FG Münster, Urteil vom 2.3.2002,
Az. 1 K 6164/01
38Der Senat neigt - ohne dies hier abschließend entscheiden zu müssen - mit einer starken Ansicht in der Literatur (ausführlich Schmidt/Drenseck, 17. Aufl. 1998, § 10i EStG Rn. 1; Wacker, EigZulG, 2. Aufl. 1998, vor § 1 Rn. 67; ebenso zu § 10e EStG bereits Drenseck, DStR 1986, 379 (380); Tipke/Lang, 14. Aufl. 1994, § 20 Rn. 41; Birk/Barth in Hübschmann/Hepp/Spitaler, § 4 AO Rn. 505 (Stand November 1997); Tipke, Die Steuerrechtsordnung, Band II, 1993, S. 718; jedenfalls für ein besonderes Begründungserfordernis des Gesetzgebers bei progressionsabhängigen sozialstaatlich motivierten Normen Kirchhof, NJW 1987, 3217 (3219)) dazu, § 10i EStG aus diesem Grund wegen eines Verstoßes gegen Art. 3 Abs. 1 GG als verfassungswidrig anzusehen: Durchbricht der Gesetzgeber die selbst gesetzte Systematik (hier: die seit 1996 gegebene Progressionsunabhängigkeit der Wohneigentumsförderung), indiziert dies einen Gleichheitsverstoß (BVerfG-Beschluss vom 21.12.1966 1 BvR 33/64, BVerfGE 21, 54 (64); BVerfG-Beschluss vom 7.11.1972 1 BvR 338/68, BVerfGE 34, 103 (115)).