Das Bundesverfassungsgericht kann in seiner Entscheidung bestimmen, wer sie vollstreckt; es kann auch im Einzelfall die Art und Weise der Vollstreckung regeln.
VGH München, Beschluss vom 2.0.2012,
Az. 3 BV 08.1947
45 (1) Der Hinweis der Klägerin auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 25. Februar 1975 (Az. 1 BvF 1/74 u. a.; BVerfGE 39, 1 [Schwangerschaftsabbruch I]) zeigt eine Situation auf, in der eine Verbindung von der Erklärung der Nichtigkeit einer Norm mit einer eigenständigen Vollstreckungsanordnung nach § 35 BVerfGG aus übergeordneten Gesichtspunkten zulässig und geboten sein kann.
VGH München, Beschluss vom 2.0.2012,
Az. 3 BV 08.1947
Im Interesse der Rechtsklarheit bis zu dem Inkrafttreten der gesetzlichen Regelung sei es geboten erschienen, gemäß § 35 BVerfGG eine Anordnung des aus dem Urteilstenor ersichtlichen Inhalts (wie soeben ausgeführt) zu erlassen (BVerfG, Urteil vom 25.2.1975, a. a. O., RdNr. 208 nach <Juris>).
VGH München, Urteil vom 2.7.2011,
Az. 3 BV 10.1804
Das Argument zeitnaher Geltendmachung folge zwar aus den Besonderheiten des Beamtenverhältnisses, beruhe aber allein auf der besonderen rechtlichen Qualität des Anspruchs aus der Vollstreckungsanordnung nach § 35 BVerfGG, die, wenn auch mit Gesetzeskraft ausgestattet, einem gesetzlichen Anspruch auf Besoldung (oder Versorgung) nicht gleichzustellen sei (BVerwG, a. a. O., RdNr. 25 zitiert nach <juris> sowie BVerwG vom 17.6.2010 Az. 2 C 86/08, RdNr. 29 zitiert nach <juris>).
VG Ansbach, Urteil vom 2.9.2010,
Az. 1 K 08.02044
In dem Beschluss vom 24. November 1998 (a.a.O.) hat das Bundesverfassungsgericht Beamten durch eine Vollstreckungsanordnung nach § 35 BVerfGG Anspruch auf Zahlung weiterer familienbezogener Besoldungsbestandteile zur Deckung des Mehrbedarfs des dritten und jedes weiteren unterhaltsberechtigten Kindes für den Fall zugesprochen, dass der Gesetzgeber das insoweit festgestellte verfassungswidrige Alimentationsdefizit nicht bis zu dem 31. Dezember 1999 beseitigt hat.
BVerfG, vom 3.6.2007,
Az. 1 BvR 3262/07
Mit Blick auf die Berufsfreiheit der Gaststättenbetreiber und um für sie in beruflicher Hinsicht existentielle Nachteile zu vermeiden, besteht jedoch für den Zeitraum bis zu den gesetzlichen Neuregelungen ein unabwendbares Bedürfnis nach einer Zwischenregelung durch das Bundesverfassungsgericht auf der Grundlage des § 35 BVerfGG (vgl. BVerfGE 48, 127 <184>; 84, 9 <21>).
BVerfG, vom 3.6.2007,
Az. 1 BvR 3262/07
Mit Blick auf die Berufsfreiheit der Gaststättenbetreiber und um für sie in beruflicher Hinsicht existentielle Nachteile zu vermeiden, besteht jedoch für den Zeitraum bis zu den gesetzlichen Neuregelungen ein unabwendbares Bedürfnis nach einer Zwischenregelung durch das Bundesverfassungsgericht auf der Grundlage des § 35 BVerfGG (vgl. BVerfGE 48, 127 <184>; 84, 9 <21>).
FG Münster, Beschluss vom 3.5.2003,
Az. 4 V 6194/02
Denn auf Grund der festgestellten strukturellen Vollzugshindernisse kann nicht mit hinreichender Sicherheit davon ausgegangen werden, das BVerfG werde gemäß § 35 BVerfGG für den Veranlagungszeitraum 1997 die weitere Anwendung des § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchst.b EStG in der für 1997 maßgeblichen Fassung anordnen (anders Finanzgericht Düsseldorf Beschluss vom 13.12.2002 18 V 2497/02 A, EFG 2003, 557).
BVerfG, vom 4.9.1998,
Az. 2 BvR 1206/98
1. Grundsätzlich kann das Bundesverfassungsgericht auch nachträglich Vollstreckungsanordnungen auf der Grundlage des § 35 BVerfGG treffen (vgl. BVerfGE 6, 300 <304>; 68, 132 <140>).
BVerfG, vom 4.9.1998,
Az. 2 BvR 1206/98
1. Grundsätzlich kann das Bundesverfassungsgericht auch nachträglich Vollstreckungsanordnungen auf der Grundlage des § 35 BVerfGG treffen (vgl. BVerfGE 6, 300 <304>; 68, 132 <140>).
BVerfG, vom 1.1.1996,
Az. 1 BvR 539/96
Da nicht absehbar ist, dass die Neuregelung noch im Jahre 2000 ergehen wird, ist es vorsorglich geboten, für die Zeit ab dem 1. Januar 2001 im Wege einer Anordnung nach § 35 BVerfGG eine Übergangsregelung zu treffen (vgl. Nr. 1 Abs.4 des Entscheidungstenors).
BVerfG, vom 1.1.1996,
Az. 1 BvR 539/96
Da nicht absehbar ist, dass die Neuregelung noch im Jahre 2000 ergehen wird, ist es vorsorglich geboten, für die Zeit ab dem 1. Januar 2001 im Wege einer Anordnung nach § 35 BVerfGG eine Übergangsregelung zu treffen (vgl. Nr. 1 Abs.4 des Entscheidungstenors).
BVerfG, vom 0.5.1994,
Az. 2 BvL 1/99
Mit Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. Oktober 2002 (BVerfGE 106, 62 <64>) wurde gemäß § 35 BVerfGG u.a. angeordnet, dass Art. 1 des Altenpflegegesetzes grundsätzlich am 1. August 2003 und § 25 AltPflG am Tage nach der Verkündung dieser Entscheidung, also am 25. Oktober 2002, in Kraft treten.
BVerfG, vom 0.5.1994,
Az. 2 BvL 1/99
Mit Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 24. Oktober 2002 (BVerfGE 106, 62 <64>) wurde gemäß § 35 BVerfGG u.a. angeordnet, dass Art. 1 des Altenpflegegesetzes grundsätzlich am 1. August 2003 und § 25 AltPflG am Tage nach der Verkündung dieser Entscheidung, also am 25. Oktober 2002, in Kraft treten.
BVerfG, vom 6.0.1983,
Az. 1 BvR 620/78
Die von den Antragstellern begehrte Anordnung geht über den Anwendungsbereich des § 35 BVerfGG hinaus, weil sie sich nicht auf eine Vollstreckung des Urteils vom 3. November 1982 (BVerfGE 61, 319) beschränkt.1.
BVerfG, vom 6.0.1983,
Az. 1 BvR 620/78
Die von den Antragstellern begehrte Anordnung geht über den Anwendungsbereich des § 35 BVerfGG hinaus, weil sie sich nicht auf eine Vollstreckung des Urteils vom 3. November 1982 (BVerfGE 61, 319) beschränkt.1.