Ist ein Teil eines Rechtsgeschäfts nichtig, so ist das ganze Rechtsgeschäft nichtig, wenn nicht anzunehmen ist, dass es auch ohne den nichtigen Teil vorgenommen sein würde.
BGH, URTEIL vom 4.8.2016,
Az. III ZR 427/15
18 Die Revision macht zwar zu Recht darauf aufmerksam, dass ein einheitliches Rechtsgeschäft im Sinne des § 139 BGB - bei einem dahingehenden Parteiwillen - auch dann vorliegen kann, wenn einzelne Rechtsgeschäfte in mehreren Urkunden niedergelegt sind, unterschiedlichen Geschäftstypen angehören und an ihnen zu dem Teil verschiedene Personen beteiligt sind (BGH, Urteil vom 30. März 2011 aaO mwN).
OLG München, Beschluss vom 2.0.2016,
Az. 34 SchH 13/15
33 Die Unwirksamkeit der im Schiedsvertrag enthaltenen Kompetenz-Kompetenz-Klausel hat nicht nach §139 BGB die Unwirksamkeit der gesamten Schiedsvereinbarung zur Folge (BGHZ 202, 168 Leitsatz b).
BGH, URTEIL vom 5.0.2016,
Az. V ZR 27/14
Ohne Erfolg wendet die Revisionserwiderung dagegen ein, dass die Aufrechterhaltung einzelner Bestimmungen nach dem hypothetischen Parteiwillen nicht in Betracht komme, weil § 139 BGB unanwendbar sei, wenn sich aus dem Zweck der Verbotsnorm eine abweichende Regelung ergebe (vgl. BGH, Urteil vom 16. Dezember 1999 - IX ZR 117/99, NJW2000, 1333, 1335).
BGH, URTEIL vom 5.0.2016,
Az. V ZR 27/14
Das Verbot erfordert nur, dass diejenigen Vertragsbestimmungen keine Wirksamkeit entfalten, welche die Gemeinde unmittelbar zu dem Erlass eines bestimmten Bebauungsplans verpflichten, es steht jedoch einer Aufrechterhaltung des Vertrags im Übrigen nach den in § 139 BGB bestimmten Grundsätzen nicht entgegen (vgl. BGH, Urteil vom 22. November 1979 - III ZR 186/77, BGHZ 76, 16, 22; BVerwG, NJW 1980, 2538, 2539).
BGH, URTEIL vom 2.4.2015,
Az. II ZR 176/14
Wenn in einem Antrag zu einem Tagesordnungspunkt wie bei verschiedenen Änderungen der Satzung mehrere Beschlussgegenstände zusammengefasst werden, beurteilt sich die Gesamtnichtigkeit des Beschlusses bei der Nichtigkeit eines Teils entsprechend § 139 BGB (vgl. BGH, Urteil vom 25. Januar 1988 - II ZR 148/87, ZIP 1988, 432; Urteil vom 15. November 1993- II ZR 235/92, BGHZ 124, 111, 122).
BGH, URTEIL vom 4.2.2015,
Az. VII ZR 336/13
Eine Teilnichtigkeit einer Vertragsbestimmung kann nach § 139 BGB nur angenommen werden, wenn ein verbleibender Teil als selbständige Regelung Bestand haben kann (st. Rspr.; vgl. BGH, Urteile vom 17. Oktober 2008 -VZR 14/08, NJW 2009, 1135 Rn. 10; vom 14. November2000 - XI ZR 248/99, BGHZ 146, 37, 47; vom 4. Februar 1994 - VZR 277/92, NJW 1994, 1470, 1471).
BGH, BESCHLUSS vom 3.5.2014,
Az. III ZB 89/13
Eine Unwirksamkeit der Schiedsvereinbarung kann deshalb regelmäßig nicht unter Hinweis auf § 139 BGB damit begründet werden, dass Bestimmungen der Parteien über die Bildung des Schiedsgerichts fehlen beziehungsweise unwirksam oder undurchführbar sind (vgl. auch OLG Koblenz OLGR 2008, 568, 569 f; KG, MDR 2011, 952; OLG Frankfurt NJW-RR 2010, 788, 789; siehe auch Zöller/Geimer, ZPO, 30. Aufl., § 1029 Rn. 11, 31, 60).
OLG München, Beschluss vom 5.4.2014,
Az. 34 Wx 135/14
§ 139 BGB kann zwar auf Eintragungen im Grundbuch entsprechend zur Anwendung kommen, die Bestimmung gilt jedoch allgemeiner Meinung zufolge nicht im Grundbuchberichtigungsverfahren nach § 22 GBO (Senat vom 27.11.2009, 34 Wx 102/09 = NotBZ 2010, 62/63; BayObLG NJW-RR 1997, 590/591; Palandt/Ellenberger BGB 73. Aufl. § 139 Rn. 3; Demharter § 22 Rn. 37; Kohler in Bauer/von Oefele GBO 3. Aufl. § 22 Rn. 174).
OLG München, Beschluss vom 5.4.2014,
Az. 34 Wx 135/14
Die Anwendung des § 139 BGB, der als Regelung der Beweislage interpretiert wird (BGH NJW 2003, 347, unter Bezugnahme auf die Gesetzesmotive; Staudinger/Roth BGB Stand April 2010 § 139 Rn. 2: widerlegliche Nichtigkeitsvermutung), würde gerade der Verpflichtung des Antragstellers widersprechen, unter Ausschluss aller möglichen Einwendungen den Unrichtigkeitsnachweis zu erbringen.
BGH, URTEIL vom 4.7.2013,
Az. VII ZR 6/13
30 Eine nach § 134 BGB im öffentlichen Interesse und zu dem Schutz des all- gemeinen Rechtsverkehrs angeordnete Nichtigkeit kann - anders als die Nichtigkeitsfolge aus §139 BGB - allenfalls in ganz engen Grenzen durch eine Berufung auf Treu und Glauben überwunden werden (vgl. BGH, Urteil vom 24. April 2008 - VIIZR 42/07, aaO S. 202 m.w.N.;Urteil vom 23. September 1982 -VII ZR 183/80, BGHZ 85, 39, 47 ff.; ganz ablehnend etwa MünchKommBGB/Armbrüster, 6. Aufl., § 134 Rn. 112).
OLG Nürnberg, Urteil vom 3.0.2013,
Az. 12 U 726/11
b) § 139 BGB ist auf Gesellschafterbeschlüsse entsprechend anwendbar, soweit diese auf Begründung, Änderung oder Aufhebung individualrechtlicher Befugnisse und Pflichten gerichtet sind und ihnen bereits aus diesem Grunde ein rechtsgeschäftlicher Inhalt zuerkannt werden kann (BGH, Urteil vom 15.11.1993 - II ZR 235/92, BGHZ 124, 111 für Aufsichtsratsbeschluss einer AG; Beschluss vom 10.09.1998 - V ZB 11/98, BGHZ 139, 288 für Wohnungseigentümerbeschluss; Ellenberger in: Palandt, BGB 72. Aufl. Überbl.
BGH, BESCHLUSS vom 3.11.2011,
Az. IV ZR 33/09
Ein einheitliches Rechtsgeschäft i.S. von § 139 BGB ist indes nur anzunehmen, wenn der Wille der Parteien dahin geht, dass die möglicherweise äußerlich getrennten Rechtsgeschäfte miteinander stehen und fallen sollten, mithin das eine nicht ohne das andere von den Parteien gewollt war (vgl. dazu BGFI, Urteil vom 24. Oktober 2006 - XI ZR 216/05, NJW-RR 2007, 395 Rn. 17 m.w.N.;OLG Saarbrücken aaO 1682 f.).
