BGH, URTEIL vom 3.4.2015,
Az. XII ZR 65/14
24 (1) Bei der infolge einer Erhaltungsmaßnahme erlittenen Umsatzeinbuße handelt es sich nach zutreffender einhelliger Meinung nicht um eine Aufwendung im Sinn von § 554 Abs.4 BGB bzw. jetzt § 555 a Abs.3 BGB (vgl. etwa OLG Saarbrücken Urteil vom 20. Dezember 2010 - 8 U 507/09 - juris Rn. 46; Blank in Blank/Börstinghaus Miete 4. Aufl. § 555 a BGB Rn. 24; Bub/Treier/Schüller Handbuch der Geschäftsund Wohnraummiete 4. Aufl. III.A Rn. 2713; MünchKommBGB/Bieber 6. Aufl. §554 Rn. 40; Schmidt-Futterer/Eisenschmid Mietrecht 11. Aufl. § 555 a BGB Rn. 58).
BGH, URTEIL vom 3.3.2015,
Az. VIII ZR 281/13
Weder können derartige Vertragsverletzungen generell als 'nicht so gewichtig' angesehen werden (so wohl Schmidt-Futterer/Blank, aaO) noch stellt § 554 BGB aF eine abschließende Regelung für den Interessenausgleich zwischen Mieter und Vermieter im Konflikt über Instandsetzungen und Modernisierungen dar (vgl. LG Saarbrücken aaO).
BGH, URTEIL vom 3.8.2011,
Az. VIII ZR 242/10
2011, §554 Rn. 42), dem Beklagten unter dem 30. Januar 2009 die im Streit stehenden Modernisierungsmaßnahmen angekündigt und bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 554 Abs. 2 BGB (dazu nachstehend unter II 4 a) auf diese Weise - die Ordnungsmäßigkeit der Ankündigung vorausgesetzt (dazu nachstehend unter II 4 b) - eine Duldungspflicht des Beklagten fällig gestellt (vgl. OLG Saarbrücken, Urteil vom 20. Dezember 2010 - 8 U 507/09, juris Rn. 38; KG, GE 2007, 907; OLG München, WuM 1991, 481, 482; jeweils mwN; Sternei, aaO Rn. VII 150; Staudinger/Emmerich, aaO § 554 Rn. 41; MünchKommBGB/ Bieber, aaO, § 554 Rn. 34).
BGH, BESCHLUSS vom 2.5.2010,
Az. VIII ZR 192/09
-6- Wohnung ausziehe, um den mit einer Modernisierung verbundenen Belästigungen zu entgehen, die mit dem Umzug in eine andere Wohnung verbundenen Kosten - anders als wenn der Mieter nur für die Dauer der Maßnahmen in eine Ersatzwohnung ziehe - nicht als Aufwendungen im Sinne des § 554 Abs.4 BGB zu bewerten seien und daher dem Mieter insoweit kein Aufwendungsersatzanspruch zustehe (Blank/Börstinghaus, Miete, 3. Aufl., § 554 BGB Rdnr. 55; Schmidt-Futterer/Eisenschmid, Mietrecht, 9. Aufl., § 554 BGB Rdnr. 330; Staudinger/Emmerich, BGB (2006), § 554 Rdnr. 57; Beddies, ZMR 2004, 436; aA AG Dresden, ZMR 2004, 435).
BGH, URTEIL vom 3.8.2008,
Az. VIII ZR 275/07
Dies ergibt sich aus der Entstehungsgeschichte und dem aus den Gesetzesmaterialien ersichtlichen Zweck der Vorschrift und entspricht auch der in der Rechtsprechung der Instanzgerichte und im Schrifttum überwiegend vertretenen Auffassung (LG Berlin, GE 1997, 491; NJW-RR 2001, 1590; GE 2005, 1193; GE 2007, 849; LG Hamburg, NZM 2006, 536; Lammel, Wohnraummiet-recht, 3. Aufl., § 554 Rdnr. 48; Staudinger/Emmerich, BGB (2006), § 554 Rdnr. 19; Soergel/Heintzmann, BGB, 13. Aufl., §554 Rdnr. 8; Kinne in: Kin-ne/Schach/Bieber, Miet- und Mietprozessrecht, 5. Aufl., § 554 Rdnr. 74; MünchKommBGB/Bieber, 5. Aufl., §554 Rdnr. 18; Heilmann, jurisPK-BGB, 3. Aufl., § 554 Rdnr. 12; Schmid, Mietrecht, § 554 Rdnr. 22; Wilcken, NZM 2006, 521 ff.; W. Lorenz in: Blümmel/Blömeke, Die Modernisierung und Instandsetzung von Wohnraum, 3. Aufl., S. 165; vgl. auch Sternei, NZM 2001, 1058, 1059; aA LG Berlin, GE 1988, 731; LG Hamburg, WuM 2002, 375; Schmidt-Futterer/Eisenschmid, Mietrecht, 9. Aufl., §554 BGB Rdnr. 152; Meyer-Harport, NZM 2006, 524 ff.).
