Jeder Miteigentümer kann die Ansprüche aus dem Eigentum Dritten gegenüber in Ansehung der ganzen Sache geltend machen, den Anspruch auf Herausgabe jedoch nur in Gemäßheit des § 432.
BGH, URTEIL vom 5.11.2014,
Az. V ZR 5/14
Hierin liegt ein fundamentaler Unterschied zu einer Bruchteilsgemeinschaft, bei der die gesetzliche Prozessstandschaft eines Miteigentümers gemäß § 1011 BGB im Grundsatz nicht dazu führt, dass die anderen Teilhaber von der Prozessführung ausgeschlossen sind (Senat, Urteile vom 23. Januar 1981 - V ZR 146/79, BGHZ 79, 245, 247 f.; vom 28. Juni 1985 - V ZR 43/84, NJW 1985, 2825).
LG München, Beschluss vom 4.0.2012,
Az. 36 S 6417/11
Da nach weit überwiegender Ansicht diese Berechtigung dem § 1011 BGB entnommen wird (OLG Frankfurt, a. a. O.; Suilmann, in Jennißen, WEG, 2. Auflage, § 46, Rz. 25; Niedenführ in Niedenführ/Kümmel/Vandenhouten, WEG, 9. Auflage, § 46, Rz. 8), muss man ebenso deutlich zu dem Ergebnis gelangen, dass der alleine klagende Miteigentümer gesetzlicher Prozessstandschafter der anderen Bruchteilseigentumsberechtigten ist (Bassenge, in Palandt, BGB, 71. Auflage, § 1011, Rz. 4).
BGH, Urteil vom 3.3.1997,
Az. IV ZR 113/96
Hat ein Kläger im vorangegangenen Prozeß nur einen Teilanspruch geltend gemacht, so erfaßt die Rechtskraft des Urteils nur diesen Teil des Anspruchs und erstreckt sich nicht auf den nicht eingeklagten restlichen Anspruch (BGHZ 34, 337, 339; 36, 365, 367; 93, 330, 334; BGH, Urteile vom 28. Juni 1985 - V ZR 43/84 - LM § 1011 BGB Nr. 3 unter I 2 b bb; vom 15. Juni 1994, aaO).
BGH, URTEIL vom 5.11.1992,
Az. V ZR 118/91
Gleiches soll auch für einen auf § 1011 BGB beruhenden (auf Geld gerichteten) Anspruch gelten (BGH, Urt. v. 20. Oktober 1952,
BGH, Urteil vom 5.8.1956,
Az. TU ZB 206/56
Nach § 1011 BGB kann jeder Miteigentümer den Schadensersatzanspruch wegen der gesamten Sachen im eigenen Namen geltend machen.(vgl. BGH NJW 1953, 58).