Ein Grundstück darf nicht in der Weise vertieft werden, dass der Boden des Nachbargrundstücks die erforderliche Stütze verliert, es sei denn, dass für eine genügende anderweitige Befestigung gesorgt ist.
BGH, URTEIL vom 5.5.2012,
Az. V ZR 97/11
Gemäß § 909 BGB darf ein Grundstück nicht in der Weise vertieft werden, dass der Boden des Nachbargrundstücks die erforderliche Stütze verliert, es sei denn, dass für eine genügende anderweitige Befestigung gesorgt ist; der Anspruch auf Unterlassung einer verbotswidrigen Vertiefung richtet sich unter anderem gegen den Eigentümer als Störer (vgl. Senat, Urteil vom 25. Mai 1984 - V ZR 199/82, BGHZ 91, 282, 285).
BGH, URTEIL vom 5.4.2009,
Az. V ZR 42/79
Welche Stütze im Sinne von § 909 BGB erforderlich ist, beurteilt sich danach, welche Befestigung das Grundstück nach seiner tatsächlichen Beschaffenheit benötigt (Senat, BGHZ 101, 290, 293).
LG Essen, Urteil vom 4.9.2005,
Az. 18 O 420/03
Das Verbot des § 909 BGB trifft jeden, der an der Vertiefung mitwirkt, also auch den Architekten und den Statiker (BGH NJW 1996, 3205, 3206).
BGH, Urteil vom 5.1.2001,
Az. V ZR 389/99
§909 BGB stellt, soweit ihm gegenüber § 1004 Abs. 1 BGB eigenständige Bedeutung zukommt, klar, daß die Entziehung des stützenden Erdreichs keine lediglich negative und deshalb nicht abwehrfähige Immission darstellt (vgl. Staudinger/Roth, aaO, § 909 Rdn. 1 unter Hinweis auf Senat, BGHZ 113, 384, 388).
BGH, URTEIL vom 5.6.1996,
Az. V ZR 280/94
b) Wie das Berufungsgericht zutreffend annimmt, richtet sich das Verbot des § 909 BGB, dem Nachbargrundstück die Stütze zu entziehen, nicht nur gegen den Eigentümer des Grundstücks, von dem die Störung ausgeht, sondern gegen jeden, der an der Vertiefung mitwirkt, wie z.B. gegen den Architekten (Senat, BGHZ 85, 375, 378 ff; BGHZ 101, 290 f), den Bauunternehmer (Senat, Urt. v. 4. Juli 1980,
BGH, URTEIL vom 5.6.1996,
Az. V ZR 280/94
In Rechtsprechung und Schrifttum ist jedoch anerkannt, daß § 909 BGB für jeden gilt, der ein Grundstück vertieft oder daran mitwirkt (Senat, BGHZ 85, 375, 378 m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 5.10.1982,
Az. V ZR 314/81
Unter diesen Voraussetzungen besteht ein nachbarrechtlicher Ausgleichsanspruch auch für Schäden aus einer nach § 909 BGB unzulässigen Grundstücksvertiefung, wenn dafür mangels Verschuldens keine Schadensersatzpflicht nach § 823 Abs. 2 BGB gegeben ist (BGHZ 72, 289, 292; vgl. auch schon das von der Möglichkeit eines solchen Ausgleichsanspruchs ausgehende Senatsurteil vom 5. November 1976, V ZR 93/73, LM BGB § 909 Nr. 16 = NJW 1977, 763, 764 unter Ziff.IV; ebenso Erman/Hagen, BGB 7. Aufl. § 909 Rdn. 5; MünchKomm/Säcker § 909 Rdn. 28).
BGH, URTEIL vom 2.2.1982,
Az. VI ZR 220/80
Die höchstrichterliche Rechtsprechung verlangt deshalb bei erheblichen Vertiefungen eines Grundstücks, daß sich der Bauherr auch bei einem von ihm beauftragten Spezialunternehmen persönlich erkundigen muß, ob die ihm nach § 909 BGB obliegende Pflicht berücksichtigt und erfüllt wird (BGH, Urt.v.4. Mai 1979 - V ZR 100/75 -aaO m.w.Nachw.; OLG Bremen, MDR I960, 495).
BGH, URTEIL vom 5.6.1980,
Az. V ZR 240/77
Daß die Vertiefung - wie hier alsbald nach Verlegung der Kanalisation - durch Verfüllen wieder beseitigt worden ist, hindert entgegen der Ansicht der Revision die Anwendbarkeit des § 909 BGB nicht (BGH NJW 1978, 1051).
BGH, Urteil vom 4.1.1980,
Az. III ZR 153/78
sein (BGH LM § 909 BGB Nr, 3/4; RGRK-BGB aau § 909 Rdn, 18).
BGH, URTEIL vom 5.4.1979,
Az. V ZR 100/75
12 - Senkung auf die Nachbargrundstücke unterrichtet und sich in der Richtung vergewissert hat, daß der ihr nach § 909 BGB obliegenden Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Nachbargrundstücke durch jene bei der technisch sachgemäß durchgeführten Absenkung Rechnung getragen werde (RG und BGH aaO; BGB-RGRK 12. Aufl. § 909 Rdn. 16).
BGH, URTEIL vom 4.2.1979,
Az. III ZR 3/78
Unter Stütze im Sinne des § 909 BGB ist nicht nur die Festigkeit zu verstehen, die sich benachbarte Grundstücke gegenseitig durch das Erdreich gewähren und wodurch das seitliche Abstürzen und Nachstürzen verhütet wird, sondern auch die Festigkeit, die ein Grundstück in seinen unteren Bodenschichten findet und die ein Einstürzen eines auf ihm errichteten Bauwerks verhindert (RGZ 144, 170, 172; RG Warn Rspr 1914 Nr. 20; BGHZ 44, 130, 135; 63, 176, 180).
