(1) Durch den Dienstvertrag wird derjenige, welcher Dienste zusagt, zur Leistung der versprochenen Dienste, der andere Teil zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet.
(2) Gegenstand des Dienstvertrags können Dienste jeder Art sein.
BGH, URTEIL vom 4.8.2015,
Az. IX ZR 206/14
Insofern kann der Auftraggeber den aus dem Anwaltsdienstvertrag (§§ 611, 675 BGB) herrührenden anwaltlichen Vergütungsanspruch nicht kraft Gesetzes wegen mangelhafter Dienstleistung kürzen (BGH, Urteil vom 15. Juli 2004 - IX ZR 256/03, NJW 2004, 2817; vom 4. Februar 2010 - IX ZR 18/09,
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.6.2012,
Az. 5 Sa 324/12
Denn auch Leistungen, die an den Unternehmenserfolg geknüpft sind, werden regelmäßig als zusätzliche Vergütung für eine im Geschäftsjahr erbrachte Arbeitsleistung des Arbeitnehmers gezahlt (BAG 12.04.2011 - 1 AZR 412/09 - NZA 2011, 989; BAG 08.09.1998 - 9 AZR 273/97 - AP Nr. 214 zu § 611 BGB Gratifikation).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 5.5.2012,
Az. 6 Sa 750/12
Dieser geldwerte Vorteil wird üblicherweise nach der steuerlichen Bewertung bemessen (vgl. für Schadenersatzansprüche wegen der Entziehung eines Dienstwagens: BAG v. 21.03.2012 - 5 AZR 651/10 - Rn. 26, NZA 2012, 616; BAG v. 19.12.2006 - 9 AZR 294/06 - AP Nr. 21 zu § 611 BGB Sachbezüge).
LAG Hamm, Beschluss vom 2.2.2012,
Az. 2 Ta 680/11
Aus alldem folgt, dass das Arbeitsgericht zu Recht angenommen hat, dass der Kläger als nebenberuflicher Fußballtrainer in einem Amateurverein, der die Trainertätigkeit nicht stets höchstpersönlich zu erbringen hatte kein Arbeitnehmer des Beklagten war, sodass der Rechtsweg zu den Arbeitsgerichten nicht eröffnet ist (so auch für nebenberuflichen Trainer eines Amateurvereins LAG Köln, Beschl. v. 01.08.1997 – 11 Ta 106/97, AR-Blattei ES 1480 Nr. 26; LAG Düsseldorf, Beschl. v. 26.03.1992 – 7 Ta 20/92, LAGE § 611 BGB Arbeitnehmerbegriff Nr. 25; LAG Hessen, Urt. v. 27.10.1964 – 5 Sa 136/64, ArbuR 1965, 313; Hunold NZA-RR 1999, 505, 510).
ArbG Düsseldorf, Urteil vom 5.2.2012,
Az. 11 Ca 6767/11
Maßgeblich ist dabei, ob die Klausel mehrere sachliche Regelungen enthält und der unzulässige Teil sprachlich eindeutig abtrennbar ist (vgl. BAG 25.8.2010 - 10 AZR 275/09 - Rn. 29, NZA 2010, 1355; BAG 24.2.2011 - 6 AZR 634/09 - Rn. 32, AP Nr. 57 zu § 611 BGB Kirchendienst; BAG 21.6.2011 - 9 AZR 236/10 - Rn. 47, NZA 2011, 1274).
LAG Hamm, Urteil vom 5.2.2012,
Az. 7 Sa 1500/11
43Rechtsunwirksam kann eine Klausel unter Berücksichtigung des 'Wie' (vgl. Düwell/Ebeling, DB 2008, 406) der Klausel insbesondere dann sein, wenn eine ratierliche Kürzung der Rückzahlungsschuld fehlt (vgl. BAG 06.09.1995 - 5 AZR 174/94 - AP Nr. 22 zu § 611 BGB Ausbildungsbeihilfe; 23.04.1986 - 5 AZR 159/85 - NZA 1986, 741; 29.06.1962 - 1 AZR 343/61 - AP GG Art. 12 GG Nr. 25; Düwell/Ebeling, DB 2008, 406).
LAG Hamm, Urteil vom 5.2.2012,
Az. 10 Sa 1086/11
Setzt die Leistung eine bestimmte Grundlage voraus, wie im Arbeitsrecht etwa die Betriebsstätte des Arbeitgebers oder den Arbeitsplatz im Betrieb des Arbeitgebers, kann mit dessen Wegfall die geschuldete Leistung nicht mehr erbracht werden; sie ist objektiv unmöglich geworden (BAG 04.09.1985 – 5 AZR 90/84 – Juris; BAG 13.06.1990 – 5 AZR 350/89 – EzA BGB § 611 Beschäftigungspflicht Nr. 44; BAG 18.03.1999 – 8 AZR 344/98 – ZTR 1999, 516; BAG 27.02.2002 - 9 AZR 562/00 – AP TVG § 1 Tarifverträge: Rundfunk Nr. 36; ErfK/Preis, 12. Aufl., § 611 BGB Rn. 563; APS/Koch, 3. Aufl., § 102 BetrVG Rn. 540; Thüsing in: Henssler/Willemsen/Kalb, Arbeitsrecht-Kommentar, 3. Aufl., § 611 BGB Rn. 169; Trebeck NZA 2009, 513, 515 m.w.N.).
LAG Hamm, Beschluss vom 3.1.2012,
Az. 2 Ta 394/11
Die Klägerin hat auch nichts dafür vorgetragen, dass eine solche Umwandlung nicht erforderlich gewesen ist, weil der Geschäftsführervertrag, der jedenfalls regelmäßig ein freier Dienstvertrag im Sinne des § 611 BGB ist, ausnahmsweise wegen starker interner Weisungsabhängigkeit als Arbeitsverhältnis anzusehen ist, was nach der Rechtsprechung des BAG grundsätzlich möglich ist (vgl. BAG, Beschl. v. 23.08.2011 - 10 AZB 51/10, DB 2011, 2386) Urt. v. ; a. A. BGH, Urt. v. 10.05.2010 - II ZR 70/09, NZA 2010, 889).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 1.0.2012,
Az. 9 Sa 1277/11
Auf der zweiten Stufe wird geprüft, ob die fristlose Kündigung unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls im Rahmen der Interessenabwägung insbesondere unter Berücksichtigung des Ultima-Ratio-Prinzips gerechtfertigt ist (BAG v. 10.6.2010 - 2 AZR 541/09, NZA 2010, 1227; BAG v. 12.5.2010 - 2 AZR 845/08; BAG v. 23.6.2009 - 2 AZR 103/08, Juris; BAG v. 19.4.2007 - 2 AZR 78/06, AP Nr. 77 zu § 611 BGB Direktionsrecht; BAG v. 7.7.2005 - 2 AZR 581/04, BAGE 115, 195; KR/Fischermeier § 262 BGB Rz. 84).
LAG Hamm, Urteil vom 5.0.2012,
Az. 10 Sa 1225/11
Zum reinen Zeitablauf müssen vielmehr besondere Umstände hinzutreten, die erkennen lassen, dass der Arbeitnehmer nur noch verpflichtet sein soll, seine Arbeit ohne Änderung so wie bisher zu erbringen, also insbesondere regelmäßig auch in der Nachtschicht eingesetzt zu werden (BAG 23.06.1992 – 1 AZR 57/92 – AP BGB § 611 Arbeitszeit Nr. 1; BAG 11.10.1995 – 5 AZR 802/94 – AP BGB § 611 Arbeitszeit Nr. 9; BAG 21.01.1997 – 1 AZR 572/96 – AP BetrVG 1972 § 77 Nr. 64; BAG 11.02.1998 – 5 AZR 472/97 – AP BGB § 611 Direktionsrecht Nr. 54; BAG 07.12.2000 – 6 AZR 444799 – AP BGB § 611 Direktionsrecht Nr. 61; BAG 29.09.2004 – 5 AZR 559/03 – AP BetrVG 1972 § 87 Arbeitszeit Nr. 111; BAG 13.03.2007 – 9 AZR 433/06 – AP BGB § 307 Nr. 26; LAG Hamm 08.03.2005 – 19 Sa 2128/04 – NZA-RR 2005, 462; ErfK/Preis, 12. Aufl., § 611 BGB Rn. 229 m.w.N.).
LAG Hamm, Beschluss vom 4.8.2011,
Az. 2 Ta 738/10
Dies ändert aber nichts daran, dass er für den vereinbarten Festbetrag von 1600 € für die Erledigung der Bürotätigkeiten, wenn auch nicht persönlich und weisungsabhängig, doch als Selbständiger aufgrund eines Dienstvertrages im Sinne des § 611 BGB schuldete, was ebenfalls für eine dem Arbeitnehmer vergleichbare Schutzbedürftigkeit spricht (vgl. dazu auch LAG Berlin, Beschl. v. 31.08.2010 – 6 Ta 1011/10, NZA-RR 2010, 657).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.5.2011,
Az. 11 Sa 276/11
Voraussetzung für eine ergänzende Vertragsauslegung ist demnach das Vorliegen einer Regelungslücke, d. h. einer 'planwidrigen Unvollständigkeit' (BGH 21.09.1994 - XII ZR 77/93 - BGHZ 127, 138, 142; BAG 28.09.2006 - 8 AZR 568/05 - Rz. 23 EzA § 611 BGB 2002 Arbeitgeberhaftung Nr. 5).
