Ein Rechtsgeschäft, welches der durch Gesetz vorgeschriebenen Form ermangelt, ist nichtig. Der Mangel der durch Rechtsgeschäft bestimmten Form hat im Zweifel gleichfalls Nichtigkeit zur Folge.
BGH, URTEIL vom 4.10.2016,
Az. III ZR 286/15
gruppen als Ausnahmen anerkannt worden: die Fälle der - hier nicht vorliegenden - Existenzgefährdung des einen Teils und die Fälle einer besonders schweren Treuepflichtverletzung des anderen Teils (st. Rspr.; vgl. nur Senatsurteile vom 20. September 1984 - III ZR 47/83, BGHZ 92, 164, 172 und vom 13. Oktober 2005 - III ZR 400/04, NJW 2005, 3633, 3636; BGH, Urteile vom 14. Juni 1996 - V ZR 85/95, NJW 1996, 2503, 2504; vom 24. April 1998 - V ZR 197/97, BGHZ 138, 339, 348 und vom 16. Juli 2004 - V ZR 222/03, NJW 2004, 3330, 3331 f; MüKoBGB/Einsele, 7. Aufl., § 125 Rn. 57 ff; Palandt/Ellenberger, BGB, 75. Aufl., § 125 Rn. 22, 27 ff; jeweils mwN; siehe auch BeckOGK/Hecht, BGB, § 125 Rn. 110 ff [Stand: 1. September 2016], der in den vorgenannten Fallgruppen eine Korrektur der Rechtsfolge des § 125 Satz 1 BGB im Wege der teleologischen Reduktion vornehmen will).
LAG Hamm, Urteil vom 4.7.2011,
Az. 17 Sa 498/11
Fehlt es an dieser gesetzlichen Form, ist der Aufhebungsvertrag gemäß § 125 Satz 1 BGB nichtig (BAG 17.12.2009 – 6 AZR 242/09, NJW 2010, 1100; LAG Schleswig-Holstein 05.10.2010 – 3 Sa 137/10; LAG Rheinland-Pfalz 26.10.2007 – 9 Sa 362/07).
LAG Düsseldorf, Urteil vom 5.11.2010,
Az. 9 Sa 334/10
Tarifvertragliche Formvorschriften sind demnach gesetzliche Formvorschriften im Sinne der §§ 125, 126 BGB (BAG, 19.08.1987 - 5 AZR 216/86; BAG, 18.09.2002 - 1 AZR 477/01 - NZA 2003, 337).
BGH, URTEIL vom 2.4.2010,
Az. X ZR 79/07
18 a) Wie der Senat in der Haftetikett-Entscheidung (BGHZ 167, 118 Tz. 27) ausgeführt hat, ist eine der gesetzlichen Schriftform ermangelnde Inanspruchnahmeerklärung nach § 125 BGB nichtig.
LG Krefeld, Urteil vom 5.5.2006,
Az. 5 O 51/06
Dies führt dazu, dass eine Schriftformklausel in der Regel keine Wirksamkeitsvoraussetzung gemäß § 125 S.2 BGB darstellt, sondern dass ihr eine Klarstellungsfunktion zukommt (vgl. BGHZ 49, 364-368).
BGH, URTEIL vom 2.5.2003,
Az. X ZR 215/01
Unabhängig von den Angriffen der Revision gegen die tatrichterliche Annahme eines stillschweigenden Vertragsschlusses und die Fortgeltung des auf diese Weise zustande gekommenen Lizenzvertrags über die Kündigungserklärung der Beklagten hinaus kann hierauf die Verurteilung der Beklagten und die Abweisung ihrer Widerklage jedoch nicht gestützt werden, weil die Parteien ihre Vereinbarungen nicht schriftlich abgefaßt haben und der vom Berufungsgericht zugrunde gelegte Lizenzvertrag deshalb gemäß § 125 Satz 1 BGB wegen Verstoßes gegen das bis zu dem 31. Dezember 1998 zu beachtende und angesichts des Zeitpunkts des hier zu beurteilenden Vertragsschlusses deshalb auch insoweit maßgebliche (vgl. BGH, Urt. v. 11.12.2001 - KZR 13/00, GRUR 2002, 647 - Sabet/Massa, m.w.N.) Schriftformerfordernis des § 34 GWB in der bis dahin geltenden Fassung (a.F.) nichtig ist.