BGH, BESCHLUSS vom 3.11.2011,
Az. IV ZR 179/10
Ein einheitliches Rechtsgeschäft i.S. von § 139 BGB ist indes nur anzunehmen, wenn der Wille der Parteien dahin geht, dass die möglicherweise äußerlich getrennten Rechtsgeschäfte miteinander stehen und fallen sollten, mithin das eine nicht ohne das andere von den Parteien gewollt war (vgl. dazu BGH, Urteil vom 24. Oktober 2006 - XI ZR 216/05, NJW-RR 2007, 395 Rn. 17 m.w.N.;OLG Saarbrücken aaO 1682 f.).
BGH, Urteil vom 2.11.2011,
Az. II ZR 149/10
-25- reden nichtig, so bestimmt sich nach § 139 BGB, ob der Vergleich im Ganzen nichtig ist (BGH, Urteil vom 24. April 1987-VZR 228/85, NJW 1988, 415, 416).
BGH, BESCHLUSS vom 3.10.2011,
Az. IV ZR 40/09
Ein einheitliches Rechtsgeschäft i.S. von § 139 BGB ist nur anzunehmen, wenn der Wille der Parteien dahin geht, dass die möglicherweise äußerlich getrennten Rechtsgeschäfte miteinander stehen und fallen sollten, mithin das eine nicht ohne das andere von den Parteien gewollt war (vgl. dazu BGH, Urteil vom 24. Oktober 2006 -XI ZR 216/05, NJW-RR 2007, 395 Rn. 17 m.w.N.;OLG Saarbrücken aaO 1682 f.).
LAG Hamm, Urteil vom 2.9.2011,
Az. 14 Sa 543/11
Dieser stellt die gegenüber § 139 BGB speziellere Regelung der Rechtsfolgen einer Unwirksamkeit von Allgemeinen Geschäftsbedingungen dar (vgl. BAG, 12. März 2008, 10 AZR 152/07, NZA 2008, 699 <701>; 13. April 2010, 9 AZR 36/09, AP BGB § 307 Nr. 45; ErfK/Preis, a.a.O., § 310 BGB Rn. 102; HK-ArbR/Boemke/Ulrici, a.a.O., § 306 BGB Rn. 1; Palandt/Grüneberg, BGB, a.a.O., § 306 Rn. 1; MüKo-BGB/Basedow, 5. Auflage, 2007, § 306 Rn. 1 f.).
BGH, BESCHLUSS vom 3.8.2011,
Az. IV ZR 38/09
Ein einheitliches Rechtsgeschäft i.S. von § 139 BGB liegt vor, wenn der Wille der Parteien dahin geht, dass die möglicherweise äußerlich getrennten Rechtsgeschäfte miteinander stehen und fallen sollten, mithin das eine nicht ohne das andere von den Parteien gewollt war (vgl. dazu BGH, Urteil vom 24. Oktober 2006 - XI ZR 216/05, NJW-RR 2007, 395 Rn. 17 m.w.N.;OLG Saarbrücken VersR 2007, 1681, 1682 f.).
OLG München, Beschluss vom 3.8.2011,
Az. 31 Wx 360/11
Dieses Ergebnis steht nicht in Widerspruch zu der von der Beschwerdeführerin zitierten Rechtsprechung zur grundsätzlichen Anwendbarkeit des § 139 BGB auf Hauptversammlungsbeschlüsse (vgl. BGH NJW 1988, 1214; OLG Hamburg NZG 2000, 549), insbesondere auch nicht zu der Entscheidung des Oberlandesgerichts München vom 27.8.2008 (AG 2008, 864).
LAG Köln, Urteil vom 4.7.2011,
Az. 7 Sa 125/11
Maßgeblich für die Annahme eines einheitlichen Rechtsgeschäfts im Sinne von § 139 BGB ist der Einheitlichkeitswille der Parteien (BGH NJW-RR 2007, 395; BGH NJW 1976, 1931).
LAG Köln, Urteil vom 4.7.2011,
Az. 7 Sa 125/11
Gegen einen Einheitlichkeitswillen der die Standortsicherungs- vereinbarung abschließenden Vertragsparteien spricht bereits prima facie der Umstand, dass Standortsicherungsvereinbarung einerseits, Firmentarifvertrag andererseits in getrennten Urkunden niedergelegt sind (vgl. BGH ZIP 2007, 16; BGHZ 78, 349; Palandt/Ellenberger, § 139 BGB, Rdnr. 5).
LAG Köln, Urteil vom 4.7.2011,
Az. 7 Sa 1374/10
Maßgeblich für die Annahme eines einheitlichen Rechtsgeschäfts im Sinne von § 139 BGB ist der Einheitlichkeitswille der Parteien (BGH NJW-RR 2007, 395; BGH, NJW 1976, 1931).
LAG Köln, Urteil vom 4.7.2011,
Az. 7 Sa 1374/10
Gegen einen Einheitlichkeitswillen der die Standortsicherungs- vereinbarung abschließenden Vertragsparteien spricht bereits prima facie der Umstand, dass Standortsicherungsvereinbarung einerseits, Firmentarifvertrag andererseits in getrennten Urkunden niedergelegt sind (vgl. BGH ZIP 2007, 16; BGHZ 78, 349; Palandt/Ellenberger, § 139 BGB, Rdnr. 5).
BGH, URTEIL vom 3.2.2011,
Az. VIII ZR 94/10
-13- 23 3. Frei von Rechtsfehlern ist auch die Annahme des Berufungsgerichts, eine mögliche Nichtigkeit des 'Werbevertrags' wegen Sittenwidrigkeit (vgl. etwa BGH, Urteil vom 13. März 2008 - III ZR 282/07, NJW 2008, 1942 Rn. 6 mwN) führe nicht gemäß § 139 BGB zur Nichtigkeit des Leasinggeschäfts.
BGH, URTEIL vom 3.2.2011,
Az. VIII ZR 99/10
25 2. Frei von Rechtsfehlern ist auch die Annahme des Berufungsgerichts, eine mögliche Nichtigkeit des 'Werbevertrags' wegen Sittenwidrigkeit (vgl. etwa BGH, Urteil vom 13. März 2008 - III ZR 282/07, NJW 2008, 1942 Rn. 6 mwN) führe nicht gemäß § 139 BGB zur Nichtigkeit des Leasinggeschäfts.
BGH, URTEIL vom 3.10.2009,
Az. IV ZR 39/08
24 Es kann insofern dahinstehen, ob es sich bei einer auf beide Versicherungsverträge bezogenen Abtretung um ein einheitliches Rechtsgeschäft i.S. von § 139 BGB handelt, d.h. ob das eine Geschäft nicht ohne das andere gewollt ist (vgl. BGH, Urteil vom 24. Oktober 2006 - XI ZR 216/05- NJW-RR 2007, 395 Tz. 17; MünchKomm-BGB/Busche, 5. Aufl. § 139 Rdn. 18; Staudinger/Roth, BGB [2003] § 139 Rdn. 37, 39, jeweils m.w.N.).
BGH, URTEIL vom 2.4.2009,
Az. IX ZR 43/08
Da der Kaufvertrag über die Einbringung der Patente infolge der Umgehung der Sacheinlageregelungen nach § 139 BGB insgesamt nichtig ist (BGH, Urt. v. 16. März 1998, aaO S. 782), stand der GmbH gegen den Kläger im Blick auf die Differenz zu dem vereinbar-
BGH, URTEIL vom 1.4.2009,
Az. II ZR 262/07
Denn mit der Abweisung der vorrangig gestellten Anträge wurde hier nicht sachlich über den Streitgegenstand - die Frage der Nichtigkeit des Hauptversammlungsbeschlusses (vgl. BGHZ 152, 1, 5 f.) - sondern nur dahin entschieden, dass die Anträge wegen ihrer Beschränkung (im Hinblick auf § 139 BGB) abzuweisen sind.