VerfGH München, Urteil vom 4.4.2011,
Az. 1 U 2500/08
Die Ansprüche der Patienten und ihrer Hinterbliebenen ergeben sich als Nebenpflichten aus dem ärztlichen Behandlungsvertrag und damit aus der Anwendung der §§ 611, 242, 133, 157 BGB (BGHZ 85, 327/331 f.; BGH NJW 1983, 2627/2628; Schlund in Laufs/Kern, Handbuch des Arztrechts, 4. Aufl. 2010, § 56 RdNr. 1; Müller-Glöge, in Münchener Kommentar zu dem BGB, 5. Aufl. 2009, RdNr. 91 zu § 611), daneben und beim Fehlen einer vertraglichen Regelung auch aus § 810 BGB (Schlund, a. a. O., § 56 RdNr. 1).
LAG Hamm, Urteil vom 3.3.2011,
Az. 4 Sa 2230/10
Dafür genügt es nicht, dass einmalig eine Weisung des Arbeitgebers nicht befolgt wird, vielmehr muss eine intensive Weigerung vorliegen (BAG, Urteil vom 19.04.2007 – 2 AZR 78/06 = AP Nr. 77 zu § 611 BGB Direktionsrecht: BAG, Urteil vom 05.04.2001 – 2 AZR 580/99 = NJW 2002, 698ff.; BAG, Urteil vom 09.05.1996 – 2 AZR 387/95 = NJW 1997, 274 ff.; BAG, Urteil vom 31.01.1985 – 2 AZR 486/83 = NJW 1986, 743 f.; ErfK, a.a.O., § 626 BGB Rn. 70).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 5.2.2011,
Az. 6 Sa 858/10
Erforderlich ist eine Darlegung der Gründe, aus denen hervorgeht, dass das angefochtene Urteil rechtsfehlerhaft sein soll (BAG vom 06.03.2003 - 2 AZR 596/02, MDR 2003, 950 Rn. 13; BAG vom 14.12.2004 - 1 AZR 504/03, AP Nr. 32 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitgebers Rn. 16; BAG vom 24.08.2008 - 8 AZR 268/07, NZA 2008, 1318 Rn. 20; BGH 27.05.2008 - XI ZB 41/06, NJW-RR 2008, 1308 Rn. 11).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.0.2011,
Az. 11 Sa 1410/10
Soll mit einer Sonderzahlung sowohl die im Bezugsjahr bzw. in einem anderen Bezugszeitraum erbrachte Arbeitsleistung als auch die in der Vergangenheit erwiesene Betriebstreue bzw. Betriebszugehörigkeit belohnt werden, hat ein Arbeitnehmer, der vor dem vereinbarten Stichtag ausscheidet, einen anteiligen Anspruch auf die Sonderzuwendung nur, wenn hierüber eine ausdrückliche Vereinbarung getroffen worden ist (vgl. z. B. BAG 18.10.2000 - 10 AZR 503/99 - EzA § 611 BGB Gratifikation, Prämie Nr. 161; BAG 28.03.2007 - 10 AZR 261/06 - a. a. O.; vgl. auch BAG 23.04.2008 - 10 AZR 258/07 - Rz. 23 NZA-RR 2009, 143, 145).
LAG Hamm, Urteil vom 5.0.2011,
Az. 7 Sa 1386/10
23.01.2007, 9 AZR 482/06, AP Nr 38 zu § 611 BGB Ausbildungsbeihilfe m.w.N.) 57Vorformulierte Vertragsbestimmungen sind dann nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB unangemessen, wenn der Verwender durch einseitige Vertragsgestaltung missbräuchlich eigene Interessen auf Kosten seines Vertragspartners durchzusetzen versucht, ohne von vornherein auch dessen Belange hinreichend zu berücksichtigen und ihm einen angemessenen Ausgleich zu gewähren (BAG 18.03.2008, 9 AZR 186/07, NZA 2008, 1004).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.8.2010,
Az. 11 Sa 636/10
98a)Eine ergänzende Vertragsauslegung setzt voraus, dass die Vereinbarung der Parteien eine Regelungslücke, also eine planwidrige Unvollständigkeit aufweist (BGH 17.11.2007 - VIII ZR 171/06 - Rz. 26, ZIP 2007, 774, 777; BAG 28.09.2006 - 8 AZR 568/05 - Rz. 23, EzA § 611 BGB 2002 Arbeitgeberhaftung Nr. 5).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.8.2010,
Az. 11 Sa 690/10
68a)Als Rechtsgrundlage für die von dem Kläger geltend gemachte Verpflichtung der Beklagten, ihm bestimmte Zeiten bzw. Stunden auf dem für ihn geführten Arbeitszeitkonto 'gutzuschreiben', kommt § 611 Abs. 1 BGB i. V. mit gesetzlichen, tariflichen, betrieblichen oder einzelvertraglichen Regelungen, hier § 11 Abs. 1 Satz 1 BUrlG, Ziff.5 Abs.3 des Arbeitsvertrages, in Betracht (vgl. BAG 19.03.2008 - 5 AZR 328/07 - Rz. 10 NZA 2008, 1135, 1137).
LAG Hamm, Urteil vom 4.4.2010,
Az. 15 Sa 166/10
Im Zweifel gebührt derjenigen Tarifauslegung der Vorzug, die zu einer vernünftigen, sachgerechten, zweckorientierten und praktisch brauchbaren Regelung führt (vgl. BAG, Urteil vom 28.05.1998 – 6 AZR 349/96 –, AP Nr. 25 zu § 611 BGB Bühnenengagementvertrag; Urteil vom 29.08.2001 – 4 AZR 337/00 -, AP Nr. 174 zu § 1 TVG Auslegung; Urteil vom 16.06.2004 – 4 AZR 408/03 -, AP Nr. 24 zu § 4 TVG Effektivklausel; Urteil vom 12.05.2006 – 6 AZR 311/04 -, NZA 2006, 51 jeweils n.w.N.).
LAG Hamm, Urteil vom 4.3.2010,
Az. 11 Sa 1464/09
des BAG können die Wirksamkeit einer arbeitgeberseitigen Weisung und das Bestehen bestimmter Verhaltenspflichten des Arbeitnehmers mit einer Feststellungsklage gerichtlich überprüft werden (BAG 29.09.2004 – 1 AZR 473/03 – NZA-RR [LSe]; BAG 16.09.1998 AP BAT-O § 24 Nr.2; BAG 26.01.1993 NZA 1993, 714; ErfK-Preis, 10.Aufl. 2010, § 611 BGB Rn. 7).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 2.3.2010,
Az. 3 Sa 906/09
Nach Ausschöpfung der anerkannten Auslegungsregeln bleiben mangels 'Ergänzung' bzw. 'Fassung' des BAT durch die beiden erörterten Tarifverträge keine nicht behebbaren Unklarheiten bestehen (vgl. BAG, Urteil v. 09.11.2005 - 5 AZR 145/05, juris; BAG, Urteil v. 17.01.2006 - 9 AZR 417/05, juris; BAG, Urteil v. 24.10.2007 - 10 AZR 825/06, NZA 2008, 40; BAG, Urteil v. 30.07.2008 - 10 AZR 606/07, AP Nr. 274 zu § 611 BGB Gratifikation).
LAG Köln, Urteil vom 4.2.2010,
Az. 7 Sa 1127/09
Ob sie schwerwiegend ist, hängt von Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, Anlass und Beweggrund sowie Grad des Verschuldens ab (BAG NZA 2007, 1154 ff.; BAG RP § 611 BGB Persönlichkeitsrecht Nr. 8; BGAZ 160, 298).
LAG Hamm, Urteil vom 4.2.2010,
Az. 15 Sa 1431/09
Im Zweifel gebührt derjenigen Tarifauslegung der Vorzug, die zu einer vernünftigen, sachgerechten, zweckorientierten und praktisch brauchbaren Regelung führt (ständige Rechtsprechung; vgl. BAG, Urteil vom 28.05.1998 – 6 AZR 349/96, AP Nr. 52 zu § 611 BGB Bühnenengagementvertrag; Urteil vom 29.08.2001 – 4 AZR 337/00, AP Nr. 174 zu § 1 TVG Auslegung; Urteil vom 16.06.2004 – 4 AZR 408/03, AP Nr. 24 zu § 4 TVG Effektivklausel; Urteil vom 06.07.2006 – 2 AZR 587/05, NZA 2007, 167).
BGH, URTEIL vom 4.1.2010,
Az. IX ZR 18/09
55 1. Der Auftraggeber eines Rechtsanwalts kann den aus dem Anwaltsdienstvertrag (§§611, 675 BGB) herrührenden anwaltlichen Vergütungsanspruch mangels im Dienstvertragsrecht enthaltener Gewährleistungsvorschriften nicht kraft Gesetzes wegen mangelhafter Dienstleistung kürzen (BGH, Urt. v. 15. Juli 2004 - IX ZR 256/03, NJW2004, 2817).
