(1) Hat der Schuldner nicht in Person zu leisten, so kann auch ein Dritter die Leistung bewirken. Die Einwilligung des Schuldners ist nicht erforderlich.
(2) Der Gläubiger kann die Leistung ablehnen, wenn der Schuldner widerspricht.
BGH, URTEIL vom 4.1.2016,
Az. IX ZR 42/14
12 a) Hat die Schwestergesellschaft über die Schuldnerin als Leistungsmittlerin an die Beklagte geleistet (§ 267 Abs. 1 Satz 1 BGB) und ist die Erfüllungshandlung - nachdem sowohl die Schuldnerin als auch die Schwestergesellschaft in die Insolvenz geraten sind - von beiden Insolvenzverwaltern im Interesse der jeweiligen Masse angefochten worden, geht die Anfechtung durch den Insolvenzverwalter des Leistenden der Anfechtung durch den Insolvenzverwalter des Leistungsmittlers vor (BGH, Urteil vom 16. November 2007 - IX ZR 194/04, BGHZ 174, 228 Rn. 23 f).
OLG München, vom 2.10.2014,
Az. 5 U 1454/14
Denn die Beklagte zahlte nicht auf die Kaufpreisverbindlichkeiten der Schuldnerin (§ 267 Abs. 1 S. 1 BGB), sondern auf ihre eigenen Verbindlichkeiten aus dem Ankauf der Forderungen (vgl. BGH, Urteil vom 8. Mai 2014, IX ZR 128/12, juris Rn. 10 m. w. N.).
BGH, URTEIL vom 4.4.2014,
Az. IX ZR 128/12
Die Klägerin zahlte nicht auf die Kaufpreisverbindlichkeit der Schuldnerin (§ 267 Abs. 1 Satz 1 BGB), sondern auf ihre eigene Verbindlichkeit aus dem Ankauf der Forderung (vgl. BGH, Urteil vom 15. Juni 1964 -VIII ZR 305/62, BGHZ 42, 53, 56; Roth, KTS 2008, 526, 528).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 1.11.2012,
Az. 9 Sa 719/12
Dabei entspricht es allgemeiner Auffassung, dass § 267 BGB auch in der Berufungsinstanz anwendbar ist (BGH v. 06.04.2004 - II ZR 394/02, MDR 2005, 588; Zöller/Heßler, § 533 Rz.9).
BGH, URTEIL vom 4.10.2009,
Az. IX ZR 9/08
Hat das Finanzamt die Zahlungen des Ehemannes zunächst eigenmächtig, aber mit dessen nachträglicher Billigung auf Abgabenforderungen gegen die Schuldnerin verrechnet, stand dem Ehemann wegen der von ihm bewirkten Schuldbefreiung (§ 267 BGB) gegen die Schuldnerin jedenfalls ein bereicherungsrechtlicher (§812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 2 BGB) Regressanspruch zu (MünchKomm-BGB/Schwab, 5. Aufl. § 812 Rn. 317; Bamberger/Roth/Wendehorst, aaO § 812 Rn. 150, 156; vgl. BGHZ 106, 142, 143; BGH, Urt. v. 28. November 2003 - V ZR 99/03, NJW 2004, 603, 604).
BGH, URTEIL vom 4.9.2007,
Az. IX ZR 217/06
Die in das Verfahren eingeschalteten Banken erfüllen nicht als Dritte im Sinne von § 267 BGB die Verbindlichkeit des Schuldners; denn ihnen fehlt der Wille, mit der Gutschrift selbst die Verbindlichkeit eines anderen zu tilgen (vgl. BGHZ 46, 319, 325; 75, 299, 303).
LG Duisburg, Urteil vom 4.7.2007,
Az. 5 S 10/07
10b) Auch ein Rückgriff des Klägers unter dem Gesichtspunkt einer rechtsgrundlosen Leistung für die Beklagte (vgl. § 267 BGB) oder einer nachträglichen Änderung der Leistungsbestimmung bei einer irrtümlichen Leistung auf eine vermeintlich eigene Schuld gegenüber der Rechtsschutzversicherer (vgl. zur Leistung auf eine vermeintlich eigene Schuld BGH NJW 1964, 1898) scheidet aus.