LG Düsseldorf, Urteil vom 1.1.2009,
Az. 7 O 11/09
Ein einheitliches Rechtsgeschäft i.S.d.§ 139 BGB ist nur bei solchen Vereinbarungen anzunehmen, die so eng miteinander verknüpft sind, dass sie nach dem Willen der Vertragsparteien miteinander stehen und fallen sollen (BGH, NJW 1991, 105, 106; BGH, NJW 1988, 132).
ArbG Herne, Urteil vom 3.0.2009,
Az. 5 Ca 2257/08
Der nicht angefochtene Teil des Rechtsgeschäftes bleibt bestehen, wenn dies entsprechend § 139 BGB dem mutmaßlichen Parteiwillen entspricht (BGH, Urteil v. 14.11.2001 – IV ZP 181/00 – NJW – RR 2002, 380; Urteil v. 13.3.1986 – III ZR 114/84 – NJW 1986, 2576).
BGH, URTEIL vom 2.11.2008,
Az. XI ZR 454/07
Dies gilt aber ausnahmsweise nicht in den Fällen, in denen sich der Vertragsinhalt nach der Wertung des § 139 BGB in eindeutig abgrenzbarer Weise in den nichtigen und den von der Nichtigkeit nicht berührten Teil aufteilen lässt und die Rechtsfolge der Teilnichtigkeit dem ausdrücklichen oder mutmaßlichen Willen der Vertragspartner entspricht (BGHZ 107, 351, 355 f.).
BGH, URTEIL vom 2.11.2008,
Az. XI ZR 454/07
Der erkennende Senat hat daher eine sittenwidrige Mithaftung des finanzschwachen Ehepartners mit Hilfe der speziellen Regeln des § 139 BGB insoweit aufrechterhalten, als mit dem Kredit auch eigene Verbindlichkeiten abgelöst werden sollten (BGHZ 146, 37, 47 ff.).
BGH, URTEIL vom 5.9.2008,
Az. V ZR 14/08
Das folgt aus Sinn und Zweck der Vorschrift des § 139 BGB, den hypothetischen Willen der Vertragsparteien zu verwirklichen (BGH, Urt. v. 13. März 1986, III ZR 114/84, NJW 1986, 2576, 2577).
BGH, URTEIL vom 5.9.2008,
Az. V ZR 14/08
Sie lässt sich insbesondere nicht auf die von dem Berufungsgericht herangezogene Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs stützen, wonach es einer Vertragspartei verwehrt ist, sich unter Berufung auf § 139 BGB ihrer Vertragspflichten insgesamt zu entledigen, wenn lediglich eine allein den anderen Teil begünstigende, abtrennbare Regelung unwirksam ist und dieser andere Teil am Vertrag festhalten will (vgl. BGH, Urt. v. 30. Januar 1997, IX ZR 133/96, NJW-RR 1997, 684, 686; Urt. v. 7. Januar 1993, IX ZR 199/91, NJW 1993, 1587 1588; Urt. v. 25. April 1985, III ZR 27/84, WM 1985, 993, 994).
BGH, URTEIL vom 4.3.2008,
Az. VII ZR 140/07
BGB § 139 Ob ein Werkvertrag aufgrund einer Ohne-Rechnung-Abrede insgesamt nichtig ist, richtet sich nach § 139 BGB (Abgrenzung zu BGH, Urteil vom 21. Dezember 2000 - VII ZR 192/98, BauR 2001, 630 = NZBau 2001, 195 = ZfBR 2001, 175).
BGH, URTEIL vom 4.3.2008,
Az. VII ZR 42/07
BGB § 139 Ob ein Werkvertrag aufgrund einer Ohne-Rechnung-Abrede insgesamt nichtig ist, richtet sich nach § 139 BGB (Abgrenzung zu BGH, Urteil vom 21. Dezember 2000 - VII ZR 192/98, BauR 2001,630 = NZBau 2001, 195 = ZfBR 2001, 175).
BGH, URTEIL vom 4.2.2008,
Az. IX ZR 2/07
Auch § 139 BGB ist nicht anwendbar (BGHZ 154, 283, 286; BGH, Urt. v. 1. Februar 1985 - VZR 244/83, WM 1985, 545; v. 24. Juni 1994 - VZR 19/93, WM 1994, 1886, 1887; v. 22. Oktober 2003 - IV ZR 398/02, WM 2003, 2372, 2373; v. 18. November 2003 - XI ZR 332/02, WM 2004, 27, 29).
LG Köln, Urteil vom 2.1.2008,
Az. 3 O 320/05
Daran würde auch ein Widerruf der Vollmacht nach dem HWiG nichts ändern: Abgesehen davon, dass es sehr fraglich ist, ob ein solcher Widerruf überhaupt möglich ist (zu denken wäre allenfalls an § 139 BGB bei einem wirksamen Widerruf des Treuhandvertrages), würde auch diese Unwirksamkeit nichts an der Anwendbarkeit der §§ 171, 172 BGB ändern (BGH, Urt. v. 2. 5. 2000 - XI ZR 150/99 – NJW 2000, 2268).
LG Düsseldorf, Urteil vom 4.11.2007,
Az. 4b O 65/07
Im Falle der Nichtigkeit nur eines Teils eines Vertrages zieht dies nur dann die Nichtigkeit des Gesamtvertrages nach sich, wenn die Vertragsauslegung hierzu Anhaltspunkte gibt, § 139 BGB (LG Düsseldorf, GRUR Int 1999, 772 (774) – Virusinaktives Blutplasma; Benkard/Ullmann, PatG, 10 Aufl., § 15 Rn. 261).
BGH, URTEIL vom 3.9.2007,
Az. IV ZR 266/06
Vielmehr stellte sich dann im Rahmen des § 139 BGB, der auf den Verzicht als Rechtsgeschäft unter Lebenden Anwendung findet (Palandt/Edenhofer, BGB 66. Aufl. § 2346 Rdn. 2), die Frage, ob die Parteien des Verzichtsvertrags bei Unwirksamkeit eines Gesamtverzichts nicht zu demindest einen isolierten Pflichtteilsverzicht (§ 2346 Abs. 2 BGB) gewollt hätten (vgl. BGHZ 146, 37, 47; 107, 351, 355 f.; 105, 213, 220 f.).
BGH, URTEIL vom 3.6.2007,
Az. XII ZR 143/05
Sie bewirkt lediglich eine Umkehr der Vermutung des § 139 BGB dahin, dass derjenige, der sich auf die Gesamtnichtigkeit des Vertrages beruft, die Darlegungsund Beweislast dafür trägt, dass die Parteien den Vertrag ohne den nichtigen Teil nicht abgeschlossen hätten (BGH Urteil vom 24. September 2002 - KZR 10/01 - NJW 2003, 347 f. m.w.N.;Senatsurteil vom 6. April 2005 -XII ZR 132/03 - NJW 2005, 2225, 2226; Staudinger/Roth [2003] § 139 BGB Rdn. 22 m.w.N.).
LAG Hamm, Urteil vom 3.11.2006,
Az. 18 Sa 1417/06
62Das Restrechtsgeschäft bleibt bestehen, wenn dies entsprechend § 139 BGB dem mutmaßlichen Parteiwillen entspricht (BGH, Urteil vom 14.11.2001 – IV ZP 181/00 – NJW RR 2002, 380; BGH, Urteil vom 13.03.1986 – III ZR 114/874, NJW 1986, 2576; OLG Köln, Urteil vom 14.04.2000 – 3 U 147/99 – VersR 2000, 871).
BGH, URTEIL vom 4.10.2006,
Az. IX ZR 126/03
Auch § 139 BGB ist nicht anwendbar (BGHZ 154, 283, 286; BGH, Urt. v. 1. Februar 1985 - VZR 244/83, WM 1985, 545; v. 24. Juni 1994 - VZR 19/93, WM 1994, 1886, 1887; v. 22. Oktober 2003 - IV ZR 398/02, NJW2004, 59, 60; v. 18. November 2003 -XIZR 332/02, NJW 2004, 844; Zöller/Stöber, ZPO 26. Aufl. § 794 Rn. 29).