BGH, URTEIL vom 4.0.2008,
Az. IX ZR 201/06
Zwar hatte das OLG Düsseldorf bereits in einer älteren Entscheidung (NJW-RR 1991, 1353, 1354) die fristlose Kündigung eines Mietvertrages außerhalb eines Insolvenzverfahrens auf der Grundlage von § 554 Abs. 1 BGB a.F. auch dann für gerechtfertigt gehalten, wenn der Mieter lediglich mit einer Monatsmiete in Rückstand ist, jedoch erklärt, er werde in Zukunft zu Mietzinszahlungen nicht in der Lage sein.
LG Bonn, Beschluss vom 3.2.2004,
Az. 6 T 48/04
15Auch wenn zu Recht der 19. Zivilsenat des OLG Köln (vergl. a.a.O.) darauf hingewiesen hat, dass die Regelungen in §§ 554 Abs. 1 BGB (alter Fassung), d. h. § 543 Abs. 2 BGB (neuer Fassung) und § 9 Abs. 2 MHG (alter Fassung) entsprechend § 569 Abs.3 BGB (neuer Fassung) für die Kündigung zwar aus sinnvollen Gründen auf die Brutto-Miete bzw. den erhöhten Mietzins abstellen,gilt, dass dies aber gerade wegen der speziellen Interessenlage bei Kündigung nicht dazu zwingt, diese Regelungen zu verallgemeinern und auch der Streitwertfestsetzung gem. § 16 GKG zu Grunde zu legen.
BGH, URTEIL vom 3.6.1998,
Az. XII ZR 64/96
Dabei kann allerdings offenbleiben, ob - wie das Oberlandesgericht unter Berufung auf das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 25. März 1987 (VIII ZR 71/86 - NJW 1987, 2506, 2507) meint - die Kündigungsregelung, soweit sie auf den mehr als einmonatigen Verzug mit einer Mietzinsrate abstellt, von wesentlichen Grundgedanken der gesetzlichen Regelung in § 554 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 BGB abweicht und insoweit gegen § 9 AGBG verstößt.
BGH, URTEIL vom 3.2.1989,
Az. VIII ZR 154/88
%> f) Daß die Klausel auch nach § 554 Abs. 2 Nr. 3 BGB unwirksam ist, steht der Zulässigkeit der Verbandsklage nach § 13 AGBG nicht entgegen (vgl. Palandt/Heinrichs, BGB,
BGH, URTEIL vom 3.2.1987,
Az. VIII ZR 71/86
Daher müssen dem Mieter/Pächter nachteilige formularmäßige Abweichungen von der Regelung des § 554 Abs. 1 BGB regelmäßig als unangemessen angesehen werden (Staudinger/Emmerich aaO § 554 Rdn. 44 d; Hensen in: Ulmer/Brandner/Hensen aaO Anhang SS 9 bis 11 Rdn. 509 a.E.; Wolf in: Wolf/Horn/Lindacher, AGB-Gesetz 1984, S 9 Rdn. M 47; Schlosser aaO § 9 Rdn. 149; Graf von Westphalen aaO Bd. III 'Miet-AGB' Rdn. 60 bis 61); bei der vorliegend gegebenen Kumulierung mehrerer derartiger Abweichungen gilt dies im besonderen Maße.
BGH, vom 3.0.1986,
Az. VIII ZR 49/85
a) Hat der Leasinggeber wie hier den Vertrag über das Motorrad wegen Zahlungsverzuges des Leasingnehmers wirksam gekündigt, steht ihm auch ohne vertragliche Regelung ein aus § 554 BGB herzuleitender Schadensersatzanspruch zu, dessen Berechnung sich aus dem - notfalls ergänzend zu ermittelnden - Erfüllungsinteresse des Leasinggebers ergibt (st.Rspr., vgl. BGHZ 82, 121, 129; Senatsurteil vom 4. April 1984 - VIII ZR 313/82 = NJW 1984, 2687 = WM 1984, 933 unter 4 und 6 b).
BGH, URTEIL vom 5.8.1985,
Az. V ZR 64/83
Die Vorschrift des § 554 Abs. 1 Nr. 1 BGB, die auch bei jährlicher Zahlungsweise anwendbar ist (BGH Urt. v. 10. Juni 1958, VIII ZR 135/57, LM BGB § 242 <Cd> Nr. 55), verlangt Verzug mit Miet- oder Pachtzinsraten, die an zwei aufeinanderfolgenden Terminen fällig waren (vgl. RGZ 85, 296, 297) . Daran fehlt es hier.
BGH, vom 3.11.1984,
Az. VIII ZR 277/83
Der Ersatzanspruch besteht aber unabhängig von der AGB-Regelung, wenn die wegen Zahlungsverzuges ausgesprochene Kündigung nach § 554 BGB wirksam war (vgl. die Senatsurteile BGHZ 82, 121, 129 ff und vom 4. April 1984 aaO zu I 4).
BGH, URTEIL vom 3.3.1984,
Az. VIII ZR 313/82
Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung, die auf das Urteil des Reichsgerichts vom 13.> Juni 1911 (RGZ 76, 367) zurückgeht, steht dem Vermieter, der den Mietvertrag wegen Zahlungsverzugs des Mieters gemäß § 554 BGB kündigt, Anspruch auf Ersatz des durch die Kündigung verursachten Schadens zu (BGH Urteile vom 17. Januar 1968 - VIII ZR 207/65 = NJW 1968, 692 =