LG Hagen, Beschluss vom 4.6.2007,
Az. 23 T 6/07
Die Zahlung kann gemäß § 267 BGB auch durch Dritte für die Gesellschafter erfolgen (Baumbach /Hueck/Fastrich, § 7 GmbHG, Rdnr. 7; Baumann, Anmerkung zu OLG E, DNotZ 1986, 183).
BGH, URTEIL vom 5.5.2007,
Az. VI ZR 438/02
Auch ist zweifelhaft, ob er als Dritter gemäß § 267 BGB auf die gesicherte Forderung gezahlt und hierdurch die Gesellschaft entlastet hat (vgl. zu einem solchen Fall BGHZ 70, 389, 397; ferner Senat, BGHZ 72, 246, 249; allgemein zur Problematik Münch-Komm-BGB/Lieb, 4. Aufl., § 812 Rdn. 115 ff., 117, 122).
BGH, URTEIL vom 1.1.2007,
Az. II ZR 272/05
13 Ebenso wenig greift die Alternativüberlegung des Berufungsgerichts durch, die F. GmbFI hätte den von der Schuldnerin an die L. AG zu zahlenden Kaufpreis als Dritte gemäß § 267 BGB direkt an die L. AG zahlen und einen Erstattungsanspruch gegen die Schuldnerin (vgl. Palandt/Fleinrichs, BGB 66. Aufl. § 267 Rdn. 7 m.w.Nachw.)
BGH, URTEIL vom 1.5.2006,
Az. II ZR 133/05
Ferner hätte der Beklagte nicht als Drittzahler (§ 267 BGB) durch Aufrechnung mit seinem einredebehafteten Darlehen die Verbindlichkeiten der W. GmbH gegenüber der Gemeinschuldnerin zu dem Erlöschen bringen können (BGHZ 81, 365, 368).
BGH, URTEIL vom 2.2.2004,
Az. XI ZR 145/03
AG erteilten Zahlungsanweisung Folge leisten, aber keine eigene Steuerschuld erfüllen oder eine sich auf eine etwaige Steuerschuld der Grundstücksverkäuferin beziehende Drittleistung im Sinne des § 267 Abs. 1 BGB (siehe dazu Senat BGHZ 152, 307, 313 m.w.Nachw.)
BGH, URTEIL vom 3.5.2003,
Az. VIII ZR 91/02
Für die Annahme einer Leistung durch einen Dritten im Sinne von § 267 BGB ist es ausreichend, daß der Leistende jedenfalls auch eine fremde Verbindlichkeit tilgen will (BGHZ 70, 389, 396 f.; 72, 246, 248 f.; BGH, Urteil vom 21. Dezember 1973 - VZR 59/72, WM 1974, 199 unter I.).
BGH, URTEIL vom 2.10.2002,
Az. XI ZR 381/01
Es fehlt daher der erforderliche Wille, eine fremde Schuld gemäß § 267 Abs. 1 BGB zu tilgen (vgl. BGHZ 75, 299, 303; 137, 89, 95).