BGH, URTEIL vom 2.9.2006,
Az. XI ZR 265/05
24 1. Zu klären ist zunächst die Frage, ob die Nichtigkeit einer notariell beurkundeten Vollmacht und eines Treuhandvertrages gemäß § 139 BGB auch die im Zeichnungsschein erteilte Vollmacht erfasst (vgl. hierzu OLG München WM 2005, 1986, 1987).
BGH, URTEIL vom 1.4.2006,
Az. II ZR 123/05
14 bb) Der Revision ist zuzugeben, dass eine Beteiligung - wie hier - unter- schiedlicher Personen an mehreren Verträgen die Annahme eines einheitlichen Rechtsgeschäfts i.S. des § 139 BGB nicht notwendigerweise ausschließt (BGH, Urt. v. 9. Juli 1993 - VZR 144/91, NJW-RR 1993, 1421).
BGH, URTEIL vom 1.4.2005,
Az. II ZR 29/03
- 14- nung regelmäßig - so auch hier - nicht nach § 139 BGB, sondern es verbleibt bei einer Teilnichtigkeit (vgl. BGHZ 49, 364, 365 f.).
BGH, URTEIL vom 2.10.2004,
Az. I ZR 83/72
Allerdings bewirkt sie eine von § 139 BGB abweichende Zuweisung der Darlegungsund Beweislast, die denjenigen trifft, der entgegen der Erhaltensklausel den Vertrag als Ganzes für unwirksam hält (vgl. zuletzt BGH, Urt. v. 24.09.2002 - KZR 10/01, NJW 2003, 347).
BGH, URTEIL vom 3.11.2003,
Az. VIII ZR 86/03
§ 139 BGB ist durch § 19 Nr. 1 des Mietvertrages in zulässiger Weise abbedungen worden (vgl. Senat, Urteil vom 25. Mai 1983 - VIII ZR 51/82, NJW 1983, 2027 unter III 2; BGH, Urteil vom 30. Januar 1997 - IX ZR 133/96, NJW-RR 97, 684 unter B III 2 a = BGHR § 139 BGB Teilwirksamkeitsklausel 4).
BGH, BESCHLUSS vom 4.9.2003,
Az. V ZB 34/03
Die Unwirksamkeit der streitigen 'Vorfälligkeitsregelung' hätte in entsprechender Anwendung von § 139 BGB die Unwirksamkeit des Beschlusses über Fälligkeit im übrigen zur Folge (vgl. Senat, BGHZ 139, 288, 298).
LAG Köln, Urteil vom 4.6.2003,
Az. 10 Sa 329/03
Mit einer Betriebstreue von 27 Monaten nach seiner Betrauung hat der Beklagte die Bindungsfrist erfüllt, auf die die unzulässig lange Bindungsklausel in entsprechender Anwendung des § 139 BGB im Wege geltungserhaltener Reduktion zu reduzieren ist (vgl. BAG, Urteil vom 05.12.2002 - 6 AZR 539/01 - MDR 2003, 634).
BGH, URTEIL vom 3.6.2003,
Az. XII ZR 74/01
Gemäß § 139 BGB könnte der Mietvertrag nur dann aufrecht erhalten bleiben, wenn feststünde, daß er auch ohne die - nichtigen -steuerlichen Absprachen zu denselben Bedingungen, insbesondere zu derselben Miete, abgeschlossen worden wäre (BGH, Urteil vom 3. Juli 1968 aaO).
BGH, URTEIL vom 1.11.2002,
Az. II ZR 109/01
-11 - Ob die Nichtigkeit der Vollmacht aus der Verknüpfung des Grundgeschäfts mit der Vollmacht zu einem einheitlichen Rechtsgeschäft gemäß § 139 BGB folgt (so BGH, Urt. v. 18. September 2001 - XI ZR 321 /00, ZIP 2001, 1990, 1992; v. 14. Mai 2002 - XI ZR 155/01, WM 2002, 1273, 1274) kann offenbleiben.
AG Aachen, Beschluss vom 4.9.2002,
Az. UR II 124/01
Zwar kann das Gericht in entsprechender Anwendung des § 139 BGB einen angefochtenen Beschluss teilweise für unwirksam erklären, das Gericht ist aber Ohne einen entsprechenden Antrag nicht ermächtigt, eine in dem angefochtenen Beschluss getroffene Regelung zu ändern oder durch geeignet erscheinende andere Maßnahmen zu ergänzen oder zu ersetzen (herrschende Meinung, vgl. OLG Köln ZMR 2000, 564, BayObLG WuM 1995, 63 und in ZMR 2000, 547) . Der Beschluss unter Tagesordnungspunkt 16 enthält, soweit er eine Rückwirkung ausspricht, ausdrücklich nur eine Ernennung des Herrn L zu dem Verwalter, nicht aber sonstige Regelungen über seine Entlohnung für diesen Zeitraum, worüber zulässigerweise eine rückwirkende Regelung möglich wäre.
BGH, Urteil vom 2.10.2000,
Az. XI ZR 248/99
e) Die gegen die guten Sitten verstoßende Mithaftungsabrede ist nach § 139 BGB teilweise aufrecht zu erhalten, wenn die Vertragsschließenden bei Kenntnis des Nichtigkeitsgrundes an Stelle der unwirksamen Regelung eine andere auf das zulässige Maß beschränkte vereinbart hätten und sich der Vertragsinhalt in eindeutig abgrenzbarer Weise in den nichtigen Teil und den von der Nichtigkeit nicht berührten Rest aufteilen läßt (Bestätigung von BGHZ 107, 351).
BGH, BESCHLUSS vom 4.8.1998,
Az. V ZB 11/98
Für diesen Fall ist deshalb bei Teilunwirksamkeit § 139 BGB entsprechend anwendbar (BayObLG, WE 1995, 245, 247; OLG Hamm NJW-RR 1986, 500, 501; vgl. auch BGHZ 124, 111, 122 [Aktiengesellschaft]; RGZ 140, 174, 177 [Genossenschaft]; Palandt/ Heinrichs, aaO, § 139 Rdn. 3; Staudinger/Wenzel, aaO, § 43 Rdn. 46).
BGH, URTEIL vom 3.6.1997,
Az. VIII ZR 134/96
c) Zutreffend hat somit das Berufungsgericht die Folgen einer etwaigen kartellrechtlichen Teil- oder Gesamtnichtig-keit der Vertriebsvereinbarungen für die Wirksamkeit der Einzelkaufverträge nur danach beurteilt, ob die Vertriebsabreden und die Einzelkaufverträge trotz ihrer äußerlichen Trennung ein einheitliches Rechtsgeschäft im Sinne von § 139 BGB bilden, d.h. nach dem Willen der Parteien miteinander stehen und fallen sollten (BGHZ 50, 8, 13; BGH, Urteil vom 25. Mai 1983 - VIII ZR 51/82 = WM 1983, 788 = NJW 1983, 2027 unter III 5; Urteil vom 16. April 1986 - VIII ZR 79/85 = WM 1986, 795 = NJW 1986, 1988 unter II 2 b, insoweit in BGHZ 97, 351 nicht abgedruckt; BGHZ 112, 288, 293; BGH, Urteil vom 4. Dezember 1996 - VIII ZR 360/95 = WM 1997, 418 unter II A 2 b).
BGH, URTEIL vom 3.6.1997,
Az. VIII ZR 134/96
§ 139 BGB setzt voraus, daß ein einheitliches Rechtsgeschäft vorliegt (BGHZ 54, 71, 72).