LAG Hamm, Urteil vom 4.7.2009,
Az. 15 Sa 330/09
Die Teilleistungen können nicht wie eine einheitliche Leistung behandelt werden (vgl. BAG, Urteil vom 21.05.2003 – 10 AZR 390/02, AP Nr. 250 zu § 611 BGB Gratifikation m. w. N.; LAG Schleswig-Holstein, Urteil vom 08.02.2005 – 5 Sa 425/04, NZA – RR 2005, 290).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 3.6.2009,
Az. 2 Sa 470/09
Das ist nur dann der Fall, wenn der Arbeitgeber in einer für den Arbeitnehmer unmissverständlichen Weise - gegebenenfalls zu dem Hinweis auf die Freiwilligkeit der Sonderzahlung - kundgetan hat, dass 'ein Anspruch nicht hergeleitet werden kann' (BAG 05.06.1996 - 10 AZR 883/95 - EzA § 611 BGB Gratifikation, Prämie Nr. 141) oder 'nach wiederholter Zahlung erwächst hierauf kein Anspruch' (LAG Hamm 09.06.2005 - 8 Sa 2403/04 - NZA-RR 2005, 160) oder 'auch mit einer wiederholten Zahlung kein Rechtsanspruch für die Zukunft begründet wird' (BAG 21.01.2009 - 10 AZR 219/08 - EzA § 307 BGB 2002 Nr. 41) oder die Leistung 'ohne Anerkennung einer Rechtspflicht' (BAG 12.01.2000 - 10 AZR 840/98 - EzA § 611 BGB Gratifikation, Prämie Nr. 158; vgl. auch LAG Düsseldorf 31.01.2006 - 6 Sa 1441/05 - LAGE § 611 BGB 2002 Gratifikation Nr. 6) in Aussicht gestellt wird.
LAG Düsseldorf, Urteil vom 2.3.2009,
Az. 17 Sa 119/09
Die Grundsätze über den Wegfall der Geschäftsgrundlage finden keine Anwendung, wenn sich durch die Störung ein Risiko verwirklicht hat, das eine Partei zu tragen hat (BAG Urteil vom 28.09.2006 - 8 AZR 568/05 - EzA § 611 BGB 2002 Arbeitgeberhaftung Nr. 5; BGH 01.06.1979 - V ZR 80/77 - BGHZ 74, 370; 16. Februar 2000 - XII ZR 279/97 - NJW 2000, 1714; Palandt/Grüneberg BGB 65. Aufl. § 313 Rn. 19).
LAG Hamm, Urteil vom 5.1.2009,
Az. 10 Sa 1624/08
Zum reinen Zeitablauf müssen vielmehr besondere Umstände hinzutreten, die erkennen lassen, dass der Arbeitnehmer nur noch verpflichtet sein soll, seine Arbeit ohne Änderung so wie bisher zu erbringen (BAG, 23.06.1992 – 1 AZR 57/92 – AP BGB § 611 Arbeitszeit Nr. 1; BAG, 11.10.1995 – 5 AZR 802/94 – AP BGB § 611 Arbeitszeit Nr. 9; BAG, 21.01.1997 – 1 AZR 572/96 – AP BetrVG 1972 § 77 Nr. 64; BAG, 11.02.1998 – 5 AZR 472/97 – AP BGB § 611 Direktionsrecht Nr. 54; BAG, 07.12.2000 – 6 AZR 444/99 – AP BGB § 611 Direktionsrecht Nr. 61; BAG, 29.09.2004 – 5 AZR 559/03 – AP BetrVG 1972 § 87 Arbeitszeit Nr. 111; BAG, 13.03.2007 – 9 AZR 433/06 – AP BGB § 307 Nr. 26; LAG Hamm, 08.03.2005 – 19 Sa 2128/04 – NZA-RR 2005, 462; ErfK/Preis, a.a.O., § 611 BGB Rn. 229 m.w.N.).
ArbG Düsseldorf, Urteil vom 5.10.2008,
Az. 13 Ca 4939/08
Der Arbeitnehmer kann daher in entsprechender Anwendung der §§ 242, 1004 BGB die Entfernung einer zu Unrecht erteilten Abmahnung aus seinen Personalunterlagen verlangen, wenn die Abmahnung formell nicht ordnungsgemäß zustande gekommen ist, sie unrichtige Tatsachenbehauptungen enthält, sie den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verletzt oder kein schutzwürdiges Interesse des Arbeitgebers am Verbleib der Abmahnung in der Personalakte mehr besteht (BAG, 30.05.1996 - 6 AZR 537/95 - NZA 1997, 145 m.w.N.; 11.12.2001 - 9 AZR 464/00 - NZA 2002, 965; a.A. LAG Hamm, 13.06.1991 - 4 (18) (12) Sa 714/90 - LAGE § 611 BGB Abmahnung Nr 30; LAG Köln 02.11.1983 - 7 Sa 901/83 - Juris).
ArbG Düsseldorf, Urteil vom 5.10.2008,
Az. 13 Ca 4939/08
Die Abmahnung muss in diesem Fall vielmehr vollständig aus der Personalakte entfernt werden (BAG 13.03.1991 - 5 AZR 133/90 - NZA 1991, 768; LAG Köln, 12.03.1986 - 5 Sa 1191/85 - EzA § 611 BGB Abmahnung Nr. 1; LAG Düsseldorf 18.11.1986 - 3 Sa 1387/86 - NZA 1987, 354; LAG Hamm 03.11.1987 - 13 Sa 96/87 - EzA § 611 BGB Abmahnung Nr. 14; LAG Düsseldorf 23.02.1996 - 17 Sa 1168/95 - NZA-RR 1997, 81; LAG Köln 15.06.2007 - 11 Sa 243/07 - ArbuR 2007, 323; LAG Hamm 09.11.2007 - 10 Sa 989/07 - Juris).
ArbG Dortmund, Urteil vom 2.10.2008,
Az. 9 Ca 4081/08
Gleiches kann für den Rahmen des Direktionsrechts überschreitende Weisungen gelten, denen jedoch sachlich nachvollziehbare Erwägungen des Arbeitgebers zugrunde liegen (BAG, Urteil vom 16.05.2007, 8 AZR 709/06, AP Nr. 5 zu § 611 BGB Mobbing; vgl. hierzu auch Benecke NZA-RR 2003, 225; Rieble/Klumpp ZIP 2002, 369) .
LAG Köln, Urteil vom 4.10.2008,
Az. 7 Sa 857/08
Ob sie schwerwiegend ist, hängt von Bedeutung und Tragweite des Eingriffs, Anlass und Beweggrund sowie Grad des Verschuldens ab (BAG, NZA 2007, 1154 ff.; BAG, AP § 611 BGB Persönlichkeitsrecht Nr. 8; BGHZ 160, 298).
ArbG Essen, Urteil vom 5.7.2008,
Az. 5 Ca 965/08
Gerade eine solche doppelte Inanspruchnahme soll aber auch bei einer Bruttolohnklage nach allgemeiner Auffassung ausgeschlossen sein (vgl. grundlegend BGH v. 21.04.1966 - VII ZB 3/66 - AP Nr. 13 zu § 611 BGB Lohnanspruch).
LAG Hamm, Urteil vom 4.5.2008,
Az. 15 Sa 1970/07
In diesem Fall muss die gesamte Abmahnung aus der Personalakte entfernt werden (BAG, Urteil v. 13.03.1991, AP Nr. 5 zu § 611 BGB Abmahnung = NZA 1991, 249).
ArbG Solingen, Urteil vom 3.4.2008,
Az. 5 Ca 1791/07
Ein Schadensersatzanspruch besteht nicht, wenn den Arbeitnehmer an der Verursachung des Schadens ein wesentliches Mitverschulden trifft (BAG, Urteil vom 26.07.2007, 8 AZR 707/06, EzA § 611 BGB 2002, Arbeitgeberhaftung Nr. 6; BAG, Urteil vom 29.05.2002, 5 AZR 105/01, NZA 2002, 1360).
ArbG Solingen, Urteil vom 3.4.2008,
Az. 5 Ca 1793/07
Ein Schadensersatzanspruch besteht nicht, wenn den Arbeitnehmer an der Verursachung des Schadens ein wesentliches Mitverschulden trifft (BAG, Urteil vom 26.07.2007, 8 AZR 707/06, EzA § 611 BGB 2002, Arbeitgeberhaftung Nr. 6; BAG, Urteil vom 29.05.2002, 5 AZR 105/01, NZA 2002, 1360).
LAG Köln, Urteil vom 5.4.2008,
Az. 11 Sa 261/08
Bei der Auslegung sind alle tatsächlichen Umstände zu berücksichtigen, die für die Frage von Bedeutung sein können, welchen Willen der Erklärende bei seiner Erklärung gehabt hat und wie die Erklärung von ihrem Empfänger zu verstehen war (BAG 2. März 2006 – 2 AZR 23/05 – NZA 2006, 135; 23. September 2004 – 6 AZR 442/03 – EzA § 611 BGB 2002 Direktionsrecht Nr. 1; 21. Januar 2004 – 6 AZR 583/02 – BAGE 109, 207).