BGH, URTEIL vom 5.0.1979,
Az. V ZR 115/76
BGB §§ 823 B, 909 Wird dem Boden eines Nachbargrundstücks die erforderliche Stütze durch Vertiefung genommen, hierdurch das auf dem Nachbargrundstück aufstehende Gebäude verkantet und als Folge einer solchen Verkantung ein Gebäude auf einem weiteren Grundstück beschädigt, so ist dieser letztere Schaden nicht von dem durch § 909 BGB bezweckten Schutz des Bodens von Nachbargrundstücken umfaßt (Bestätigung von BGHZ 12, 75).
BGH, URTEIL vom 5.0.1979,
Az. V ZR 115/76
Da die nach der Planung des Beklagten erforderliche Grundwasserabsenkung und die nach der Planung entstandene Auflast mit entsprechender Bodenpressung Vertiefungen i.S. des § 909 BGB darstellten (zur Auflast vgl. BGHZ 44, 130) und § 909 BGB ein Gesetz zu dem Schutz der Nachbarn i.S. des § 823 Abs. 2 BGB darstelle, hafte der Beklagte wegen fahrlässigen Verstoßes gegen § 909 BGB; die Absenkung habe ihm als bauleitenden Architekten jedenfalls nicht verborgen ge blieben sein können.
BGH, URTEIL vom 5.0.1979,
Az. V ZR 115/76
§ 909 BGB bestimmt den Inhalt des Eigentums und regelt die Rechte der Eigentümer untereinander (BGHZ 12, 75).
BGH, URTEIL vom 4.10.1977,
Az. III ZR 121/75
Unter Stütze im Sinne des § 909 BGB ist nicht nur die Festigkeit zu verstehen, die sich benachbarte Grundstücke gegenseitig durch das Erdreich gewähren und wodurch das seitliche Abstürzen und Nachstürzen verhütet wird, sondern auch die Festigkeit, die ein Grundstück in seinen unteren Bodenschichten findet und die ein Einstürzen eines auf ihm errichteten Bauwerks verhindert (RGZ 144, 170, 172; RG WaraRspr 1914 Nr. 20; BGHZ 44, 130, 135J 63, 176/ 180).
BGH, URTEIL vom 5.10.1976,
Az. V ZR 93/73
Das Reichsgericht hat, da der das Grundwasser hebende Grundstückseigentümer unmittelbar nur auf sein Grundstück einwirkt, insoweit, als sich die Wasserentnahme durch Sinken des Grundwasserspiegels auf die Festigkeit des Nachbargrundstücks auswirkt, § 909 BGB als ein Gesetz zu dem Schutz dieses Nachbargrundstücks angesehen und dementsprechend § 823 Abs. 2, nicht § 823 Abs. 1 BGB, angewendet (RGZ 62, 370; RG JW 1936, 804; ebenso BGHZ 63, 176, 179; BGH WM 1971, 897).
BGH, URTEIL vom 5.9.1973,
Az. V ZR 163/71
Damit sind, wie das angefochtene Urteil zutreffend darlegt, die Voraussetzungen des § 909 BGB erfüllt; denn das Bachgrundstück wurde in der Weise vertieft, daß der Boden des der Erbengemeinschaft gehörenden Nachbargrundstücks die erforderliche Stütze verlor, ohne daß für eine genügende anderweitige Befestigung gesorgt war (BGHZ 57, 370, 374; Urteil des erkennenden Senats vom 28. Januar 1972, V ZR 20/70, WM 1972, 388).
BGH, URTEIL vom 5.9.1973,
Az. V ZR 163/71
Den § 909 BGB hat das Oberlandesgericht mit Recht als ein Schutzgesetz im Sinne des § 823 Abs. 2 BGB angesehen (Urteil des Senats vom 5. März 1971, V ZR 168/68, NJW 1971, 935 = WM 1971, 897), und es hat dem Einwand der Beklagten, das Gebäude der Erbengemeinschaft habe schon vor dem Erdrutsch Risse und sonstige Schäden aufgewiesen, rechtsirrtumsfrei keine Bedeutung für die Präge der Notwendigkeit von Befestigungsmaßnahmen beigemessen (vgl. BGHZ 44, 130, 137), die Prüfung des früheren Gebäudezustandes vielmehr dem Verfahren über die Schadenshöhe überlassen.
BGH, URTEIL vom 5.9.1973,
Az. V ZR 163/71
Nicht zu beanstanden ist schließlich seine Rechtsansicht, das Verbot des § 909 BGB gelte nicht nur für den Eigentümer des Grundstücks, das vertieft wird, sondern auch für den dort tätigen Bauunternehmer (BGH LM BGB § 909 Nr. 4 a).
BGH, URTEIL vom 5.2.1971,
Az. Y ZR 168/68
BGB § 909 Ein Grundstück wird auch dann im Sinne von § 909 BGB vertieft, wenn ohne Entnahme von Bodenhestandteilen sein Niveau sich nicht durch das Gewicht eines Neubaues, sondern infolge Auflagerung gewichtiger Stoffe (hier: Auskippen von Bauschutt und Erdaushub) senkt, der dabei auf das tie-ferliegende Erdreich ausgeübte Druck seitlich in den Boden des Nachbargrundstücks hinüberwirkt und dieses hierdurch seinen Halt verliert (Ergänzung zu BGHZ 44, 130).