BGH, Urteil vom 3.1.1997,
Az. VIII ZR 14/96
Die Nichtigkeit des Franchise-Vertrages und - über § 139 BGB - auch des Kaufvertrages (vgl. Senatsurteil BGHZ 128, 156, 165 f) würde aber zu einer Rückabwicklung der beiderseitigen Leistungen nach Bereicherungsrecht führen (Schröter in: von der Groeben/Thie-sing'/Ehlermann, EWGV, 4. Aufl., Art. 85 Rdnr. 198).
BGH, Urteil vom 3.1.1997,
Az. VIII ZR 14/96
Die Unwirksamkeit des Franchise-Vertrages würde, wovon in anderem Zusammenhang auch das Berufungsgericht ausgeht, im Regelfall (§ 139 BGB) die Unwirksamkeit auch des im Franchise-Vertrag enthaltenen Kaufvertrages über die Erstausstattung nach sich ziehen; für das Gegenteil wäre die Beklagte darle-gungs- und beweispflichtig (vgl. im einzelnen BGHZ 128,
BGH, Urteil vom 3.11.1996,
Az. VIII ZR 360/95
15 § 139 BGB bestimmt (st.Rspr., Urteil vom 25. Mai 1983 aaO unter II 2 a und III 5; BGHZ 97, 351, 360; 109, 314, 320; 112, 376, 378; Urteil vom 3. Juli 1991 - VIII ZR 201/90 = WM 1991, 1675 unter II 1 b; Urteil vom 8. Oktober 1992 - IX ZR 98/91 = WM 1993, 420 unter BI 1 c cc; zur entsprechenden Rechtslage nach dem Verbraucherkreditgesetz BGHZ 128, 156, 165).
BGH, Urteil vom 3.9.1995,
Az. VIII ZR 25/94
Durch eine solche Klausel kann § 139 BGB zulässig abbedungen werden (BGH, Urteile vom 15. März 1989 - VIII ZR 62/88 = NJW-RR 1989, 800 unter II 2b, 29. Juni 1992 - II ZR 284/91 = WM 1992, 1576, 1578 unter 3 a und vom 8. Februar 1994 - KZR 2/93 = WM 1994, 1035 = NJW 1994, 1651 unter II 3b), ohne daß indes in allen Fällen ausgeschlossen ist, daß die Nich-
BGH, Urteil vom 3.9.1995,
Az. VIII ZR 25/94
Die salvatorische Klausel verkehrt lediglich die Vermutung des § 139 BGB in ihr Gegenteil (OLG Hamm, Urteil vom 18. September 1979 - 4 U 49/79 = GRUR 1980, 183, 185; OLG Stuttgart, Urteil vom 28. Oktober 1988 - 2 U 170/87 = ZIP 1989, 60 unter A II 1; Flume, Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts II, Das Rechtsgeschäft, 3. Aufl., § 32, 3; Peter Ulmer, Festschrift für Ernst Steindorff 1990, 799, 805).
BGH, Urteil vom 3.9.1995,
Az. VIII ZR 25/94
Das setzt voraus, daß nach dem Willen der Parteien eine Aufschlüsselung der Gegenleistung auf die verschiedenen Teile der Leistung der anderen Seite möglich ist (vgl. BGH, Urteil vom 9. Januar 1957 - V ZR 218/55 = LM § 139 BGB Nr. 13; MÜnch-Komm/Mayer-Maly, 3. Aufl., § 139 BGB Rdnr. 22; Flume aaO § 32, 2 d S. 575) .
BGH, BESCHLUSS vom 4.2.1994,
Az. III ZR 66/93
Eine Teilnichtigkeit im Sinne des § 139 BGB kennt das Bundesjagd-gesetz nicht (Senat BGHZ 115, 116, 122; Mitzschke/Schäfer aaO Rn. 124).
BGH, BESCHLUSS vom 4.2.1994,
Az. III ZR 65/93
Eine Teilnichtigkeit im Sinne des § 139 BGB kennt das Bundesjagd-gesetz nicht (Senat BGHZ 115, 116, 122; Mitzschke/Schäfer aaO Rn. 124).
BGH, URTEIL vom 3.3.1993,
Az. VIII ZR 109/92
Hierdurch wurde nunmehr der Kläger gegenüber der Hausbank sowie der Raiffeisenbank kraft Gesetzes (vgl. BGH, Urteil vom 14. November 1969 - V ZR 97/66 = LM § 139 BGB Nr. 44) nach deren Wahl zur Erfüllung oder zu dem Schadensersatz verpflichtet (§ 179 Abs. 1 BGB).
BGH, vom 4.1.1993,
Az. IX ZR 129/92
Das hätte zur Folge, daß zu demindest die Sicherungsabtretung gemäß § 139 BGB insgesamt nichtig wäre, weil die Parteien nicht behauptet haben, diese Abtretung wäre auch ohne die vereinbarte Regelung des Verfü-gungs- und Einziehungsrechts erfolgt (vgl. OLG Celle Nds Rpfleger 1990, 310).
BGH, URTEIL vom 4.0.1993,
Az. IX ZR 199/91
Es ist allgemein anerkannt, daß der Einwand des Rechtsmißbrauchs es einer Vertragspartei verwehrt, sich unter Berufung auf § 139 BGB ihrer Vertragspflichten insgesamt zu entledigen, wenn lediglich eine einzelne abtrennbare Regelung unwirksam ist, die allein den anderen Vertragspartner begünstigt und dieser unbeschadet des Fortfalls der Regelung am Vertrag festhalten will (BGH, Urt. v. 27. Januar 1983 - IX ZR 95/81, WM 1983, 267, 268; Urt. v. 25. April 1985 - III ZR 27/84, WM 1985, 993, 994; Urt. v. 21. Februar 1989 - KZR 18/84, GRUR 1991, 558, 559; Soergel/Hefermehl, BGB 12. Aufl. § 139 Rdnr. 46 f; BGB-RGRK/Krüger-Nieland/Zöller aaO § 139 Rdnr. 9; Staudin-ger/Dilcher aaO § 139 Rdnr. 29; Palandt/Heinrichs, BGB 52. Aufl. § 139 Rdnr. 16).
BGH, URTEIL vom 4.0.1993,
Az. IX ZR 199/91
Es ist allgemein anerkannt, daß der Einwand des Rechtsmißbrauchs es einer Vertragspartei verwehrt, sich unter Berufung auf § 139 BGB ihrer Vertragspflichten insgesamt zu entledigen, wenn lediglich eine einzelne abtrennbare Regelung unwirksam ist, die allein den anderen Vertragspartner begünstigt und dieser unbeschadet des Fortfalls der Regelung am Vertrag festhalten will (BGH, Urt. v. 27. Januar 1983 - IX ZR 95/81, WM 1983, 267, 268; Urt. v. 25. April 1985 - III ZR 27/84, WM 1985, 993, 994; Urt. v. 21. Februar 1989 - KZR 18/84, GRUR 1991, 558, 559; Soergel/Hefermehl, BGB 12. Aufl. § 139 Rdnr. 46 f; BGB-RGRK/Krüger-Nieland/Zöller aaO § 139 Rdnr. 9; Staudin-ger/Dilcher aaO § 139 Rdnr. 29; Palandt/Heinrichs, BGB 52. Aufl. § 139 Rdnr. 16).
BGH, URTEIL vom 3.3.1992,
Az. VIII ZR 94/91
Die Rückführung der Vertragslaufzeit von 20 auf 15 Jahre in entsprechender Anwendung des § 139 BGB unterliegt der weitgehend freien tatrichterlichen Würdigung (z.B. BGH, Urteil vom 27. Februar 1985 - VIII ZR 85/84 = WM 1985, 608 = NJW 1985, 2693 unter III 4) und ist ebenfalls rechtsfehlerfrei.