ArbG Solingen, Urteil vom 3.3.2008,
Az. 5 Ca 179/08
72Wenn in einem Abmahnungsschreiben gleichzeitig verschiedene Pflichtverletzungen gerügt werden, von denen aber nur einzelne (und nicht alle) zutreffen, so kann das Abmahnungsschreiben nicht teilweise aufrechterhalten und insoweit vom Gericht neu gefasst werden, sondern die Abmahnung muss in diesem Fall vollständig aus der Personalakte entfernt werden (ebenso LAG Köln Urteil vom 12. März 1986 - 5 Sa 1191/85 - LAGE Nr. 3 zu § 611 BGB Abmahnung; LAG Düsseldorf Urteil vom 18. November 1986 - 3 Sa 1387/86 - LAGE Nr. 7 zu § 611 BGB Abmahnung = NZA 1987, 354; LAG Hamm Urteil vom 3. November 1987 - 13 Sa 96/87 - LAGE Nr. 9 zu § 611 BGB Abmahnung).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.0.2008,
Az. 11 Sa 1521/07
Sie ist in das vertragliche Austauschverhältnis von Vergütung und Arbeitsleistung eingebunden (BAG 18.08.1999 - 10 AZR 424/98 - NZA 2000, 148, 150) und wird, wie die laufende Arbeitsvergütung in den jeweiligen Abrechnungsmonaten verdient, jedoch aufgespart und erst am vereinbarten Fälligkeitstag ausgezahlt (BAG 18.08.1999 - 10 AZR 424/98 - NZA 2002, 148, 150; BAG 28.03.2007 - 10 AZR 261/06 - EzA § 611 BGB Gratifikation, Prämie Nr. 21).
LAG Hamm, Beschluss vom 5.0.2008,
Az. 10 TaBV 95/07
Auch § 611 BGB stellt kein gesetzliches Verbot in diesem Sinne dar (BAG, Beschluss vom 10.08.1993 – NZA 1994, 187).
LAG Köln, Urteil vom 3.11.2007,
Az. 7 Sa 1130/06
Die einem solchen Akt wertender Erkenntnis gegenüberstehende Rechtskontrolle durch die Gerichte kann sich nach ganz einhelliger Meinung nur darauf beschränken, ob die Verwaltung den anzuwendenden Begriff oder den gesetzlichen Rahmen verkannt hat oder ob sie von einem unrichtigen Sachverhalt ausgegangen ist, allgemeingültige Wertmaßstäbe nicht beachtet, sachfremde Erwägungen angestellt oder gegen Verfahrensvorschriften verstoßen hat (BAG a. a. O.; ferner: BAG ZTR 1999, 284; BAG EzA § 611 BGB Fürsorgepflicht Nr. 60; BAG ZTR 2004, 50; BVerwG ZTR 1999, 191; BVerfG ZTR 2002, 451).
ArbG Duisburg, Urteil vom 3.11.2007,
Az. 5 Ca 1669/07
Nach § 611 Abs. 1 BGB begründet das Arbeitsverhältnis als Dauerschuldverhältnis regelmäßige beiderseitige Hauptleistungspflichten (BAG v. 10.01.2007 - 5 AZR 84/06 - NZA 2007, 384).
BGH, BESCHLUSS vom 1.10.2007,
Az. II ZR 161/06
Der Anspruch auf die Rückzahlung einer nicht geschuldeten Dienstvergütung umfasst auch die abgeführte Lohnsteuer (ebenso BVerwGE 25, 97, 99 für Beamtenbezüge; BAG AP Nr. 24 zu §§ 22, 23 BAT für tarifvertragliche Rückzahlungsansprüche; LAG Köln NZA-RR 1996, 161; MünchKommBGB/Müller-Glöge 4. Aufl. §611 Rdn. 866; Preis in Erfurter Kommentar 8. Aufl. §611 BGB Rdn. 416; Hanau in MünchHdbArbR 2. Aufl. § 76 Rdn. 5; Palandt/Weidenkaff, BGB 66. Aufl. § 611 Rdn. 68; offen gelassen bei Edenfeld in Erman, BGB 11. Aufl. §611 Rdn. 418; a.A. Volker Groß, ZIP 1987, 5, 10, 18; Künzl in KasselerHdbArbR 2. Aufl. Kap. 2.1 Rdn. 611).
LAG Köln, Urteil vom 1.8.2007,
Az. 14 Sa 539/07
Zu klären ist nach der ständigen höchstrichterlichen Rechtsprechung (BAG, Urteil vom 16.03.1994 - 10 AZR 669/92, AP Nr. 162 zu § 611 BGB Gratifikation; BAG Urteil vom 17.4.1996 – 10 AZR 558/95, NZA 1997, 55; zustimmend die Rechtsliteratur s. nur Erfurter Kommentar zu dem Arbeitsrecht/Preis, 7. Auflage 2007, § 611 BGB Rz. 664 ff), ob eine Gratifikation vorliegt, deren alleiniger Zweck eine zusätzliche Entgeltzahlung war, oder ob die Gratifikation ausschließlich die Betriebstreue belohnen sollte, oder mit der Zusage beide Zweckelemente beabsichtigt und folglich eine Gratifikation mit Mischcharakter vorlag.
LAG Köln, Urteil vom 3.7.2007,
Az. 8 Sa 107/07
Aus § 611 Abs. 1 BGB und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht folgt, dass nach dem Obsiegen mit dem Feststellungsbegehren, den unbefristeten Fortbestand des Arbeitsverhältnisses betreffend, auch dem Anspruch auf Weiterbeschäftigung zu entsprechen war (BAG, Urteil vom 13.06.1985 – 2 AZR 410/84 – AP BGB § 611 Beschäftigungspflicht Nr. 19; Landesarbeitsgericht Köln, Urteil vom 16.12.2003 – 13 Sa 525/03 – NZA-RR 2004, 503, 504).
LAG Hamm, Urteil vom 4.6.2007,
Az. 17 Sa 64/07
98Streitig ist, ob der Arbeitgeber auch dann eine Pflichtverletzung zu dem Gegenstand einer Abmahnung machen kann, wenn sie geringfügig ist, dem Arbeitnehmer z.B. ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen ist (so Bertram a.a.O.Teil 3 A Rdnr. 52; a.A. LAG Hamm, Urteil vom 16.04.1992 – 4 Sa 83/92, LAGE § 611 BGB Abmahnung Nr. 32; LAG Schleswig-Holstein, Urteil vom 11.05.2004 – 5 Sa 1706/02, NZA - RR 2005, 244; ErfK/Müller-Glöge a.a.O.§ 626 BGB Rdnr. 54).
LAG Hamm, Urteil vom 4.6.2007,
Az. 17 Sa 64/07
So hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, eine früher erteilte Abmahnung sei kündigungsrechtlich wirkungslos, liege das beanstandete Verhalten sechs Jahre zurück und habe der Arbeitnehmer seitdem seine Vertragspflichten erfüllt (vgl. BVerfG, Beschluss vom 16.10.1998 – 1 BvR 1685/92, AP Nr. 24 zu § 611 BGB Abmahnung).
LG Krefeld, Urteil vom 4.6.2007,
Az. 3 O 360/06
Zwar besteht kein genereller Auskunftsanspruch ohne jede Voraussetzungen gegen jedermann aufgrund eines Informationsvorsprungs (Soergel/Wolf, 12. Auflage, § 260 Rn. 23 f.), die insoweit erforderliche Sonderverbindung (BGH NJW 1986, 1244) zwischen Auskunftsberechtigtem und Auskunftsverpflichtetem ist aber hier in dem zwischen dem Kläger und dem Beklagten zu 1) bestehenden 'Kooperationsvertrag', der als Dienstvertrag im Sinne des § 611 BGB einzustufen ist, zu sehen.
LAG Hamm, Urteil vom 4.5.2007,
Az. 17 Sa 20/07
61Der Wortlaut der Tarifvorschrift ist weit gefasst und erfasst damit alle Ansprüche, die die Parteien des Arbeitsverhältnisses als Gläubiger und Schuldner geltend machen können, soweit sie im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis stehen und eine Leistung aus dem Vermögen des Schuldners Anspruchsgegenstand ist (vgl. BAG, Urteil vom 19.10.1983 – 5 AZR 64/81, AP Nr. 37 zu § 611 BGB Ärzte, Gehaltsansprüche; LAG Berlin, Urteil vom 27.07.1998 – 9 Sa 58/98, NZA-RR 1999, 39 m.w.N.).
LAG Köln, Urteil vom 5.5.2007,
Az. 11 Sa 243/07
2. Stützt der Arbeitgeber eine Abmahnung auf mehrere Vertragsverstöße, die vom Arbeitnehmer bestritten werden, und ist auch nur eine dieser vom Arbeitgeber behaupteten Pflichtverletzungen entweder nicht zutreffend oder nicht erwiesen (hier: das angebliche Führen von unberechtigten Gesprächen durch den Arbeitnehmer mittels des Telefons des Arbeitgebers), ist die Abmahnung insgesamt ungerechtfertigt und damit aus der Personalakte des Arbeitnehmers zu entfernen (im Anschluss an BAG, Urteil vom 13.03.1991 – 5 AZR 133/90, AP Nr. 5 zu § 611 BGB Abmahnung; LAG Hamm, Urteil vom 10.01.2006 – 19 Sa 1258/05, NZA-RR 2006, 290, 292; LAG Köln, Urteil vom 17.01.2007 – 7 Sa 526/06, zu II.
ArbG Hagen, Urteil vom 4.5.2007,
Az. 3 Ca 2176/06
Eine Abgrenzung ist letztlich nur anhand typischer Anhaltspunkte im Rahmen einer Gesamtwürdigung unter Berücksichtigung der Verkehrsanschauung möglich (BAG, Beschluss vom 30.10.1991 - 7 ABR 19/91 -, in: AP Nr. 59 zu § 611 BGB Abhängigkeit; s. auch BAG, Urt. v. 19.11.1997 - 5 AZR 653/96 -, in: DB 1998, S. 624 ff. = NZA 1998, S. 364 ff.; Urt. v. 16.7.1997 - 5 AZR 312/96 -, in: NZA 1998, S. 368 f.; Schaub a. a. O., Rdnr. 2).