BGH, URTEIL vom 4.1.2003,
Az. IX ZR 76/99
Gegebenenfalls war dieser Vorvertrag allerdings - jedenfalls insofern, als er die Verpflichtung zu dem Abschluß des Vertrags 3 mit der darin enthaltenen Verkaufsverpflichtung begründete - gemäß § 125 BGB in Verbindung mit § 313 Satz 1 BGB a.F. formnichtig (vgl. BGH, Urt. v. 1. Juli 1970 - IV ZR 1178/68, NJW 1970, 1915, 1916; v. 15. Oktober 1992 -VIIZR 251/91, NJW-RR1993, 522).
BGH, URTEIL vom 4.9.2002,
Az. III ZR 58/02
Trägt das Wahlleistungsformular - wie hier - nur die Unterschrift des Patienten und nicht (auch) die Unterschrift eines Vertreters des Krankenhauses, so ist die Wahlleistungsvereinbarung gemäß § 125 Satz 1 BGB nichtig (Senatsurteil BGHZ 138, 91, 92 f).
OLG Düsseldorf, Urteil vom 2.11.2001,
Az. 24 U 19/01
Dazu zählt auch eine aufschiebende Bedingung (vgl. BGH NJW 1996, 2792, 2793; Münchener Kommentar - Einsele, 4. Auflage, § 125 BGB, Rdnr. 30).
BGH, Urteil vom 4.4.2001,
Az. zu je 1/3
Selbst wenn eine solche mündliche Vereinbarung, die der Kläger bestritten hat, zustande gekommen ist, so ist sie unwirksam, weil sie als Verpflichtung zur Übertragung eines Grundstücksteils der notariellen Beurkundung bedurft hätte (§§ 125, 313 BGB; vgl. BGH, Urteil vom 27. Oktober 1972 - V ZR 41/70, WM 1973, 82 f.).
BGH, Urteil vom 4.11.1999,
Az. IX ZR 36/98
Die Revision rügt jedoch mit Erfolg die tatrichterliche Feststellung, die Klägerin nehme den Beklagten nicht aus einer Blankobürgschaft, die formunwirksam wäre (§§ 125 Satz 1, 766 Satz 1 BGB; BGHZ 132, 119, 122 ff), in Anspruch.
BGH, BESCHLUSS vom 1.1.1997,
Az. II ZR 9/96
Diese Vorschrift, die sich auch in anderen deutschen Gemeindeordnungen findet, stellt nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs keine Form-vorschift im Sinne von § 125 BGB dar, deren Verletzung zur Nichtigkeit des Rechtsgeschäfts führt, sondern eine materielle Vorschrift über die Beschränkung der Vertretungsmacht, die dem Schutz der öffentlich-rechtlichen Körperschaften und ihren Mitgliedern dient (vgl. BGH, Urt. v. 20. Januar 1994 - VII ZR 174/92, NJW 1994, 1528; Urt. v. 6. Juli 1995 - III ZR 176/94, NJW 1995, 3389 jeweils m.N.).
BGH, BESCHLUSS vom 1.1.1997,
Az. II ZR 9/96
Sinne von § 125 BGB dar, deren Verletzung zur Nichtigkeit des Rechtsgeschäfts führt, sondern eine materielle Vorschrift über die Beschränkung der Vertretungsmacht, die dem Schutz der öffentlich-rechtlichen Körperschaften und ihren Mitgliedern dient (vgl. BGH, Urt. v. 20. Januar 1994 - Vll ZR 174/92, NJW 1994, 1528; Urt. v. 6. Juli 1995 - III ZR 176/94, NJW 1995, 3389 jeweils m.N.).
BGH, URTEIL vom 3.2.1986,
Az. IVa ZR 141/84
Von einer 'vereinbarten' Formabrede (vgl. § 125 Satz 2 BGB) oder einer 'vereinbarten' Einschränkung der Abtretbarkeit (§ 399 BGB; vgl. dazu BGHZ 81, 95, 99t 100) kann daher keine Rede sein.
BGH, vom 1.4.1985,
Az. VIII ZR 119/84
Eine derartige Begrenzung der Nichtigkeitsfolge des § 125 BGB ist zwar auch bei der Veräußerung von Geschäftsanteilen einer GmbH nicht grundsätzlich ausgeschlossen (vgl. BGHZ 35, 272, 277).