LG Düsseldorf, Urteil vom 2.9.1991,
Az. 4 O 193/87
In der genannten Entscheidung hat der BGH im Anschluß an die Rechtsprechung des Reichsgerichts (RGZ 122, 138, 140 ff.) und des Bundesarbeitsgerichts (BAGE 1, 258, 270) zwar ausgesprochen, daß die Voraussetzungen des § 139 BGB dann nicht gegeben sind, wenn die Parteien bei Vertragsabschluß gewußt haben, daß ein Teil ihrer Abmachungen unwirksam ist, und seine Auffassung damit begründet, daß den Parteien im Hinblick auf die in Kenntnis ihrer Unwirksamkeit in ein Rechtsgeschäft aufgenommenen Bestimmungen der rechtsgeschäftliche Bindungswille fehle, so daß das Rechtsgeschäft allein von den übrigen, von den Parteien rechtsverbindlich gewollten Vertragsbestimmungen gebildet werde und damit die von § 139 BGB tatbestandlich vorausgesetzte Annahme ausscheide, ein Teil des Rechtsgeschäfts sei nichtig.
BGH, URTEIL vom 4.5.1991,
Az. III ZR 68/90
Die Wirksamkeit einer Schiedsabrede, nach der ein Schiedsgericht über Streitigkeiten aus einem Vertrag entscheiden soll, ist bei Unwirksamkeit dieses ('Haupt-')Vertrages nicht nach § 139 BGB zu beurteilen (Senatsurteil vom 28. Mai 1979 - III ZR 18/77 - BGHWarn 1979 Nr. 142 m.w.Nachw.).
BGH, BESCHLUSS vom 4.4.1991,
Az. III ZR 144/90
Die Wirksamkeit einer Schiedsabrede, nach der ein Schiedsgericht über Streitigkeiten aus einem Vertrag entscheiden soll, ist bei Unwirksamkeit dieses ('Haupt-')Vertrages nicht nach § 139 BGB zu beurteilen (Senatsurteil vom 28. Mai 1979 - III ZR 18/77 - BGHWarn 1979 Nr. 142
BGH, URTEIL vom 3.2.1990,
Az. VIII ZR 18/89
Ein danach in Betracht kommender Formmangel wäre aber - ebenso wie ein etwaiger Formmangel des Grundstückskaufvertrages selbst, der als solcher über § 139 BGB auch zur Nichtigkeit des Folienvertrags führen könnte - in entsprechender Anwendung des § 313 Satz 2 BGB geheilt, sofern das Eigentum an dem dänischen Grundstück inzwischen wirksam auf den Beklagten übertragen worden ist (vgl. BGHZ 73, 391, 396).
BGH, Urteil vom 3.2.1990,
Az. VIII ZR 56/89
Für die Feststellung einer solchen konkludenten Absprache können dieselben Kriterien herangezogen werden, die dafür maßgebend sind, ob mehrere, rechtlich verschieden zu beurteilende Vereinbarungen zur Beschaffung einer Computeranlage einen einheitlichen Vertrag im Sinne des § 139 BGB bilden, dessen Leistungen miteinander 'stehen oder fallen' sollen und bei dem von vornherein nur eine vollständige Rückgängigmachung in Betracht kommt, wenn auch nur einer von mehreren Leistungsteilen nicht vertragsgemäß erbracht wird (BGH, Urteil vom 25. März 1987 - VIII ZR 43/86 = WM 1987, 1818 unter II).
BGH, URTEIL vom 5.2.1989,
Az. V ZR 233/87
Insoweit ist zwar die Auffassung der Revision grundsätzlich richtig, daß die Formnichtigkeit eines Vertrages im Zweifel gemäß § 139 BGB auch die Unwirksamkeit der im Kaufvertrag enthaltenen Auflassungsvollmacht zur Folge hat (Senatsurt. v. 19. Dezember 1963, V ZR 121/62, WM 1964, 182, 183 zu II; BGH Urt. v. 8. November 1984, III ZR 132/83, NJW 1985, 730 und v. 15. Oktober 1987, III ZR 235/86, ZIP 1987, 1454, 1455).
BGH, URTEIL vom 3.2.1989,
Az. VIII ZR 62/88
b) Das Berufungsgericht hat nicht geprüft, ob die Teilnichtigkeit entsprechend der Auslegungsregel des § 139 BGB (vgl. BGH, Urteil vom 9. Mai 1955 - II ZR 244/54, WM 1955, 1054 f. unter I.) zur Nichtigkeit des ganzen Kaufvertrags führt.
BGH, URTEIL vom 5.0.1989,
Az. V ZR 181/87
Zwar erscheint es grundsätzlich denkbar, Grund- und Erfüllungsgeschäft durch Parteiwillen im Sinne des § 139 BGB zusammenzufassen (vgl. etwa BGHZ 31, 321, 323; a. A. MünchKomm/Mayr/ Maly, BGB 2. Aufl. § 139 Rdn. 16; Staudinger/Dilcher, BGB 12. Aufl. § 139 Rdn. 19; Soergel/Hefermehl, BGB 12. Aufl. § 139 Rdn. 20).
BGH, URTEIL vom 5.9.1988,
Az. V ZR 73/87
Auch in einem solchen Fall führt die Unvollständigkeit der Beurkundung im Zweifel (§ 139 BGB) zur Nichtigkeit des Vertrages mit allen Nebenabreden (Senatsurt. v. 20. Juni 1980, V ZR 84/79, NJW 1981, 272; BGHZ 78, 346 ff; BGH Urt. v. 16. März 1988, VIII ZR 12/87, NJW 1988, 1781).
BGH, URTEIL vom 5.8.1988,
Az. V ZR 77/87
Haben die Parteien ihre Vereinbarungen, oder die gewollte Einheitlichkeit mit einer anderen Absprache, nur unvollständig beurkunden lassen, sind die nicht beurkundeten Abreden und im Zweifel der gesamte Vertrag (§ 139 BGB) nichtig (vgl. Senatsurt. v. 20. Juni 1980, V ZR 84/79, NJW 1981, 222; BGHZ 78, 346 ff; BGH Urt. v. 16. März 1988, VIII ZR 12/87, NJW 1988, 1781 = WM 1988, 825).
BGH, URTEIL vom 5.4.1985,
Az. v zr 115/84
Zwar ist § 139 BGB auch auf schwebend unwirksame Rechtsgeschäfte anwendbar (BGHZ 53, 174, 179; 53, 315, 318); von der Nichtigkeitsfolge unberührt bleiben jedoch Vereinbarungen, welche die Parteien gerade - auch -mit Rücksicht auf die schwebende Unwirksamkeit des Vertrages schließen (vgl. Senatsurt. v. 6. Oktober 1978, V ZR 211/77, LM GrundstückverkehrsG § 2 Nr. 5 = WM 1979, 74).
BGH, URTEIL vom 4.10.1984,
Az. III ZR 132/83
Es ist anerkannt, daß mehrere rechtlich selbständige Rechtsgeschäfte nach dem Willen der Parteien zu einem einheitlichen Rechtsgeschäft im Sinne des § 139 BGB verbunden werden können (BGHZ 50, 12/13; RGRK/Krüger-Nieland/Zöller 12. Aufl. § 139 BGB Rn. 28 m.w.Nachw.).
BGH, URTEIL vom 4.5.1984,
Az. III ZR 81/83
§ 139 BGB gilt für alle Arten von Unwirksamkeit, also auch, wenn ein Vertragsteil gemäß § 1 b AbzG nicht wirksam zustande gekommen ist (BGH Urteil vom 25. Mai 1983 - VIII ZR 51/82 = NJV 1983, 2027, 2028).
BGH, URTEIL vom 4.5.1984,
Az. III ZR 81/83
Ob die Voraussetzungen des § 139 BGB im einzelnen vorliegen, ist vom Tatrichter zu entscheiden (BGH Urteil vom 25. Mai 1983 aaO).