ArbG Düsseldorf, Urteil vom 1.3.2007,
Az. 3 Ca 8132/06
Unabhängig von der im Einzelnen umstrittenen Herleitung der Anspruchsbegründung aus betrieblicher Übung, ist diese nach allgemeiner Meinung ausgeschlossen, wenn der Arbeitgeber hinreichend deutlich macht, dass trotz der Gewährung im Einzelfall eine Bindung für die Zukunft in Form eines wiederkehrenden Anspruchs auf die gleiche Leistung ausgeschlossen sein soll (BAG v. 16.4.1997 - 10 AZR 705/96, NZA 1998, 423; v. 1.3.2006 - 5 AZR 363/05, NZA 2006, 746; v. 1.11.2005 - 1 AZR 355/04, ZTR 2006, 445; LAG Schleswig-Holstein v. 1.8.2006 - 6 Sa 362/05, juris; HWK/Thüsing, 2. Aufl., § 611 BGB Rz. 230).
ArbG Düsseldorf, Urteil vom 1.3.2007,
Az. 3 Ca 8132/06
Vielmehr muss der Arbeitgeber deutlich machen, dass durch sein Verhalten kein Anspruch für die Zukunft begründet werden soll (BAG v. 11.4.2000 - 9 AZR 255/99, AP Nr. 227 zu § 611 BGB Gratifikation; v. 19.5.2005 - 3 AZR 660/03, NZA 2005, 889; LAG Hamm v. 15.10.2006 - 15 Sa 1070/06).
LAG Hamm, Urteil vom 2.3.2007,
Az. 19 Sa 2003/06
Denn umfassende Kontrollen müssen sich nur Arbeitnehmer, nicht aber Selbstständige gefallen lassen (vgl. BAG Urteil vom 15.12.1999 – 5 AZR 770/98 – NZA 2000, S. 481, 483; HWK-Thüsing, 2. Aufl. 2006, Vor § 611 BGB Rdnr. 44).
LAG Hamm, Beschluss vom 3.2.2007,
Az. 2 Ta 751/06
Es fehlen insbesondere ausreichende Anhaltspunkte für ein arbeitsbegleitendes Weisungsrecht des Beklagten, welches für das Vorliegen eines Arbeitsverhältnisses typisch ist (vgl. BAG vom 26.05.1999 – 5 AZR 644/98 – NJW 1999, 3731 und vom 06.05.1998 – 5 AZR 247/97 – AP Nr. 102 zu § 611 BGB Abhängigkeit).
LAG Hamm, Urteil vom 4.2.2007,
Az. 17 Sa 1604/06
Dies entspreche der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts, wonach Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht bei Überwachung des Arbeitnehmers durch die Wahrnehmung überwiegend schutzwerter Interessen des Arbeitgebers gerechtfertigt sein könnten (vgl. BAG, Urteil vom 18.11.1999 – 2 AZR 743/98 – NZA 2000, 418 unter Hinweis auf BAG, Beschluss vom 26.03.1991 – 1 ABR 26/90; BAG, Urteil vom 08.02.1984 – 5 AZR 501/81 – BAGE 45, 1100; Urteil vom 04.04.1990 – 5 AZR 299/89 – AP Nr. 21 zu § 611 BGB Persönlichkeitsrecht).
LAG Hamm, Urteil vom 4.2.2007,
Az. 17 Sa 1604/06
Es ist nicht unbedingt entscheidend, dass sie sachlich berechtigt war (so aber BAG, Urteil vom 05.08.1992 – 5 AZR 531/91 - EzA § 611 BGB Abmahnung Nr. 25; Wilhelm Anhörung des Arbeitnehmers vor Ausspruch einer Abmahnung, NZA – RR 2002, 449).
LAG Köln, Beschluss vom 3.1.2007,
Az. 3 TaBV 60/06
Das gilt auch für den Vertrauensbereich, wenn es sich um eine steuerbares Verhalten des Arbeitnehmers handelt und eine Wiederherstellung des Vertrauens erwartet werden kann (BAG, Urteil vom 04.06.1997 – 2 AZR 526/06 -, NZA 1997, 1281; BAG, Urteil vom 09.02.2006 - 6 AZR 47/05 -, AP Nr. 75 zu § 611 BGB Dienstordungs-Angestellter), oder der Arbeitnehmer mit vertretbaren Gründen annehmen konnte, sein Verhalten sei nicht vertragswidrig oder werde vom Arbeitgeber nicht als erhebliches, den Bestand des Arbeitsverhältnisses gefährdendes Verhalten angesehen (BAG, Urteil vom 09.01.1986 - 2 ABR 24/85 -, NZA 1986, 467).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 4.11.2006,
Az. 13 Sa 863/05
81Unter dem Direktionsrecht versteht man gemeinhin das Recht des Arbeitgebers, in den Grenzen der gesetzlichen Vorschriften, des Kollektiv- und Einzelarbeitsvertragsrechts die vom Arbeitnehmer geschuldete Arbeitsleistung nach Zeit, Ort und Art zu bestimmen (vgl. nur BAG 7. Dezember 2000 6 AZR 444/99 - AP § 611 BGB Direktionsrecht Nr. 61 = NZA 2001, 780).
LAG Hamm, Urteil vom 2.10.2006,
Az. 19 Sa 1125/06
Denn die Festlegung des Ausgleichszeitraums gehört zu den typischen Regelungsgegenständen der Vereinbarung eines Arbeitszeitkontos (LAG Hamm, Urteil vom 22.02.2001 – 16 Sa 1328/00 – LAGE § 611 BGB Arbeitszeitkonto Nr. 1; Heinze, NZA 1997, S. 681, 687; Kroll, Arbeitszeitkonten und ihre Abwicklung, 2004, S. 45f).
LAG Hamm, Urteil vom 4.9.2006,
Az. 17 Sa 541/06
Im Rahmen der Kündigungsschutzklage ist – soweit zwischen den Parteien Streit besteht – auch darüber zu entscheiden, ob zwischen ihnen zu dem Zeitpunkt des Kündigungszugangs ein Arbeitsverhältnis bestand (vgl. BAG, Urteil vom 20.09.2000 - 5 AZR 61/99 - EzA § 611 BGB Arbeitnehmerbegriff Nr. 83; Urteil vom 26.05.1999 - 5 AZR 664/98 - EzA § 611 BGB Arbeitnehmerbegriff Nr. 76; Urteil vom 16.03.1989 - 2 AZR 407/88 - EzA § 1 KSchG Nr. 45; Richardi, Misslungene Reform des Kündigungsschutzes durch das Gesetz zu Reformen am Arbeitsmarkt, DB 2004, 489; Bauer/Preis/Schunder, Das Gesetz zu Reformen am Arbeitsmarkt – Reform oder nur Reförmchen ? NZA 2004, 196).
LG Düsseldorf, Urteil vom 3.8.2006,
Az. 2b O 229/04
Es reicht nicht aus, dass bei der Zusammenarbeit zwischen mehreren Arbeitnehmern bzw. auch im Verhältnis Vorgesetzter und Untergebener aufgetretene Dienstpflichtverletzungen als 'Mobbing' empfunden werden (vgl. Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, AP Nr. 2 zu § 611 BGB Mobbing, OLG Stuttgart, NVwZ-RR 2003, 715 ff.).
LAG Hamm, Urteil vom 4.7.2006,
Az. 17 Sa 536/06
Die Entgeltansprüche entstehen auch während des Kündigungsschutzprozesses unbedingt und werden fällig wie Ansprüche wegen tatsächlich geleisteter Dienste (vgl. BAG, Urteil vom 20.06.2002 – 8 AZR 488/01, NZA 2003, 268; Urteil vom 19.10.2000 – 8 AZR 20/00, AP Nr. 11 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitgebers).
LAG Hamm, Beschluss vom 3.4.2006,
Az. 10 TaBV 182/05
Auch § 611 BGB stellt kein gesetzliches Verbot in diesem Sinne dar (so ausdrücklich: BAG, Beschluss vom 10.08.1993 - NZA 1994, 187).
LAG Hamm, Beschluss vom 5.4.2006,
Az. 2 Ta 476/05
Die wirtschaftliche Abhängigkeit in diesem Sinn kann insbesondere dann vorliegen, wenn der Vertragspartner aufgrund eines Dienstvertrages überwiegend für eine Person tätig ist, die geschuldete Leistung persönlich und im Wesentlichen ohne Mitarbeit von Arbeitnehmern erbringt (BAG vom 15.04.1993 – 2 AZB 32/92 – NZA 1993, 789; ErfK-Preis, 6. Aufl., § 611 BGB Rdnr. 133).
ArbG Köln, Urteil vom 4.4.2006,
Az. 1 Ca 1298/06
Unabhängig davon, ob Richtlinien im nationalen Recht unmittelbar anwendbar sind, sind sie für dieses von besonderer Bedeutung, weil das nationale Recht richtlinienkonform auszulegen ist (EuGH 5. Mai 1994 - C-421/92 - Gabriele Habermann-Beltermann/Arbeiterwohlfahrt - EuGHE I 1994, 1657; BAG 15. Oktober 1992 - 2 AZR 227/92 - BAGE 71, 252; vgl. auch BVerfG 28. Januar 1992 - 1 BvR 1025/82 - BVerfGE 85, 191; BAG 18. September 2003 – 2 AZR 79/02 – NZA 2004, 375; 18. Februar 2003 - 1 ABR 2/02 - AP § 611 BGB Arbeitsbereitschaft Nr. 12 = EzA ArbZG § 7 Nr. 4).
