399 BGB, 851 Abs. 1 ZPO zur Unpfändbarkeit dieser Forderung führen (vgl. BGH, Urteil vom 16. Dezember 1999 - IX ZR 270/98, NJW 2000,1270 m.w.N.).
LAG Köln, Urteil vom 1.2.2006,
Az. 7 Ca 3204/04
Denn wird ein Abtretungsverbot hinsichtlich zukünftiger Forderungen vereinbart, werden diese von einer früheren Vorausabtretung nicht erfasst (siehe BGH, Urteil vom 18.06.1980, NJW 1980, S. 2245; Palandt-Heinrichs, § 399 BGB, Rz. 8).
BGH, URTEIL vom 3.6.2003,
Az. XII ZR 34/02
Eine solche Inhaltsänderung wird nicht nur bei höchstpersönlichen oder unselbständigen akzessorischen Ansprüchen, sondern auch dann angenommen, wenn ein Gläubigerwechsel zwar rechtlich vorstellbar, das Interesse des Schuldners an der Beibehaltung einer bestimmten Gläubigerperson aber besonders schutzwürdig ist (BGHZ 96, 146, 149; MünchKomm-Roth 4. Aufl. §399 BGB Rdn. 1, 8 ff.; Staudinger/Busche aaO §399 BGB Rdn. 8, 11 ff.).
BGH, Urteil vom 4.2.1999,
Az. IX ZR 223/97
Dies kommt insbesondere in Betracht, wenn die Abtretung kraft Gesetzes schlechthin verboten ist oder wenn der Gläubigerwechsel den Inhalt der Leistung ändern (§ 399, erster Fall BGB) oder deren rechtlich gesicherte Zweckbindung vereiteln würde (vgl. hierzu BGH, Urt. v. 30. März 1978 -VIIZR 331/75, MDR 1978, 747; v. 15. Mai 1985 - IVb ZR 33/84, NJW 1985, 2263, 2264 unter 4.).
BGH, Urteil vom 2.2.1997,
Az. X ZR 146/94
Auch wenn die Beteiligten die Wirksamkeit der Abtretung von einer Zustimmung des Schuldners abhängig gemacht haben, wird von der Möglichkeit, die § 399 BGB eröffnet, Gebrauch gemacht und dessen Rechtsfolge gewollt (vgl. BGHZ 112, 387, 389).
BGH, Urteil vom 2.2.1997,
Az. X ZR 146/94
Wird die Zustimmung zu einer Abtretung erteilt, kann ihr deshalb grundsätzlich auch nur für diesen Fall die Bedeutung eines Einverständnisses mit der Aufhebung des vereinbarten Abtretungsausschlusses oder eines Verzichts auf die Einrede aus § 399 BGB durch den Schuldner zukommen (vgl. BGHZ 40, 156, 164).
BGH, URTEIL vom 4.1.1992,
Az. IX ZR 57/91
Ob eine Einziehungsermächtigung für eine Forderung erteilt werden darf, deren Unabtretbarkeit vereinbart ist (§ 399 Satz 2 BGB), hängt davon ab, ob die Geltendmachung durch den Dritten dem Zweck des Abtretungsverbots zuwiderläuft (BGHZ 56, 228, 236; OLG Köln ZIP 1987, 867, 868; BGB-RGRK/Weber, 12. Aufl. § 398 Rdn. 160; vgl. auch BGH, Urt. v. 11. Februar 1960 - II ZR 233/59, VersR 1960, 300, 301 unter 3).
BGH, URTEIL vom 3.4.1985,
Az. IVb ZR 33/84
Aus diesem Grunde kann der Anspruch - außer an den Prozeßbevollmächtigten oder das Gericht wegen deren Kosten (vgl. insoweit etwa MünchKomm/Wacke aaO; Staudinger/Hübner aaO Rdn. 51, 53; Stein/Jonas/Münzberg aaO An. II 5 c; Zöller/Stöber aaO; LG Berlin aaO) - nicht übertragen werden (§ 399 BGB) und unterliegt damit gemäß § 851 Abs. 1 ZPO auch nicht der Pfändung (Baumbach/Lauterbach/Hart-mann aaO § 851 An. 2 b; MünchKomm/Wacke aaO; Staudinger/Hübner aaO Rdn. 53; Stein/Jonas/Münzberg aaO § 851 An. II 5 b mit Fn.23; Stöber aaO; Wieczorek/Schütze aaO; LG Berlin aaO; vgl. auch - allgemein zur Unübertragbarkeit und Unpfändbarkeit treuhänderisch gebundener Forderungen - BGH LM ZPO § 851 Nr. 3).
BGH, URTEIL vom 4.4.1982,
Az. III ZR 164/80
Der Verstoß gegen Nr. 21 Abs. 3 Satz 2 der Allgemeinen Geschäftsbedingungen führt dagegen nicht zur Unwirksamkeit der Forderungsabtretung, weil die Vorschrift nur eine schuldrechtliche Verpflichtung der Bank enthält,nicht aber die dingliche Wirkung eines Abtretungsverbotes nach § 399 BGB begründet (BGH, Urteil vom 21. April 1972 -V ZR 52/70 = NJW 1972, 1463, 1464 = m 1972, 853, 854 zu der gleichlautenden Nr. 21 Abs. 3 Satz 2 AGB der Banken).
BGH, URTEIL vom 3.1.1978,
Az. VIII ZR 232/75
c) Eine Abrede über den Ausschluß der Abtretbarkeit einer Forderung (§ 399 BGB) läßt diese von vornherein als ein unveräußerliches Recht entstehen mit der Folge, daß eine der Vereinbarung zuwiderlaufende Abtretung schlechthin und gegenüber jedem Dritten unwirksam ist und keinerlei Gläubigerrechte übertragen kann (BGHZ 40,
BGH, URTEIL vom 4.0.1978,
Az. II ZR 33/76
Der Bundesgerichtshof hat die im Schrifttum vertretene Auffassung abgelehnt, § 399 BGB enthalte nur ein den Schutz des Schuldners bezweckendes Veräußerungsverbot im Sinne des § 135 BGB, so daß eine gegen das Verbot vorgenommene Abtretung nur im Verhältnis zu diesem unwirksam sei (BGHZ 40, 156, 159 f; 56, 173, 176).
BGH, URTEIL vom 2.0.1975,
Az. VI ZR 139/73
Ein solcher Anspruch kann grundsätzlich nicht abgetreten werden, weil dies seinen Inhalt, der in der Regel durch das Eigeninteresse eines bestimmten Gläubigers geprägt ist, verändern würde (§ 399 BGB; BGHZ 12, 136, I4l).
BGH, URTEIL vom 3.9.1969,
Az. 1 ZR 72/67
ge rin bei Aufbaudarlehen nach dem Lastenausgleichsgesetz selbst aus, wie die Ziffer 2 des von ihr auch gegenüber dem Beklagten verwendeten Formulars zeigt« Für diesen Fall hat das zudem der BGH (BGHZ 25, 211 = NJW 1957, 1759) bereits entschieden« Ebenso wurden von der Rechtsprechung (vgl« KG DR 1940, 814; JW 1937, 2232) Baugelddarlehen nach dem Gesetz vom 1*6.1909 (RGBl S« 449) und staatliche Subventionen zur Herstellung von verbilligtem Konsumbrot (vgl. LG Würzburg NDR 1952, 172) behandelt« Es sind aber durchaus weitere Anwendungsfälle denkbar (so auch RGRK 11. Aufl« Anm« 6 zu § 399 BGB).