BGH, URTEIL vom 3.1.1983,
Az. IVa ZR 198/81
Eine derartige Verbindung von schuldrechtlichem Grundgeschäft und dinglichem Erfüllungsgeschäft zu einem einheitlichen Ganzen (Rechtsgeschäft im Sinne von § 139 BGB) ist nach der Rechtsprechung (vgl. BGH Urteil vom 18.10. 1951 - IV ZR 63/50 * LM BGB § 139 Nr. 2; Urteil vom 2.2.1967 - Ill ZR 193/64 * NJW 1967, 1128, 1130; BAG NJW 1967, 751; a. M. z.B. MK-Mayer-Maly, BGB § 139 Rdn. 13) zwar rechtlich möglich.
BGH, URTEIL vom 4.0.1983,
Az. IX ZR 95/81
Wenn aber eine Partei sich auf die Nichtigkeit von einzelnen Bestimmungen, die nur dem Vorteil und dem Schutz der anderen Partei dienen sollen, und damit auf die nach § 139 BGB eintretende Nichtigkeit des ganzen Vertrages zu dem Zweck beruft, sich ihrer Vertragspflichten insgesamt zu entledigen, kann die andere Partei, die im übrigen am Vertrag festhalten will, dieser Berufung die Einrede der Arglist entgegensetzen (BGH NJW 1967, 245; WM 1971, 98, 99).
BGH, URTEIL vom 4.4.1982,
Az. VII ZR 74/81
Die Unwirksamkeit einzelner Klauseln läßt die Gültigkeit des Vertrages unberührt; insbesondere findet § 139 BGB keine Anwendung (BGHZ 51, 55, 57; 62, 323, 327 jeweils mit Nachw.; BGH NJW 1974, 1246, 1248; 1977, 1058, 1059; Ulmer/Brandner/Hensen, AGBG, 3. Aufl., § 6 Rdn. 4 mit weiteren Nachw.).
BGH, BESCHLUSS vom 4.2.1980,
Az. in zr 64/79
d) Der hiernach erfüllte Wuchertatbestand hat die Nichtigkeit des ganzen Vertragswerks zur Folge; beim Wucher gibt es keine Teilnichtigkeit (BGHZ 44, 158, 162; 68, 204, 207; BGH LM § 139 BGB Nr. 14; MünchKomm-Mayer-Maly aaO § 138 Rdn. 132; Palandt/Heinrichs BGB 39.Aufl. § 138 An. 4 b; zu dem wucherähnlichen Geschäft ebenso Senatsurteil NJW 1979, 805, 807).
BGH, Urteil vom 1.4.1979,
Az. III ZR 104/77
Wie der Bundesgerichtshof wiederholt aus gesprochen hat, ist in einem solchen Fall die Wirksamkeit der Schiedsabrede nicht nach § 139 BGB zu beurteilen (Urteil vom 14. Mai 1952 - II ZR 276/51 = LM BGB § 139 Nr. 6; BGHZ 53, 315, 318 f m.w.Nachw.).
BGH, URTEIL vom 1.4.1979,
Az. III ZR 17/77
W:je der Bundesgerichtshof wiederholt ausgesprochen hat, ist in einem solchen Fall die Wirksamkeit der Schiedsabrede nicht nach § 139 BGB zu beurteilen (Urteil von 14. Mai 1952 - II ZR 276/51 = LM BGB § 139 Nr. 6; BGHZ 53, 315, 318 f m.w.Nachw.).
BGH, URTEIL vom 4.9.1977,
Az. IX ZR 50/76
Regelt der Vergleich mehrere Entschädigungsansprüche» so ergreift die Anfechtung wegen der Beweiserleichterung für den Freiheitsschadensanspruch nach dem Grundsatz des § 139 BGB den ganzen Vergleich» wenn nicht anzunehmen ist» daß die abteilbare Regelung der anderen Ansprüche auch ohne diejenige über den Freiheitsschaden» der im Streitfall allein erläutert war, getroffen worden wäre (vgl. BGH RzW 1970, 235; 1976, 199).
BGH, URTEIL vom 1.3.1976,
Az. III ZR 79/74
Wenn die Partner eines solchen Vertrages eine unwirksame Abrede über die Vergütung des Rechtsanwalts getroffen haben, ist in der Regel als Parteiwille an-zunehmen, daß der Vertrag im übrigen entgegen der in §139 BGB enthaltenen Regel aufrechterhalten bleiben soll, weil andernfalls Ansprüche des Auftraggebers auf Vertragserfüllung und Schadensersatz wegen schuldhafter Vertragsverletzung entfallen würden (BGHZ 18, 340, 348, 349).
BGH, URTEIL vom 1.10.1975,
Az. III ZR 81/73
Das Berufungsgericht hätte aber prüfen und klären müssen, ob die klagende Bank und ihr Kunde den Sicherungs- und Abtretungsvertrag auch ohne die nichtige Einzel be Stimmung geschlossen hätten (§ 139 BGB; vgl, BGHZ 22 , 90 , 92 ; 30, 149, 153).
BGH, URTEIL vom 4.2.1975,
Az. II ZR 114/73
Sie ist dann zulässig, wenn der nach Wegfall der angefochtenen Teile verbleibende Rest bei objektiver, vom Willen der Beteiligten absehender Betrachtung als selbständiges, unabhängig von den anderen Teilen bestehendes Rechtsgeschäft denkbar ist (BGH, Urt. v. 5. 4. 73 - II ZR 45/71, LM HGB § 119 Nr. 3 unter III); erst die Wirkungen der begründeten Teilanfechtung eines zusammengesetzten Rechtsgeschäfts bemessen sich dann nach § 139 BGB.
BGH, URTEIL vom 5.10.1974,
Az. V ZR 78/73
Die rechtlichen Darlegungen der Revision entsprechen in ihrem Ausgangspunkt der vom Reichsgericht allgemein unter dem Gesichtspunkt des § 139 BGB entwickelten, vom Bundesarbeitsgericht bestätigten und vom Schrifttum überwiegend gebilligten Rechtsprechung, der sich auch der erkennende Senat in seinem Urteil vom 29. Juni 1966 - Y ZR 68/65 (BGHZ 45, 376 = LM § 139 Nr. 35 mit Anm. von Mattem) grundsätzlich angeschlossen hat (vgl. die Nachweise aus Rechtsprechung und Schrifttum in BGHZ aaO S. 379).
BGH, URTEIL vom 4.4.1974,
Az. VII ZR 214/72
b) Unberührt von der Unwirksamkeit der inhaltlichen Beschränkung der Mängelhaftung der Klägerin bleibt aber - da § 139 BGB auf Allgemeine Geschäftsbedingungen nicht anwendbar ist (BGHZ 22, 90, 92/93; BGH NJW1972, 1227,
BGH, URTEIL vom 4.0.1974,
Az. IX ZR 152/70
Das wäre der Fall, wenn feststünde, daß bestimmte Teile der vereinbarten Entschädigung auf bestimmte Ansprüche aus verschiedenen Schadensarten entfallen (vgl. BGH LM Nr. 13 zu §139 BGB) oder daß die ganze Vergleichs summe zur Befriedigung eines Anspruchs bestimmt war, während auf andere Sntschädigungsforderungen in vollem Umfang verzichtet wurde.
BGH, URTEIL vom 3.11.1973,
Az. VIII ZR 183/72
5. Die Feststellung des Berufungsgerichts, daß gemäß § 139 BGB die Nichtigkeit des die Maschinenaufstellung betreffenden Vertragsteiles - und Entsprechendes würde für die Annahme einer lediglich schwebenden Unwirksamkeit gelten (BGHZ 53, 174, 179) - die Unwirksamkeit des gesamten Vertrages zur Folge hat und § 17 NV nur die Nichtigkeit einer einzelnen Vertragsbestimmung, nicht aber eines ganzen Vertragsteiles betrifft, wird von der Revision nicht angegriffen und läßt auch einen Rechtsfehler nicht erkennen.