LAG Düsseldorf, Beschluss vom 1.10.2005,
Az. 10 TaBV 46/05
Außerdem muss der Kreis der mit Personalakten befassten Beschäftigten möglichst eng gehalten werden (BAG Urteil vom 04.04.1990 5 AZR 299/89, BAGE 64, 308-315 =AP Nr. 21 zu § 611 BGB Persönlichkeitsrecht = EzA § 611 BGB Persönlichkeitsrecht Nr. 9 m.w.N.) Es ist deshalb anerkannt, dass der Arbeitnehmer vor der Kenntnisnahme seiner Personal- und der Krankenakte durch beliebige Dritte und unzuständige Sachbearbeiter geschützt werden muss (BAG Urteil vom 15.07.1987 5 AZR 215/86, BAGE 54, 365-374 NZA 1988, 53-55 = EzA § 611 BGB Persönlichkeitsrecht Nr. 5).
LAG Düsseldorf, Beschluss vom 1.10.2005,
Az. 10 TaBV 46/05
Sein Selbstwertgefühl sowie die Achtung und Wertschätzung, die er in seiner Familie, bei seinen Freunden und Kollegen und überhaupt in seinem Lebenskreis erfährt, werden entscheidend mitbestimmt von der Art, wie er seine Arbeit leistet (BAG Beschluss vom 27. 02. 1985 - GS 1/84, BAGE 48, 122-129 = NZA 1985, 702 = EzA § 611 BGB Beschäftigungspflicht Nr. 9: zu dem Weiterbeschäftigungsanspruch).
LAG Köln, Urteil vom 3.10.2005,
Az. 7 Ca 1375/04
Grob fahrlässig handelt, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt nach den gesamten Umständen in ungewöhnlich hohem Masse verletzt und unbeachtet lässt, was im gegebenen Fall jedem hätte einleuchten müssen (ständige Rechtsprechung, vgl. BGH, Urteil vom 18.12.1996 – IV ZR 321/95, NJW 1997, 1012, 1013; BGH, Urteil vom 29.01.2003 – IV ZR 173/01, NJW 2003, 1118; BAG, Urteil vom 12.11.1998 – 8 AZR 221/97, EzA § 611 BGB, Arbeitnehmerhaftung Nr. 66).
LAG Hamm, Urteil vom 2.7.2005,
Az. 19 Sa 286/05
Denn durch die Ausweitung der Inhaltskontrolle nach §§ 305 ff. BGB auf arbeitsrechtliche Formularregelungen sind die Anforderungen an die Zulässigkeit von formularmäßigen Arbeitsbedingungen zu demindest grundsätzlich ver- schärft worden (vgl. dazu BAG, Urteil vom 12.01.2005 – 5 AZR 364/04, NZA 2005, 466; Lakies BB 2004, 1903 ff.), so dass die bisherigen Beschränkungen der Zulässigkeit der Be- 77teiligung des Arbeitnehmers an den Kosten der beruflichen Ausund Fortbildung auf jeden Fall zu beachten sind (vgl. dazu Erfurter Kommentar zu dem Arbeitsrecht, 5. Aufl. = ErfK/Preis § 611 BGB Rdnr. 554; Lakies BB 2004, 1903;; Schmidt, NZA 2004, 1002, 1004 m.w.N.).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 3.5.2005,
Az. 12 Sa 352/05
20b) Demgegenüber wird von Teilen der Instanzrechtsprechung (LAG München, Urteil vom 18.09.2002, LAGE Nr. 45 zu § 611 BGB Beschäftigungspflicht = NZA-RR 2003, 269) sowie der Literatur (APS/Koch, 2. Aufl., § 102 BetrVG Rz. 234, Schwab/Weth/Walker, ArbGG, § 62 Rz. 127) dem Arbeitnehmer, der nicht oder nicht vertragsgemäß beschäftigt wird, zugebilligt, den arbeitsvertraglichen Beschäftigungsanspruch im Wege der Leistungsverfügung (Befriedigungsverfügung) durchzusetzen, und das Vorliegen eines Verfügungsgrundes (§ 940 ZPO) bereits daraus hergeleitet, dass dem Arbeitnehmer andernfalls eine dauernde Anspruchsvereitelung drohe.
BGH, URTEIL vom 4.3.2005,
Az. III ZR 351/04
aa) Zwischen der Klägerin und der Beklagten kam - jedenfalls konkludent - mit der von der Beklagten gewünschten Behandlung ihrer Tochter im Krankenhaus der Klägerin ein von der Beklagten im eigenen Namen geschlossener Vertrag über die stationäre Behandlung ihrer Tochter zustande (§§ 611, 328 BGB; vgl. BGHZ 89, 263, 266; 106, 153, 161; BGB-RGRK/Nüßgens 12. Aufl. 1989 §823 Anh.
LAG Köln, Beschluss vom 3.0.2005,
Az. 7 TaBV 53/04
Außerhalb des absoluten Kernbereichs privater Lebensgestaltung wird das allgemeine Persönlichkeitsrecht allerdings nur in den Schranken der Normen, die formell und materiell der Verfassung gemäß sind, gewährleistet (BVerfG AP § 611 BGB Persönlichkeitsrecht Nr. 34; BAG AP § 87 BetrVG 1972 Ordnung des Betriebes Nr. 17).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 2.0.2005,
Az. 6 Sa 1539/04
Besteht ein übereinstimmender Wille der Parteien ist dieser allein auch dann maßgebend, wenn er im Wortlaut der Vereinbarung kein oder nur einen unvollkommenen Ausdruck gefunden hat (BAG, Urteil vom 14.08.1996 - 10 AZR 70/96 - NZA 1996, 1204; Urteil vom 14.06.1995 - 10 AZR 95/94 - AP Nr. 176 zu § 611 BGB Gratifikation).
LAG Köln, Urteil vom 3.11.2004,
Az. 7 Sa 859/04
Dafür spricht auch ein weiterer Gesichtspunkt: Räumt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer die Privatnutzung eines Dienstfahrzeuges ein, handelt es sich dabei um einen zusätzlichen Vergütungsbestandteil in Form der Zuwendung eines Sachwertes (BAG NZA 2004, 649 ff; BAG AP Nr.4 zu § 611 BGB Sachbezüge).
LAG Hamm, Urteil vom 1.10.2004,
Az. 8 Sa 1798/04
32Soweit demgegenüber das Arbeitsgericht den Standpunkt einnimmt, der Erlass einer Rege-lungsverfügung zugunsten des Arbeitnehmers zur Durchsetzung des Anspruchs auf Be-schäftigung setze voraus, dass dem Arbeitnehmer ein nicht bzw. nur schwer reparabler Nachteil entstehe (so auch LAG Hamm vom 18.02.1998 - 3 Sa 297/98 – LAGE § 611 BGB Beschäftigungspflicht Nr. 41; dagegen ausdrücklich LAG Hamm Urt. v. 18.09.2003 – 17 Sa 1275/03 – NZA-RR 2004, 244 m.w.N.), kann dieser Auffassung für Fälle der vorliegenden Art nicht gefolgt werden.
BGH, URTEIL vom 4.6.2004,
Az. IX ZR 256/03
a) Der Auftraggeber eines Rechtsanwalts kann den anwaltlichen Vergütungsanspruch, der - wie im Regelfall (vgl. BGH, Urt. v. 20. Juni 1996 - IX ZR 106/95, WM 1996, 1832, 1834) - aus einem Anwaltsdienstvertrag (§§ 611, 675 BGB) hergeleitet wird, nicht kraft Gesetzes wegen mangelhafter Dienstleistung kürzen; denn das Dienstvertragsrecht kennt keine Gewährleistung (BGH, Urt. v. 29. April 1963 - III ZR 211/61, NJW 1963, 1301, 1302; v. 15. Januar 1981 - Ill ZR 19/80, NJW 1981, 1211, 1212; OLG Nürnberg AnwBI.
LAG Hamm, Urteil vom 5.5.2004,
Az. 10 Sa 6/04
Eine derartige Vereinbarung ist zwar in der Rechtsprechung der Arbeitsgerichte grundsätzlich für zulässig erachtet worden (vgl. zuletzt: LAG Schleswig-Holstein, Urteil vom 05.11.2002 - NZA-RR 2003, 242; ErfK/Preis, 4. Aufl., § 611 BGB Rz. 828).
LAG Hamm, Urteil vom 4.2.2004,
Az. 16 Sa 1649/03
Es bedarf vielmehr stets der Übernahme durch Einzelvertrag, Gesamtzusage oder Einheitsregelung, wenn kirchliche Arbeitsvertragsregelungen in einem Arbeitsverhältnis gelten sollen (vgl. zuletzt BAG vom 19.02.2003 - 4 AZR 11/02 - NZA 2004, 54; BAG vom 15.11.2001 - 6 AZR 88/01 - EzA § 611 BGB Kirchliche Arbeitnehmer Nr. 48).