BGH, URTEIL vom 2.10.1997,
Az. VI ZR 348/96
a) Das Berufungsgericht geht zutreffend davon aus, daß der Klägerin, sollte sie Schadensersatzansprüche der Bauunternehmen gegen die Beklagten durch Leistung als Dritte im Sinne des § 267 Abs. 1 BGB erfüllt haben, gegen die Beklagten als Schuldner dieser Schadensersatzforderungen ein Anspruch aus ungerechtfertiger Bereicherung gemäß § 812 Abs. 1 Satz 1 1. Alternative BGB zustehen kann, ohne daß dem § 814 BGB entgegengehalten werden könnte (vgl. z.B. BGHZ 70, 389, 396 f.; 75, 299, 303; BGH, Urteil v. 22. Oktober 1975
BGH, URTEIL vom 2.10.1997,
Az. VI ZR 348/96
Indessen kann die Frage, ob im Zeitpunkt der Zahlung diese Voraussetzungen einer Leistung nach § 267 Abs. 1 BGB Vorgelegen haben, im vorliegenden Fall ebenso dahinstehen wie die weitere Frage, ob die Klägerin eine zunächst fehlende Tilgungsbestimmung später (gegebenenfalls auch durch ihren Vortrag im vorliegenden Rechtsstreit) nachholen konnte und nachgeholt hat (vgl. hierzu Senatsurteil v. 14. Juli 1964 - VI ZR 129/63 - NJW 1964, 1898, 1899; BGH, Urteil v. 15. Mai 1986 - VII ZR 274/85 - NJW 1986, 2700 m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 5.2.1997,
Az. V ZR 256/95
Die Zahlung der Eheleute als Erwer- ber kann zwar nach § 267 Abs. 1 BGB zu beurteilen sein mit der Folge, daß eine Rückforderung bei fehlendem Rechtsgrund nur von ihnen geltend gemacht werden kann (vgl. BGHZ 113, 62, 69 m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 3.9.1984,
Az. VIII ZR 244/83
11 chenr ob die Bedingungen vom Schuldner selbst oder von einem Dritten gesetzt werden, der gemäß § 267 BGB an seiner Stelle die Leistung erbringt (BGHZ 28, 360, 364).
BGH, URTEIL vom 3.5.1983,
Az. IVb ZR 365/81
Wenn die Leistung - wie hier - durch einen Dritten erfolgt (§ 267 BGB), muß dieser den Willen haben, die fremde Schuld zu tilgen, und dies auch zu dem Ausdruck bringen (vgl. BGHZ 75, 299, 303 m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 3.9.1979,
Az. VIII ZR 289/78
Ein Widerspruch des Käufers bzw. Schuldners (§ 267 Abs.2 BGB) wäre, weil der Schuldner sein Anwartschaftsrecht übertragen und dadurch auch im Hinblick auf § 267 Abs. 2 BGB seine Verfügungsmacht verloren hat (vgl. BGH Urt. v. 24. Mai 1954 - IV ZR 18^/53 = NJW 1954, 1325, 1328), unbeachtlich (Senatsurteil
BGH, URTEIL vom 4.9.1978,
Az. VII ZR 71/76
In der Tat genügt das für die Tilgung einer fremden S diuld gemäß § 267 BGB (BGHZ 70, 389, 397 mit weiteren Nachweisen).
BGH, URTEIL vom 3.2.1976,
Az. IV ZR 8/75
Sie hätte dann, wie das Berufungsgericht zutreffend angenommen hat, die Beklagte wirksam (§ 267 BGB), aber ohne rechtlichen Grund von ihrer Haftung gegenüber der Firma E^^ befreit (BGH VersR 1964, 474; ebenso Prölss/ Martin aaO, § 158 f An. 5 B a).
BGH, URTEIL vom 3.9.1975,
Az. VIII ZR 80/74
Tilgt nämlich ein Dritter gemäß § 267 BGB durch Zahlung an den Gläubiger eine fremde Schuld bewußt ohne Rechtsgrund, dann ist er nicht durch §814 BGB daran gehindert, die durch diese Leistung eingetretene Bereicherung des Schuldners herauszuverlangen (vgl. BGH Urt. v. 14. Juli 1964 - VI ZR 129/63 = NJW 1964, 1898/18995 v. 20. Juni 1968 - VII ZR 170/66 = WM 1968, 1201 = BB 1969, 194; Palandt/Thomas, BGB 34. Aufl. An. 1 zu § 814).
BGH, URTEIL vom 1.3.1971,
Az. II ZR 79/69
6 - als Dritter nach § 267 BGB getilgt, sondern die Leistung zu dem Zwecke des Erwerbs der Forderung bewirkt (vgl. hierzu BGH WM 1966, 942).