BGH, URTEIL vom 4.5.1973,
Az. III ZR 91/79
Sollen gesetzliche Vorschriften einen Beteiligten vor Benachteiligungen schützen, wie hier das anwaltliche Gebühren- und Standesrecht, so beschränkt sich die Nichtigkeit entsprechend dem Schutzzweck des Gesetzes auf die unzulässige Abrede; § 139 BGB ist insoweit nicht anwendbar (BGH Urteil vom 30. Oktober 1961 - VII ZR 138/60 = JZ 1962, 369; RGZ 146, 116, 119; vgl. auch BGHZ 18, 340, 348 f.).
BGH, URTEIL vom 4.5.1973,
Az. III ZR 91/79
Sollen gesetzliche Vorschriften einen Beteiligten vor Benachteiligungen schützen, wie hier das anwaltliche Gebühren- und Standesrecht, so beschränkt sich die Nichtigkeit entsprechend dem Schutzzweck des Gesetzes auf die unzulässige Abrede; § 139 BGB ist insoweit nicht anwendbar (BGH Urteil vom 30. Oktober 1961 - VII ZR 138/60 = JZ 1962, 369; RGZ 146, 116, 119; vgl. auch BGHZ 18, 340, 348 f.).
BGH, URTEIL vom 5.5.1972,
Az. V ZR 81/70
Daß durch die Zurücknahme des 'Genehmigungsnantrags bei der Preisbehörde der gesamte Vertrag vom März 1953 einschließlich des Ankaufsrechts aufgehoben worden wäre, wie die Revision meint, ergibt sich weder aus einem dahingehenden Parteiwillen - er ist nicht festgestellt - noch aus einer gesetzlichen Zusammengehörigkeit von Erbbaurecht und Ankaufsrecht - sie ist nicht zwingend - noch aus § 139 BGB - dessen Schlußhalbsatz hält die Revision zu Unrecht für ananwendbar -.Auch eine Unwirksamkeit der Ankaufsrechtsbegründung wegen fehlender Genehmigung nach dem Wohnsiedlungsgesetz wird vom Oberlandesgericht zutreffend verneint, weil auch diese etwaige Genehmigungsbedürftigkeit mit dem Inkrafttreten des Bundesbaugesetzes 1961 wegfiel (BGHZ 37» 233 aaO).
BGH, BESCHLUSS vom 4.9.1971,
Az. V BLw 20/70
Es hat dabei verkannt, daß bei Teilunwirksamkeit des Testaments zunächst zu prüfen ist, ob sich die Anordnung von Vor- und Nacherbschaft etwa als eine Verfügung mit der Folge darstellt, daß § 139 BGB anzuwenden ist (vgl. BGH Beschl. vom 14. Juli 1965 -V BLw 11/65 S. 18).
BGH, URTEIL vom 5.2.1971,
Az. V ZR 143/69
Der Grundsatz, daß bei einer Mehrheit von äußerlich getrennten Verträgen, sofern sie nach dem Willen der Beteiligten ein einheitliches Geschäft bilden sollen, §139 BGB anzuwenden ist (BGH LM BGB § 139 Nr. 34), gilt auch dann, wenn nur der eine Vertragspartner einen solchen Einheitlichkeitswillen hatte, dieser aber dem anderen Partner erkennbar war und von ihm gebilligt oder mindestens hingenommen wurde.
BGH, URTEIL vom 2.4.1969,
Az. IV ZR 777/68
Die Ausführungen dos Berufungsgerichts zur Anwendbarkeit dos § 139 BGB auf gemeinschaftliche Adoptionsvorträge begegnen keinen Bedenken (vgl. BGHZ 24, 349 ff).
BGH, URTEIL vom 5.9.1967,
Az. V ZR 83/66
-19- (§ 139 BGB; vgl. Nr, 10 der Vereinbarung vom 30. Juni 1954 in Verbindung mit BGHZ 45, 376, 380) der Form des § 313 BGB bedurfte.
BGH, URTEIL vom 4.8.1967,
Az. IV ZR 1165/68
Bin einheitliches Rechtsgeschäft oder Vertragswerk kann allerdings auch bei einer Mehrheit von äußerlich getrennten, insbesondere in getrennten Urkunden niedergelegten Geschäften vorliegen, wenn der Wille der Vertragsparteien darauf gerichtet war, daß die äußerlich getrennten Geschäfte miteinander stehen oder fallen sollen (BGH IM BGB § 139 Nr, 35 mit weiteren Einweisen auf die Rechtsprechung)» Dieser Wille muß zur Beit des VertragsSchlusses als mindestens stillschweigend erklärt sich aus den gesamten durch die Verträge erkennbar gewordenen Interessen der Parteien ergeben» Ein nur wirtschaftlicher Zusammenhang genügt für sich allein noch nicht, um die Einheitlichkeit im Sinne des § 139 BGB zu begründen.
BGH, URTEIL vom 5.4.1966,
Az. V ZR 214/64
11 liehen Zusammenfassung zu einer Einheit im Sinn: von § 139 BGB nicht aus (vgl. § 2277 AhSo 1 Satz 2 BGB; die Entscheidung BGHZ 29, 129 steht nicht entgegen)»
BGH, Urteil vom 1.6.1964,
Az. II ZU 218/61
Die teilweise Nichtigkeit oder Unwirksamkeit des Ubertragungsgeschäftes hat nach der Auslegungsregel des § 139 BGB die Nichtigkeit oder Unwirksamkeit der Übertragung des Vermögens zur Folge (zur Anwendbarkeit des § 139 BGB auch auf ein teilweise unwirksames Bechtsgeschäft vgl* BGH IM Nr.24 zu § 139 BGB).
BGH, URTEIL vom 6.10.1963,
Az. V ZR 38/63
1o Vorab ist klarzustellen: Voraussetzung für die Bejahung der eingeklagten Amtsniederlegungspflicht ist, daß das vom Tatrichter festgestellte Vertragsangebot von der Gegenseite angenommen worden ist „ Als Vertragsgegner des Beklagten kamen diejenigen drei Miterben in Betracht, deren Erbteile der Testamentsvollstreckung unterlagen (vgl« BGHZ 25 aaO)« Zu ihnen gehörte die Klägerin« Nach Sachlage ist davon aus2ugehen, daß die vom Beklagten angebotene Vereinbarung insgesamt nur gelten sollte, wenn all diese drei Miterben oder deren Rechtsnachfolger sie annehmen {§ 139 BGB) und die zur Bedingung gemachte Entlastung erklären würden« Die Annahme des Vertragsangebots durch alle drei Mit erben oder Rechtsnachfolger ist zwar vom Tatrichter nicht ausdrücklich hervorgehoben, aber aus dem Zusammenhang seiner Feststellungen und insbesondere der Tatsache zu entnehmen, daß sie (wenn auch nicht in voll ausreichender Weise, siehe unten) Entlastungserklärungen erteilt haben; zu dem mindesten ist sie zugunsten der Revision zu unterstellen«
BGH, vom 2.3.1939,
Az. XII ZR 77/56
Bei Anwendung des Hechtsgedankens des § 139 BGB (vgl. hierzu BGHZ 7, 10 mit weiteren Nachweisen) muß man nämlich zu dem Ergebnis kommen, daß der Gesetzgeber angesichts des verfolgten Sparzweckes die Anrechnungsvorschriften hinsichtlich des unter Art. 131 GG fallenden Personenkreises auch dann eingefuhrt haben wUrde, wenn er hinsichtlich der anderen Beamten eine Möglichkeit zur Einführung derartiger Vorschriften nicht gehabt hätte.
BGH, Urteil vom 4.11.1937,
Az. VII ZR 201/56
An sich gilt auch im öffentlichen Recht der dem §139 BGB zugrunde liegende Rechtsgedanke, und zwar sowohl für Gesetze (KGZ 134, 1, 15), wie auch für Vemaltungs-akte (BGHZ 9, 370; 16; 192, 193).