LAG Hamm, Urteil vom 2.1.2004,
Az. 19 Sa 120/04
34Dabei kann offen bleiben, ob für die Durchsetzung der tatsächlichen Weiterbeschäftigung im Wege der einstweiligen Verfügung das Bestehen einer Notlage erforderlich ist, wie das Arbeitsgericht im Anschluss an eine frühere Entscheidung der 3. Kammer des Landesarbeitsgerichts Hamm (Urteil vom 18. Februar 1998 – 3 Sa 297/98 = LAGE Nr. 41 zu § 611 BGB Beschäftigungspflicht) meint, oder ob sich der Verfügungsgrund grundsätzlich schon aus der zur Feststellung des Beschäftigungsanspruches notwendigen Interessenabwägung, dem wegen Zeitablaufs drohenden endgültigen Rechtsverlust und den geringeren Anforderungen an den Verfügungsgrund bei einer schweren und offensichtlichen Rechtsverletzung ergibt (vgl. LAG Hamm, Urteil vom 9. März 1995 – 12 Sa 2036/94 = NZA-RR 1996, S. 145 (148(; Urteil vom 12. Dezember 2001 – 10 Sa 1741/01 = NZA-RR 2003, S. 311 (313 f.(; Urteil vom 18. September 2003 - 17 Sa 1275/03, JURIS).
LAG Hamm, Urteil vom 4.10.2003,
Az. 4 Sa 767/03
Auch der Anspruch auf tatsächliche Beschäftigung, , der nach heutigem Verständnis zusammen mit dem Vergütungsanspruch eine Einheit bildet und in der Bündelung dieser Berechtigungen den Hauptanspruch des Arbeitnehmers aus dem Arbeitsverhältnis im Sinne des § 611 BGB ausmacht (LAG Hamm v. 05.05.1983 - 8 Sa 255/83, EzA § 102 BetrVG 1972 Nr. 52; LAG Hamm v. 11.03.1999 - 4 Sa 34/98, ZInsO 1999, 424; LAG Hamm v. 11.03.1999 - 4 Sa 966/98, ZInsO 1999, 424; LAG Hamm v. 24.02.2000 - 4 Sa 1731/99, ZInsO 2000, 467; LAG Hamm v. 04.12.2003 - 4 Sa 900/03, LAGE § 623 BGB Nr.3 = NZA-RR 2004, 189 = ZInsO 2004, 163), kann -wenn die Wirksamkeit der Kündigung festgestellt wird - nicht mehr mit Erfolg geltend gemacht werden.
LAG Düsseldorf, Urteil vom 3.9.2003,
Az. 12 Sa 900/03
26f) Der Arbeitgeber ist als derjenige, der die Leistungsbestimmung zu treffen befugt ist, darlegungsund beweispflichtig für die Billigkeit der von ihm getroffenen Entscheidung (BAG, Urteil vom 11.10.1995, 5 AZR 1009/94, AP Nr. 45 zu § 611 BGB Direktionsrecht, LAG Nürnberg, Urteil vom 23. Juli 2002, NZA-RR 2003, 411).
LAG Düsseldorf, Beschluss vom 2.7.2003,
Az. 16 Ta 350/03
Ob dem Kläger anstelle des hier verneinten prozessualen Kostenerstattungsanspruchs ein materiell-rechtlicher Anspruch auf Ersatz der Detektivkosten aus der Rechnung vom 11.03.1999 zusteht (vgl. u. a. BAG vom 17.09.1998 8 AZR 5/97 AP Nr. 113 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers = NZA 1998, 1334; LAG Berlin vom 20.09.2001, a. a. O.; ErfK/Preis, 2. Aufl., § 611 BGB Rdn. 989 m. w. N.), ist hier nicht zu entscheiden.
LAG Hamm, Beschluss vom 1.7.2003,
Az. 2 Ta 185/03
Der Kläger unterlag nicht in typischerweise wie ein Arbeitnehmer einem arbeitsbegleitenden Weisungsrecht (vgl. dazu BAG vom 26.05.1999 - 5 AZR 664/98 - NJW 1999, 3731 und vom 06.05.1998 - 5 AZR 247/97 - AP Nr. 102 zu § 611 BGB Abhängigkeit).
LAG Köln, Urteil vom 4.6.2003,
Az. 10 Sa 329/03
Die für den Arbeitnehmer tragbaren Bindungen sind auf Grund einer Güter- und Interessenabwägung nach Maßgabe des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes unter Heranziehung der Umstände des Einzelfalls zu ermitteln (BAG, Urteil vom 05.12.2002 - 6 AZR 539/01 - MDR 2003, 634; BAG, Urteil vom 06.09.1995 - 5 AZR 241/94 - AP Nr. 23 zu § 611 BGB Ausbildungsbeihilfe).
LAG Hamm, Urteil vom 1.5.2003,
Az. 8 Sa 1564/02
Die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts lehnt eine summenmäßige Begrenzung der Haftung grundsätzlich ab (BAG, Urteil vom 12.10.1989 - AP Nr. 97 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers; BAG, Urteil vom 23.01.1997 - 8 AZR 893/95 - NZA 1998, 140).
LAG Köln, Beschluss vom 1.5.2003,
Az. 5 Ta 127/03
Haben die Vertragsparteien jedoch ausdrücklich ein Arbeitsverhältnis vereinbart, so ist der zur Dienstleistung Verpflichtete kraft privatautonomer Entscheidung als Arbeitnehmer mit allen Rechten und Pflichten anzusehen; es erfolgt in diesem Fall in der Regel keine objektive, korrigierende Prüfung, ob das Vertragsverhältnis nicht auch als freier Dienstvertrag hätte ausgestaltet werden können (ErfK Preiss, § 611 BGB, Rdn. 46; BAG vom 12.09.1996 - EzA § 611 BGB Arbeitnehmerbegriff Nr. 58; LAG Thüringen NZA-RR 1998 Seite 296; LAG Köln vom 17.10.2002 - 5 Sa 566/02).
LAG Hamm, Urteil vom 5.0.2003,
Az. 10 Sa 1158/02
Ausnahmevorschriften sind jedoch grundsätzlich eng auszulegen und in aller Regel einer erweiternden Auslegung nicht zugänglich (BAG, Urteil vom 11.07.1968 - AP Nr. 1 zu § 5 RechtsstellungsG = NJW 1969, 74; BAG, Urteil vom 24.11.1988 - AP Nr. 127 zu § 611 BGB Gratifikation; BAG, Urteil vom 26.03.1997 - AP Nr. 20 zu §§ 22, 23 BAT Zuwendungs-TV; BAG, Urteil vom 27.01.1998 - AP Nr. 45 zu § 1 BetrAVG Zusatzversorgungskassen; BAG, Urteil vom 29.10.1998 - AP Nr. 13 zu § 79 BPersVG; LAG Hamm, Urteil vom 24.01.1997 - LAGE § 611 BGB Gratifikation Nr. 35 m.w.N.).
LAG Hamm, Urteil vom 3.0.2003,
Az. 5 Ca 269/02
Damit ist der Arbeitgeber auch nach § 611 BGB verpflichtet, die infolge der urlaubsbedingten Arbeitsbefreiung konkret ausfallende Arbeitszeit zu bezahlen (vgl. BAG, Urteil vom 07.07.1988 - 8 AZR 472/86 - NZA 1989, 68; BAG, Urteil vom 07.07.1988 - 8 AZR 198/88 - NZA 1989, 65; BAG, Urteil vom 12.01.1989 - 8 AZR 404/87 - NZA 1989, 758; BAG, Urteil vom 23.04.1996 - 9 AZR 856/94 - NZA 1996, 1207; BAG, Urteil vom 18.05.1999 - 9 AZR 515/98 - NZA 2000, 155; BAG, Urteil vom 22.02.2000 - 9 AZR 107/99 - NZA 2001, 268).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 3.10.2002,
Az. 12 Sa 1071/02
Dabei kann dahinstehen, ob für die Vertragsauslegung später eingetretene Umstände überhaupt berücksichtigt, insbesondere aus der tatsächlichen Vertragsdurchführung Rückschlüsse auf den übereinstimmenden Willen der Vertragsparteien bei Vertragsabschluss gezogen werden können (BGH, Urteil vom 24.06.1988, LM Nr. 30 zu § 533 (b) BGB, BAG, Urteil vom 30.11.1994, 5 AZR 704/93, AP Nr. 74 zu § 611 BGB Abhängigkeit, zu B III 2).
LAG Köln, Urteil vom 4.8.2002,
Az. 10 Sa 612/02
Dabei kommt es unter anderem auf die Dauer der Bindung, den Umfang der Fortbildungsmaßnahme, die Höhe des Rückzahlungsbetrages und dessen Abwicklung an (BAG, Urteil vom 16.03.1994 - 5 AZR 339/92 - NZA 1994, S. 937, 938; BAG, Urteil vom 26.10.1994 - 5 AZR 390/92 -; BAG, Urteil vom 21.11.2001 - 5 AZR 158/00 - AP Nr. 31 zu § 611 BGB Ausbildungsbeihilfe).
LG Köln, Urteil vom 3.4.2002,
Az. 25 O 594/01
Wegen der dienstvertraglichen Natur ( § 611 BGB a.F.) des Behandlungsvertrages bleibt der Vergütungsanspruch des Arztes zwar grundsätzlich bestehen, auch wenn die Behandlung des Patienten keinen Erfolg hat (vgl. z.B. BGH NJW 1983; 1188).
