BGH, URTEIL vom 4.10.2015,
Az. VII ZR 144/14
Danach begründeten verjährte Ansprüche des Schuldners in entsprechender Anwendung des § 390 Satz 2 BGB a. F. dann ein Zurückbehaltungsrecht, wenn die Verjährung noch nicht eingetreten war, als der Anspruch des Gläubigers entstand (vgl. BGH, Urteil vom 19. Mai 2006 - VZR 40/05, BauR 2006, 1464, 1465, juris Rn. 7 = NZBau 2006, 645; Urteil vom 15. Dezember 1969 - VII ZR 148/67, BGHZ 53, 122, 125, juris Rn. 67; Urteil vom 16. Juni 1967-VZR 122/64, BGHZ 48, 116, 118, juris Rn. 18m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 2.9.2011,
Az. XI ZR 67/11
Die zur Aufrechnung gestellte Forderung muss somit vollwirksam und fällig sein, d.h. es muss sich um eine Forderung handeln, deren Erfüllung erzwungen werden kann und die frei von Einwendungen oder Einreden ist (§ 390 BGB; vgl. nur BGH, Urteil vom 14. Juli 2005 - IX ZR 142/02, WM 2005, 1855, 1856).
BGH, URTEIL vom 5.4.2006,
Az. V ZR 40/05
-5- Anwendung von § 390 Satz 2 BGB (Senat, BGHZ 48, 116; BGHZ 53, 122, 125; vgl. auch § 215 BGB n.F.).
BGH, URTEIL vom 5.4.2006,
Az. V ZR 40/05
20 Dabei kann dahinstehen, ob eine die entsprechende Anwendung von § 390 Satz 2 BGB a.F. rechtfertigende „Zurückbehaltungslage“ bei einem auf § 273 BGB gestützten Zurückbehaltungsrecht erfordert, dass sich die Ansprüche in unverjährter Zeit vollgültig und fällig gegenübergestanden haben, oder ob es genügt, dass die Verjährung noch nicht eingetreten war, als der Anspruch des Gläubigers entstand (so die Formulierung in Senat, BGHZ 48, 116, wo es auf die Unterscheidung allerdings nicht ankam; vgl. auch Palandt/Heinrichs, BGB, 65. Aufl., §273 Rdn. 8 u. Bamberger/Roth/Henrich, BGB, §215 Rdn. 3).
BGH, URTEIL vom 4.6.2005,
Az. IX ZR 142/02
Die Gegenforderung muß nach allgemeinen Grundsätzen voll wirksam, d.h. frei von Einwendungen oder Einreden sein (§ 390 BGB; vgl. BGHZ 2, 300, 302).
BGH, URTEIL vom 5.4.2003,
Az. V ZR 190/02
Aus notwendigen Verwendungen der Beklagten kann in entsprechender Anwendung von §§ 994, 1000 BGB ein Zurückbehaltungsrecht gegen einen Anspruch des Klägers auf Nutzungsersatz gegen die Beklagten folgen (vgl. Senat, BGHZ 144, 323, 328 ff. m.w.N.), das der Aufrechnung des Klägers entgegenstünde (§ 390 Satz 1 BGB a.F.).
BGH, URTEIL vom 2.4.2003,
Az. X ZR 128/01
Es ist deshalb offen, ob die Vergütungsforderung der Beklagten mit der sich aus § 389 BGB ergebenden Wirkung aufgerechnet werden konnte oder ob dies wegen der Einrede des nicht erfüllten Vertrags nicht der Fall ist, wozu nicht gehört, daß der Schuldner die Einrede auch erhoben hat, weil § 390 Satz 1 BGB a.F. derartiges nicht verlangt (BGH, Urt. v. 04.07.2002 -1 ZR 313/99, WM 2003, 593 m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 3.0.1998,
Az. XII ZR 63/96
Auch fehlt es an einer dem Normtatbestand des § 390 Satz 2 BGB vergleichbaren Konstellation; der Beklagte war der Klägerin gegenüber nicht mit eigenen Gegenansprüchen, etwa auf Rückgabe der Bürgschaftsurkunde, hervorgetreten, so daß sich seine Stellung auf die eines Schuldners beschränkte und eine der Aufrechnungslage entsprechende Situation schon aus diesem Grunde nicht bestand (vgl. Blesch aaO; vgl. auch LG Wiesbaden WuM 1986, 253).
BGH, URTEIL vom 4.11.1982,
Az. VII ZR 92/82
Andererseits kann der Auftragnehmer mit seiner Restforderung unter den Voraussetzungen des § 390 Satz 2 BGB nach wie vor aufrechnen (BGH NJW 1982, 2250, 2251 m.N.).
BGH, URTEIL vom 4.6.1982,
Az. VII ZR 13/81
Ob der Auftragnehmer mit einer solchen 'ausgeschlossenen' Nachforderung entsprechend § 390 Satz 2 BGB noch aufrechnen kann, hat der Senat bislang nicht entscheiden müssen; er hat diese Frage Jedoch beiläufig bereits bejaht (BGH NJW 1978, 1485 Nr. 10, I486; 1981, 1784, 1785)* Daran hält der Senat fest.
BGH, URTEIL vom 4.3.1972,
Az. i zr 120/71
Der Schriftsatz befaßt sich auch in geordneter Weise mit dem Prozeßstoff und läßt erkennen, in welchen Punkten das Urteil angegriffen werden soll» Richtig ist zwar, daß in dem Schriftsatz rechtlich fehlerhaft ausgeführt wird, die Beklagte könne ihren Minderungsanspruch gegen die restliche Werklohnforderung nach § 390 BGB auch noch nach Ablauf der Verjährungsfrist geltendmachen, obwohl hierfür nach den §§ 478, 639 Abs. 2 BGB eine rechtzeitige Mängelanzeige notwendig ist (vgl» BGHZ 53, 122), und daß Rechtsanwalt Dr» PflBB dies nicht korrigiert hat» Daraus aber, wie das Berufungsgericht es will, den Schluß zu ziehen, der Anwalt habe den Schriftsatz völlig unbesehen unterschrieben, geht fehl» Unrichtige Rechtsmeinungen
BGH, Urteil vom 4.1.1957,
Az. VII ZR 15/56
Gerade auf diese Wirkung des MilRegG Nr 52 auf die Gegenforderung der Beklagten kommt es entscheidend an, weil sich daraus -ergibt, dass, solange die durch dieses Gesetz angeordnete Vermögenssperre bestand, die zur Aufrechnung gestellte Gegenforderung mit einer die Aufrechnung ausschliessenden Einrede im Sinne des § 390 Satz 1 BGB behaftet war (vgl BGH IM Nr 8 zu § 387 BGB).