BGH, BESCHLUSS vom 4.3.1981,
Az. a ZB 4/80
Sie ermangelt der gesetzlich vorgeschriebenen Form und ist daher gemäß § 125 Satz 1 BGB nichtig (vgl. auch BGHZ 74, 116).
BGH, URTEIL vom 1.0.1972,
Az. VII ZR 154/70
Darin kann entgegen der Ansicht der Beklagten keine Einschränkung der von dem erkennenden Senat in der Entscheidung vom 26. November 1964 - VII ZR 111/63 - (BGH LM Nr. 20 zu § 125 BGB) vertretenen Auffassung gesehen werden, daß die Parteien einen Vertrag durch mündliche Vereinbarungen selbst dann wirksam ändern oder ergänzen können, wenn sie dabei an die im Vertrag aufgenommene Schriftlichkeitsklausel nicht denken.
BGH, vom 3.2.1970,
Az. VIII ZR 134/68
II. 1. a) Mit der Frage, ob Mieterhöhungserklärungen auf Matrizenschreiben wegen Mangels der Schriftform nach § 125 Satz 1 BGB unwirksam sind, hat sich der erkennende Senat in dem Urteil vom 25. März 1970 - VIII ZR 134/68 = (LM 1. BMG § 18 Nr. 26/27 = NJW 1970, 1078 = WM 1970, 794 = BGHWarn 1970, Nr. 92) auseinandergesetzt.
BGH, URTEIL vom 1.1.1968,
Az. II ZR 85/67
- 5 ~ Parteiwillens die Gültigkeit der übrigen Vertragsbestimmungen zu bejahen (BGH Betr» 1955? 750; Rob« Fischer GroßKomm» HGB § 105 Annu 48 a), Der hierin zu dem Ausdruck kommende rechtliche Gesichtspunkt des Bestandaschutzes geht ? Vfie auch die Anerkennung der fehlerhaften Gesellschaft zeigt, dahin, den einzelnen Bestimmungen des Gesellschaft avert rages , selbst beim Vorliegen eines Nichtigkeits-grundos, eine möglichst weitgehende rechtliche Anerkennung zuteil werden zu lassen• Mit dieser rechtlichen Beurteilung, die den Besonderheiten einer offenen Handelsgesellschaft einen entsprechenden rechtlichen Ausdruck verleiht, ist die auf Rechtsgeschäfte ganz allgemein abgestellte Auslegungsvorschrift des § 125 Satz 2 BGB nicht zu vereinbaren; sie bedarf daher insoweit -ähnlich wie auch einige andere für Rechtsgeschäfte allgemein geltende Vorschriften - einer Abänderung im Sinne einer rechtlichen Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse einer offenen Han-
BGH, URTEIL vom 5.0.1965,
Az. V ZR 53/64
Ber Sachverhalt in BGHZ 29, 6, wo der Senat ausnahmsweise den Einv/and unzulässigei’ Rachtsausübung gegenüber den Rechtsfolgen aus § 125 Satz 1 BGB hatte durchgreifen lassen, lag wesentlich krasser als der hier zur Entscheidung stehende Fall; denn dort hatte die Vertragspartei, auf de-ren schuldhaftes Verhalten der Formverstoß zurückzuführen war, sich von vornherein mit der Absicht getragen, jede nur denkbare Möglichkeit eines Loskommens vom Vertrage auszunützen, sobald das für ihre persönlichen Zwecke günstig sein v/ürde (aaO S. 12 f), während im vorliegenden Fall die Klägerin zunächst durchaus bereit war, die Vereinbarung von 29» November 1957 zu erfüllen* und ihre Einstellung sich erst v/egen der Streitigkeiten, zu denen es in der Folgezeit zwischen den Parteien kam, geändert hat.
BGH, Urteil vom 2.10.1957,
Az. VIII ZR 311/56
a) Es kc’-unt-nicht darauf an., oh der Motor objektiv zu dem Einbau in größere Personenkraftwagen geeignet war» Durch § 125 BGB wird nicht das Vermögen des Getäuschten geschlitzt und nicht darauf abgestellt, sondern es wird die Freiheit seiner Willensentschließung vor Beeinflussun gen durch Täuschungshandlungen geschützt (BGH Urteil vom 4. Oktober 1956 - II ZR 89/55 - S, 12).