BGH, Urteil vom 2.6.2001,
Az. X ZR 13/99
Allerdings muß der Werkunternehmer in den Fällen, in denen der Abzug durch den Besteller zu Recht und richtig vorgenommen wurde, die für ihn von dem Besteller geleisteten Steuerzahlungen an das Finanzamt als forderungstilgend gegen sich gelten lassen (vgl. BGH, Beschl. v. 21.04.1966 - VII ZB3/66, AP Nr. 13 zu § 611 BGB 'Lohnanspruch'; LAG Hamm DB 1980, 2196; Hanau in Münchener Handbuch Arbeitsrecht, 2. Aufl., § 64 Rdn. 69 m.w.N.; jeweils zu dem Lohnsteuerabzugsverfahren).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 5.8.1998,
Az. 9 Sa 739/98
In Anbetracht der Beendigung des Arbeitsvertrages am 30.09.1997 kann die Klägerin von dem beklagten Land auch keine Weiterbeschäftigung auf der Grundlage des allgemeinen Weiterbeschäftigungsanspruchs auf der Grundlage der Entscheidung des Großen Senats des BAG vom 27.02.1985 (NZA 1985, 702 = AP Nr. 14 zu § 611 BGB Beschäftigungspflicht) beanspruchen.
BGH, URTEIL vom 4.6.1998,
Az. IX ZR 63/97
7 genstand die Vorbereitung des Kaufvertrages gewesen sei (§§ 611, 675 BGB; vgl. BGH, Urt. v. 16. November 1995 - IX ZR 148/94, WM 1996, 540, 541).
LAG Düsseldorf, Beschluss vom 2.6.1997,
Az. 15 Ta 147/97
Wirtschaftliche Abhängigkeit ist dann anzunehmen, wenn die Person auf die Verwertung ihrer Arbeitskraft und die Einkünfte aus ihrer Dienstleistung als Existenzgrundlage angewiesen ist (BAG AP Nr. 6 zu § 611 BGB Abhängigkeit; Germelmann-Matthes-Prütting a. a. O.).
BGH, URTEIL vom 4.1.1989,
Az. IX ZR 236/86
b) Der Inhalt der Treuepflicht wird in Rechtsprechung und Schrifttum vielfach dahin umschrieben, der Arbeitnehmer habe die Interessen seines Arbeitgebers zu wahren, alles zu unterlassen, was diesen schädigen könne, und ihm drohende Gefahren abzuwenden (vgl. BGH, Urt. v. 17. Dezember 1953 - 4 StR 483/53, AP Nr. 1 zu § 611 BGB Treuepflicht; BAG AP Nr. 1 zu § 103 BetrVG 1972; RAG ARS 15, 561, 565; Hueck/ Nipperdey aaO; Erman/Küchenhoff, BGB 7. Auf1.
BGH, URTEIL vom 4.1.1989,
Az. IX ZR 236/86
Eine Pflicht, sich selbst zu bezichtigen, kann aber aus der Treuepflicht nicht hergeleitet werden (RAG ARS 15, 561, 565 ff; Soergel/ Kraft § 611 BGB Rdnr. 78; Hueck/Nipperdey aaO § 37 I Fußn, 12 a.E.).
BGH, URTEIL vom 4.6.1985,
Az. IX ZR 172/84
10 Der Anspruch des Arbeitnehmers geht vorrangig auf bezahlte Freizeit (BAG, AP § 611 BGB Urlaubsrecht Nr. 47 und AP § 6 BUrlG Nr. 3? BGH, Urt. v. 3. Dezember 1962 - II ZR 201/61, WM 1963, 159 = AP § 611 Urlaubsrecht Nr. 89; OLG Frankfurt, AP § 613 a BGB Nr. 33; Schaub, Arbeitsrechts-Handbuch aaO S 102 III 4 S. 615; Neumann An. zu BGH, Urt. v. 3. Dezember 1962 aaO; Dersch-Neumann, BUrlG 5. Aufl. § 7 Rdn. 101).
BGH, URTEIL vom 2.5.1984,
Az. VI ZR 279/82
Dabei kommt es u.a. auf die Dauer der Bindung, das Ziel des Unterrichts (Vermittlung der für den Beruf erforderlichen Kenntnisse oder Weiterbildung für einen beruflichen Aufstieg, vgl. BAG AP Nr. 2 und 3 zu § 611 BGB -Ausbildungsbeihilfe) und seinen Umfang, die Höhe des Rückzahlungsbetrages und dessen Abwicklung an (st.Rspr., zuletzt BAG Urteil vom 23. Februar 1983 - 5 AZR 531/80 -AP Nr. 6 zu § 611 BGB - Ausbildungsbeihilfe = NJW 1983,
BGH, URTEIL vom 5.1.1981,
Az. I ZR 59/79
Der Tankstellenhalter ist Handelsvertreter, wenn er gegen Provision ständig damit betraut ist, im Namen und für Rechnung einer Mineralölgesellschaft deren Treib- und Schmierstoffe zu verkaufen (BGHZ 42, 244, 245; BGH LM § 242 Ba Nr. 53; BGHZ 52, 171, 174; BSG AP § 611 BGB - Abhängigkeit - Nr. 5).
BGH, URTEIL vom 1.3.1976,
Az. III ZR 79/74
Hat der Rechtsanwalt seinem Auftraggeber, wie es das Berufungsgericht für das Verhältnis zwischen den Parteien festgestellt hat, in nicht mehr ganz unerheblichem Umfang rechtlichen Beistand geleistet, so ist der zwischen ihnen bestehende Vertrag in seiner Gesamtheit kein Maklervertrag, sondern ein Anwalts-Dienstvertrag (§§ 611, 675 BGB), der die Maklertätigkeit mit umfaßt (BGHZ 57, 53, 56; 18, 340, 346; BGH in Anwaltsblatt 1956, 255, Jeweils mit weiteren Nachweisen).
BGH, URTEIL vom 4.10.1974,
Az. VII ZR 34/73
1. Zu Recht sieht das Berufungsgericht keinen Vertragsverstoß des Beklagten darin, daß er schon vor Vertragsende sich an der Gründung der GmbH beteiligt hat (vgl. auch BGH, Urteil vom 16. November 1954 - I ZR 40/53 = AP Nr 3 zu § 611 BGB 'Treupflicht').
BGH, Urteil vom 2.3.1974,
Az. VI ZR 132/72
Er war deshalb grundsätzlich nicht daran gehindert, nach seinem Ausscheiden zu der Klägerin in Wettbewerb um die Vergabe der IPS-Stufe II zu treten (vgl. BGH Urteil vom 28. März 1977 - VIII ZR 242/75 = WM 1977, 618 * AP Nr. 28 zu § 611 BGB Konkurrenzklausel); daß er dafür Kenntnisse, die er in den Diensten der Klägerin über die betrieblichen Ver-
BGH, URTEIL vom 4.5.1972,
Az. VII ZR 184/71
Das läßt keinen Rechtsfehler erkennen (vgl. u.a. BGHZ 54, 106; Palandt BGB (31) An. 2 a) ee vor § 611 BGB; Soergel
BGH, URTEIL vom 3.11.1971,
Az. IV ZR 102/70
Die dargelegte Regelung gilt für einen als Kraftfahrer beschäftigten Arbeitnehmer, der auf Grund der von seinem Arbeitgeber abgeschlossenen Pflichtversicherung gegen eine Inanspruchnahme wegen der von ihm verschuldeten Personen- und Sachschäden, die durch den Gebrauch des Kraftfahrzeugs entstehen, als Fahrer versichert ist (vgl. BGHZ 27, 62, 65 = NJW 1958, 1086; LM Nr. 14 zu § 823 (E c) BGB; BAG AP Nr. 30, 36 und 38 zu § 611 BGB - Haftung des Arbeitnehmers -).
BGH, URTEIL vom 2.11.1966,
Az. VI ZR 15/66
Es liegt auf der Hand, daß die Gefahr, die er hierdurch verwirklicht hat, außerhalb des Kreises der Gefahren liegt, die dem Betriebe der Kläger eigentümlich sindo Mit Recht hat das Berufungsgericht bei dieser Sachlage die Annahme abgelehnt, daß die in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs und des Bundesarbeitsgerichts entwickelten Grundsätze über die Haftungsbeschränkung des Arbeitnehmers bei gefahrgeneigter Arbeit (BGHZ 16, 111; BAG 5? 1; 7, 290; Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 29» Juni 1964 - I AZR 434/63 - in AP Nr. 53 zu § 611 BGB Haftung des Arbeitnehmers) zu Gunsten des Beklagten anwendbar seien,,
BGH, URTEIL vom 3.0.1964,
Az. IX ZR 106/95
Es kann dahinstehen, ob der Auftrag an den Beklagten, eine Urkunde mit dem vorgesehenen Vertragsinhalt zu entwerfen, gemäß dem Regelfall zu einem Dienstvertrag (§§ 611, 675 BGB) oder ausnahmsweise zu einem Werkvertrag der Parteien (§§ 631, 675 BGB) geführt hat; in beiden Fällen verjährt der geltend gemachte Anspruch auf Ersatz eines Schadens aus der Verwertung des angeblich fehlerhaften Vertragsentwurfs nach § 51 BRAO a.F. (vgl. BGH, Urt. v. 16. November 1995 - IX ZR 148/94, WM 1996, 540,
BGH, Urteil vom 2.11.1953,
Az. 711 ZB 10/58
b) Das gleiche Ergebnis würde sich auch aus dem gemäß § 12 des Vertrags anwendbaren § 632 BGB ergeben (vgl. hierzu BGH DM § 611 BGB, Hr.